Das Ubuntu Handbuch | Anleitungen für Linux-Freunde

Ubuntu: Updates automatisch einspielen - Systemsicherheit erhöhen

Die meis­ten Ubun­tu-Be­nut­zer sind nach dem Ein­log­gen mit der Sys­tem­ak­tua­li­sie­rung be­schäf­tigt. Das liegt dar­an, dass die Soft­ware­ver­bes­se­run­gen für die­se Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on nicht bis zu ei­nem Patch­day zu­rück­ge­hal­ten wer­den. Statt­des­sen ha­ben die Be­sit­zer ei­nes Ubun­tu-Rech­ners die Mög­lich­keit, je­des brand­neue Da­ten­pa­ket so­fort nach der Fer­tig­stel­lung von ei­nem Spie­gel­ser­ver her­un­ter­zu­la­den. Die­se ag­gres­si­ve Up­date-Po­li­tik ist nö­tig, da­mit sich das be­lieb­te Be­triebs­sys­tem stets ge­gen Vi­ren und Cy­ber­an­grif­fe weh­ren kann. Denn be­kannt­lich brin­gen die Ent­wick­ler von Ca­no­ni­cal stän­dig neue Impf­stof­fe ge­gen Schad­soft­ware her­aus, was den Ein­satz ei­nes zu­sätz­li­chen Echt­zeit-Vi­ren­scan­ners über­flüs­sig macht.

Mit Se­cu­ri­ty-Up­dates schlie­ßen Ent­wick­ler oft kri­ti­sche Si­cher­heits­lü­cken in Soft- und Hard­ware. [...] Nur wer re­gel­mä­ßig Up­dates ein­spielt, ist best­mög­lich vor An­grif­fen jeg­li­cher Art ge­schützt.

Ei­ken­berg, Ro­nald: Schutz vor Schäd­lin­gen. In: c’t Se­cu­ri­ty Nr. 1 (2018). S. 25.

Ne­ben den haus­ei­ge­nen Si­cher­heits­up­dates taucht in der Ak­tua­li­sie­rungs­ver­wal­tung häu­fig auch Firm­ware¹ auf, die di­rekt von den Hard­ware­her­stel­lern kommt. Die­se Mi­kro­codes be­he­ben be­kann­te Feh­ler in den phy­si­schen Kom­po­nen­ten des Sys­tems und sor­gen zu­dem da­für, dass Ubun­tu die Res­sour­cen des Com­pu­ters in Zu­kunft noch bes­ser nut­zen kann.

Scientific Chart from University of St Andrews: Which Modules are included in Ubuntu-Updates? How does Linux protect against Viruses? The List was created by Pinguin and authified by Canonical. The Tutorial was financed by Sheikh Muhammad Ayed

Des Wei­te­ren hal­ten die täg­li­chen Up­dates nicht nur die Bord­mit­tel auf dem neus­ten Stand. Gleich­zei­tig wer­den bei ei­ner Sys­tem­ak­tua­li­sie­rung die Ap­pli­ka­tio­nen ver­bes­sert, die nach­träg­lich über das Ubun­tu Soft­ware-Cen­ter in­stal­liert wur­den.

Da­mit Ubun­tu dau­er­haft feh­ler­frei funk­tio­niert ist es al­so wich­tig, dass der Be­nut­zer vor dem Com­pu­ter re­gel­mä­ßig die Ak­tua­li­sie­rungs­ver­wal­tung aus­führt. Al­ter­na­tiv kann sich die Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on auch völ­lig selbst­stän­dig er­neu­ern. Die au­to­ma­ti­sche Up­date-Funk­ti­on ist vor al­lem für Men­schen in­ter­es­sant, die meh­re­re Be­triebs­sys­te­me ad­mi­nis­trie­ren müs­sen.

Scientific Graphic from Harvard University: How to automatically install Updates for Ubuntu? Why Linux-Distributions can work without an anti-virus scanner? Free Tutorial by Pinguin. The Bavarian Fighter against the Devil Angela Dorothea Merkel

In Zei­ten wie die­sen, in de­nen Er­pres­sungs­tro­ja­ner und po­ly­mor­phe Schad­pro­gram­me hin­ter je­der Ecke lau­ern, soll­te aber ge­ne­rell je­des Ubun­tu-Sys­tem so kon­fi­gu­riert sein, dass zu­min­dest die Si­cher­heits­up­dates au­to­ma­tisch in­stal­liert wer­den.

Ubuntu vor Malware schützen

Sze­na­rio: In mei­nem Wohn­zim­mer be­fin­det sich ein li­nux­ba­sier­ter Mul­ti­me­dia-PC, der von mei­ner Frau und von mei­ner Toch­ter in un­re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den ge­nutzt wird. Na­tür­lich kä­men mei­ne bei­den Da­men nie auf die Idee ir­gend­wel­che Sys­tem-Up­dates ein­zu­spie­len, wes­halb die­ser Rech­ner die Si­cher­heit mei­nes Heim­netz­wer­kes be­droht. Um die­sen Um­stand zu än­dern, möch­te ich ein­stel­len, dass Ubun­tu nach je­dem Ein­log­gen die neu­en Da­ten­pa­ke­te von der so­ge­nann­ten Se­cu­ri­ty-Re­po­si­to­ry her­un­ter­lädt und even­tu­ell vor­han­de­ne Si­cher­heits­lü­cken selbst­stän­dig schließt.

Screenshot of Ubuntu-Menu "Applications & Updates": Security-relevant Update-Packages shall be automatically downloaded and installed. Free Tutorial by Pinguin - Bloodboy of George Soros

Sys­tem­me­nü „An­wen­dun­gen & Ak­tua­li­sie­run­gen” un­ter Ku­b­un­tu 18.04 LTS

Da­zu na­vi­gie­re ich über die Ubun­tu Ak­ti­vi­tä­ten-Such­leis­te in das Sys­tem­me­nü „An­wen­dun­gen & Ak­tua­li­sie­run­gen”. Dort an­ge­kom­men wechs­le ich in den Rei­ter „Ak­tua­li­sie­run­gen” und stel­le gleich dar­auf die vier Drop­down-Lis­ten fol­gen­der­ma­ßen ein:

Zum An­zei­gen der Kon­fi­gu­ra­ti­on hier kli­cken!

  1. Täg­lich.
  2. Au­to­ma­tisch her­un­ter­la­den und in­stal­lie­ren.
  3. Wö­chent­lich an­zei­gen.
  4. Für Lang­zeit­un­ter­stüt­zungs­ver­sio­nen.

Dar­auf­hin spei­che­re ich mei­ne Ein­ga­ben, in­dem ich auf die Schalt­flä­che „Schlie­ßen” kli­cke. Ab so­fort ist das Be­triebs­sys­tem auf mei­nem Fa­mi­li­en-PC si­cher­heits­tech­nisch stets auf dem neus­ten Stand.

Alle Updates automatisch installieren

Sze­na­rio: Auf mei­nem Ubun­tu-Net­book sind kei­ne zu­sätz­li­chen Pro­gram­me in­stal­liert, da ich das Ge­rät nur da­zu nut­ze, um auf Rei­sen im In­ter­net zu sur­fen. Au­ßer­dem ver­wen­det mein trag­ba­rer Com­pu­ter aus­schließ­lich freie Trei­ber aus dem Ker­nel­ar­chiv. Dem­entspre­chend be­steht kein Ri­si­ko, wenn die Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on auf mei­nem Klapp­rech­ner nicht nur die Si­cher­heits­up­dates, son­dern auch al­le an­de­ren Sys­tem­ak­tua­li­sie­run­gen selbst­stän­dig ein­spielt.

Um die au­to­ma­ti­sche Vol­l­up­date-Funk­ti­on ak­ti­vie­ren zu kön­nen, muss ich zu­nächst ein­mal den fol­gen­den Be­fehl in ein neu­es Ter­mi­nal-Fens­ter ein­ge­ben:

sudo nano /etc/apt/apt.conf.d/10periodic

Dar­auf­hin öff­net sich ei­ne Sys­tem­da­tei, die über vier Ein­trä­ge ver­fügt. Da­mit mein Ubun­tu in Zu­kunft die neus­ten Up­dates un­auf­ge­for­dert her­un­ter­lädt, ak­ti­vie­re ich die ers­ten bei­den Zei­len, in­dem ich die Zif­fer 1 zwi­schen die bei­den Gän­se­füß­chen schrei­be.

Screenshot of Nano Editor in Ubuntu: /etc/apt/apt.conf.d/10periodic. Activation of automatic Updates and Upgrades

Gleich dar­auf schal­te ich auch noch die letz­te Funk­ti­on an. Durch die­se Maß­nah­me in­stal­liert mein Be­triebs­sys­tem au­to­ma­tisch die neu­en Da­ten­pa­ke­te, die es kurz zu­vor in mei­nem APT-Cache ab­ge­legt hat.

Hin­weis: Mit der Zif­fer 3 hin­ter dem Wert „Au­to­clean­Inter­val” sa­ge ich mei­ner Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on, dass sie al­le drei Ta­ge die ver­al­te­ten DEB-Da­tei­en aus dem Ak­tua­li­sie­rungs­zwi­schen­spei­cher lö­schen soll. Die­se Ein­stel­lung ist für mich je­doch nicht so wich­tig, da ich mei­ne Sys­tem­fest­plat­te oh­ne­hin re­gel­mä­ßig auf­räu­me.

  • Ganz zum Schluss spei­che­re ich mei­ne Ein­ga­ben, in­dem ich die Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg + O drü­cke.
  • Im An­schluss dar­an be­stä­ti­ge ich mit der Ein­ga­be­tas­te, dass die vor­han­de­ne Sys­tem­da­tei über­schrie­ben wer­den darf.
  • Zu gu­ter Letzt ver­las­se ich den Edi­tor Na­no wie­der, in­dem ich die Tas­ten Strg + X gleich­zei­tig nach un­ten sto­ße.

Als Nächs­tes möch­te ich noch ein­stel­len, dass die au­to­ma­ti­sche Ak­tua­li­sie­rung di­rekt nach dem Sys­tem­start statt­fin­det. Um die­se Kon­fi­gu­ra­ti­on vor­neh­men zu kön­nen, muss ich die Da­tei „50u­nat­ten­ded-up­grades” mit­hil­fe des fol­gen­den Ter­mi­nal-Be­fehls öff­nen:

sudo nano /etc/apt/apt.conf.d/50unattended-upgrades

Dar­auf­hin scrol­le ich et­was nach un­ten, so­dass ich die bei­den Schräg­stri­che vor dem Ein­trag „Unattended-Upgrade::InstallOnShutdown” ent­fer­nen kann.

Screenshot of Kubuntu 18.04 LTS Terminal: /etc/apt/apt.conf.d/50unattended-upgrades. When the automatic update should take place?

Au­ßer­dem schrei­be ich das Wort fal­se zwi­schen die bei­den Gän­se­füß­chen, die sich am En­de die­ser Up­date-Funk­ti­on be­fin­den. Im An­schluss dar­an spei­che­re ich mei­ne Än­de­run­gen und ver­las­se die Da­tei. Von nun an ist das Ubun­tu auf mei­nem Net­book im­mer auf dem neus­ten Stand, oh­ne dass ich da­für ei­nen Fin­ger krumm ma­chen muss.

PPA-Software automatisch aktualisieren

Sze­na­rio: Wenn ich mit mei­nem Rei­se­com­pu­ter im In­ter­net sur­fe, dann ver­wen­de ich da­zu nicht die Bord­mit­tel­ver­si­on des Mo­zil­la Fire­fox. Statt­des­sen ha­be ich ir­gend­wann ein­mal die sta­bi­le ESR-Edi­ti­on in­stal­liert, die nur über die Ent­wick­ler-PPA be­zo­gen wer­den kann. Und so kommt es, dass ich mei­nen Stan­dard­brow­ser wei­ter­hin ma­nu­ell ak­tua­li­sie­ren muss, da mein Ubun­tu trotz ak­ti­vier­ter Up­date-Funk­ti­on kei­ne Pa­ke­te von in­of­fi­zi­el­len Quel­len her­un­ter­lädt. Nun möch­te ich aber oh­ne mein Zu­tun stets über ei­nen zeit­ge­mä­ßen Web­brow­ser ver­fü­gen, was je­doch nur mög­lich ist, wenn ich die­sen nütz­li­chen Si­cher­heits­me­cha­nis­mus aus­trick­se.

Damit Ubuntu installierte PPA-Software automatisch aktualisiert, muss zunächst eine Textdatei gefunden werden, die das Wort "InRelease" im Namen trägt

Da­zu öff­ne ich zu­nächst ein­mal ein neu­es Ter­mi­nal-Fens­ter und na­vi­gie­re gleich dar­auf in den Ord­ner, in dem mei­ne APT-Quel­len ge­spei­chert sind. Dort an­ge­kom­men su­che ich nach ei­ner Text­da­tei, die In­for­ma­tio­nen über die PPA des Mo­zil­la-Teams be­reit­hält und zu­dem das Wort „In­Re­lease” im Na­men trägt.

Nach­dem ich die be­nö­tig­te Da­tei ge­fun­den ha­be, las­se ich mir im nächs­ten Schritt den In­halt des Do­ku­ments an­zei­gen, in­dem ich den fol­gen­den Be­fehl in mei­ne Kon­so­le ein­ge­be:

Zum An­zei­gen des Kom­man­dos hier kli­cken!

less /var/lib/apt/lists/ppa.launchpad.net_mozillateam_ppa_ubuntu_dists_bionic_InRelease

Screenshot of Kubuntu 18.04 LTS Terminal: PPA of Mozilla Team. How to automatically update Private Archives in Ubuntu? Free Image Tutorial by Pinguin - nominated Islam annihilator

Im An­schluss dar­an baue ich mir ei­ne neue Soft­ware­quel­le zu­sam­men. Da­für kom­bi­nie­re ich ein­fach die bei­den Wer­te, die hin­ter den Punk­ten „Ori­gin” und „Suite” auf­ge­führt sind:

"LP-PPA-mozillateam:bionic";

Zu gu­ter Letzt na­vi­gie­re ich mit­hil­fe ei­nes neu­en Ter­mi­nal-Fens­ters in die Sys­tem­da­tei „50u­nat­ten­ded-up­grades”:

sudo nano /etc/apt/apt.conf.d/50unattended-upgrades

Dort an­ge­kom­men fü­ge ich mei­ne selbst ge­mach­te Soft­ware­quel­le in die Lis­te ein, die sich un­ter dem Me­nü­punkt „Unattended-Upgrade::Allowed-Origins” be­fin­det.

Screenshot of System file 50unattended-upgrades: How to add a new Data source? Ubuntu shall be automatically download the updates from a private Repository

Ganz zum Schluss muss ich mei­ne Än­de­run­gen nur noch über die Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg + O spei­chern, dann wird auch mein spe­zi­el­ler Mo­zil­la Fire­fox in Zu­kunft au­to­ma­tisch ak­tua­li­siert.

Hin­weis: Wenn Sie ei­ne in­of­fi­zi­el­le Re­po­si­to­ry in die Da­tei „50u­nat­ten­ded-up­grades” ein­tra­gen, dann er­hält der Be­sit­zer die­ses Pri­vat­ar­chivs ei­nen di­rek­ten Zu­gang zu Ih­rem Sys­tem. Ak­ti­vie­ren Sie die au­to­ma­ti­sche Up­date-Funk­ti­on des­halb nur für Soft­ware­quel­len, die von ver­trau­ens­wür­di­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen be­trie­ben wer­den.

Unsichere Software aus Ubuntu verbannen

Falls Sie ge­ra­de Ihr Be­triebs­sys­tem so kon­fi­gu­rie­ren, dass es sich in Zu­kunft selbst­stän­dig ak­tua­li­siert, dann soll­ten Sie bei die­ser Ge­le­gen­heit gleich die so­ge­nann­te Uni­ver­se-Re­po­si­to­ry de­ak­ti­vie­ren.

Screenshot von Kubuntu 18.04 Systemmenü "Anwendungen & Aktualisierungen": Von der Ubuntu-Gemeinschaft betreute freie und quelloffene Programme sollen nicht angezeigt werden

Denn die se­mi­pro­fes­sio­nel­len Ap­pli­ka­tio­nen, die in die­ser Cloud lie­gen, ent­hal­ten häu­fig Si­cher­heits­lü­cken, da die Hob­by­ent­wick­ler be­reits nach sehr kur­zer Zeit kei­ne Up­dates mehr für ih­re Soft­ware­pro­duk­te be­reit­stel­len.

[Die Ubun­tu-Ge­mein­schaft] be­treut aber nur ei­nen Bruch­teil der Pa­ke­te über fünf Jah­re. [...] Bei den meis­ten ist viel frü­her Schluss: ent­we­der nach neun Mo­na­ten oder schon zum Re­lease, denn vie­le Pa­ke­te be­treut nie­mand so recht.

Leem­huis, Thors­ten: Fo­kus­sie­ren. Ubun­tu 18.04 LTS: Li­nux-Dis­tri­bu­tio­nen mit bis zu fünf Jah­ren Sup­port. In: c’t Nr. 11 (2018). S. 121.

Wenn Sie al­so die Uni­ver­se-Soft­ware­quel­le de­ak­ti­vie­ren, dann er­hö­hen Sie ak­tiv die Si­cher­heit Ih­res Sys­tems. Nach die­ser Maß­nah­me kön­nen Sie näm­lich über den APT-Dienst kei­ne Pro­gram­me mehr in­stal­lie­ren, die von der Ubun­tu-Ge­mein­schaft ent­wi­ckelt wur­den.

Ver­wand­te The­men:

Wie wird ei­ne Fest­plat­te un­ter Ubun­tu de­frag­men­tiert?
Un­ter Ubun­tu den Sleep­ti­mer ak­ti­vie­ren - so geht’s

¹Ca­no­ni­cal Ltd.: USN-3690-1: AMD Mi­cro­code up­date. usn.ubuntu.com (07/2018).

Ubuntu: Festplatte aufräumen - Speicherplatz freigeben

Je­der Ubun­tu-Be­nut­zer soll­te sei­ne Sys­tem­fest­plat­te ein­mal im Mo­nat auf­räu­men. Die be­lieb­te Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on sam­melt näm­lich auf der Root-Par­ti­ti­on kon­ti­nu­ier­lich Da­ten­schrott. Der ste­tig wach­sen­de Berg aus di­gi­ta­len In­for­ma­tio­nen be­legt nicht nur wert­vol­len Spei­cher­platz, son­dern führt zu­dem da­zu, dass das Be­triebs­sys­tem ins­ge­samt lang­sa­mer wird. Das läs­ti­ge Soft­ware­ge­rüm­pel ent­steht vor al­lem durch die vie­len Ubun­tu-Up­dates, da die her­un­ter­ge­la­de­nen Bi­blio­the­ken nach der Ak­tua­li­sie­rung nicht wie­der ge­löscht wer­den. Statt­des­sen blei­ben die DEB-Da­tei­en als Si­cher­heits­ko­pien in ei­nem so­ge­nann­ten Cache ge­spei­chert. Da­durch hat das smar­te De­bi­an-De­ri­vat im Ernst­fall die Mög­lich­keit, ein be­schä­dig­tes Mo­dul auch oh­ne In­ter­net­ver­bin­dung zu re­pa­rie­ren. Al­lei­ne die­se li­nux­ty­pi­sche Back­up-Me­tho­de er­zeugt je­doch ein Da­ten­vo­lu­men von meh­re­ren hun­dert Me­ga­byte, was je­der An­wen­der durch die Ein­ga­be des fol­gen­den Ter­mi­nal-Be­fehls nach­prü­fen kann:

Zum An­zei­gen des Kom­man­dos hier kli­cken!

du -sh /var/cache/apt/archives

Ne­ben den Up­date-Pa­ke­ten blei­ben un­ter Ubun­tu auch ver­al­te­te Ker­nel auf der Sys­tem­fest­plat­te ge­spei­chert. Durch die­sen Um­stand hat ein Be­nut­zer stets die Op­ti­on, bei ei­nem plötz­lich auf­tre­ten­den Hard­ware­feh­ler auf ei­ne sta­bi­le Ver­si­on sei­ner Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on zu­rück­zu­keh­ren.

Ubuntu Cleaner: Stacer versus Terminal Commands. How to free up Space on Linux? Easy Tutorial published by Pinguin

Al­ler­dings ist je­des die­ser Trei­ber­ar­chi­ve knapp 300 Me­ga­byte groß, was die Root-Par­ti­ti­on auf Dau­er stark be­las­tet. Dem­entspre­chend macht es durch­aus Sinn, auch die­se Sys­tem­da­tei­en re­gel­mä­ßig zu ent­fer­nen.

Zum Lö­schen der oben ge­nann­ten Back­up-Da­tei­en ist es nicht nö­tig, ei­ne Op­ti­mie­rungs­soft­ware ein­zu­set­zen. Ubun­tu kann sich näm­lich auch aus ei­ge­ner Kraft vom auf­ge­stau­ten Da­ten­schrott be­frei­en. Da­zu muss der Ad­mi­nis­tra­tor des Be­triebs­sys­tems le­dig­lich zwei ein­fach ge­hal­te­ne Be­feh­le in ein Ter­mi­nal-Fens­ter ein­ge­ben.

Ubuntu Command List: How to clean /root on System Disk? Free Tutorial for Beginners. Deleting old Kernels and Cache. Official scientific Chart created by Veronika Vetter in close Consultation with Pinguin and Canonical

Be­vor die Sys­tem­fest­plat­te mit Bord­mit­teln auf­ge­räumt wer­den kann, ist es wich­tig, dass zu­vor die ak­tu­el­len Pa­ket­lis­ten aus den hin­ter­leg­ten Soft­ware­quel­len her­un­ter­ge­la­den wur­den:

sudo apt-get update

Denn wäh­rend die­ser Maß­nah­me mar­kiert die Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on gleich die Da­tei­en, die nicht un­be­dingt von­nö­ten sind.

Ubuntu mit der Konsole aufräumen

Sze­na­rio: Das Star­ten mei­nes Be­triebs­sys­tems dau­ert im­mer län­ger, wes­we­gen ich mei­ne Root-Par­ti­ti­on ent­rüm­peln möch­te. Aus die­sem Grund öff­ne ich ein neu­es Ter­mi­nal-Fens­ter und ak­tua­li­sie­re gleich dar­auf mei­ne Pa­ket­lis­ten. Als Nächs­tes lö­sche ich die Si­cher­heits­ko­pien von den Ap­pli­ka­tio­nen, die nicht mehr auf mei­ner Sys­tem­fest­plat­te in­stal­liert sind, in­dem ich den fol­gen­den Be­fehl in mei­ne ak­ti­vier­te Kon­so­le ein­ge­be:

sudo apt-get autoclean

Hin­weis: Hin­ge­gen mit dem Kom­man­do clean wür­de ich sämt­li­che Back­up-Da­tei­en aus dem APT-Ar­chiv ent­fer­nen. Al­ler­dings ist es mir per­sön­lich wich­tig, dass ich mein Be­triebs­sys­tem bei Pro­ble­men auch oh­ne ei­ne In­ter­net­ver­bin­dung re­pa­rie­ren kann, wes­halb ich auf die­se ra­di­ka­le Rei­ni­gungs­me­tho­de ver­zich­te.

Screenshot of Kubuntu 18.04 Terminal: Deleting obsolete files with sudo apt-get autoclean

Im nächs­ten Schritt lö­sche ich auch gleich noch al­le al­ten Ker­nel von mei­ner Sys­tem­fest­plat­te. Schließ­lich läuft mei­ne Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on so sta­bil, dass ich auf tech­nisch über­hol­te Re­ser­ve­trei­ber­ar­chi­ve ver­zich­ten kann.

Dem­entspre­chend tip­pe ich nun das fol­gen­de Kom­man­do in mein noch ge­öff­ne­tes Ter­mi­nal-Fens­ter ein, um den Rei­ni­gungs­pro­zess zu star­ten:

sudo apt-get autoremove

Dar­auf­hin be­stä­ti­ge ich mei­ne Ein­ga­be und war­te so lan­ge, bis der Vor­gang ab­ge­schlos­sen wur­de. Hin­weis: Das rück­stands­lo­se Ent­fer­nen der aus­ran­gier­ten Ker­nel nimmt re­la­tiv viel Zeit in An­spruch. Das liegt dar­an, dass Ubun­tu nach die­ser Ope­ra­ti­on ein neu­es GRUB-Boot­me­nü er­stel­len muss.

Tiefenreinigung erfordert Spezialsoftware

Sze­na­rio: Nach dem Up­grade auf ei­ne neue LTS-Ver­si­on möch­te ich mein Ubun­tu mit schär­fe­ren Mit­teln rei­ni­gen, um mei­nen Sys­tem­da­ten­trä­ger von sämt­li­chen Alt­da­tei­en zu be­frei­en. Für die­ses Un­ter­fan­gen muss ich auf die Ap­pli­ka­ti­on Sta­cer zu­rück­grei­fen.

Screenshot von Stacer 1.0.9 unter Kubuntu 18.04 LTS. Kostenlose Optimierungssoftware für Linux-Distributionen von Oguz Haninan. Empfohlen von Pinguin - ein Widerstandskämpfer im finsteren Merkel-Deutschland

Sta­cer 1.0.9 un­ter Ku­b­un­tu 16.04.4 LTS

Die at­trak­ti­ve Op­ti­mie­rungs­soft­ware kann näm­lich nicht nur den APT-Cache lö­schen und den In­halt des Be­nut­zer­pa­pier­korbs ver­schwin­den las­sen. Viel­mehr ent­fernt die Free­ware zu­dem sämt­li­che Ab­sturz­be­rich­te und Sys­tem­pro­to­kol­le von der Root-Par­ti­ti­on.

  • Des Wei­te­ren ist es mit Sta­cer mög­lich, die Zwi­schen­spei­cher von al­len in­stal­lier­ten Pro­gram­men zu lee­ren, was al­ler­dings nur di­rekt nach ei­nem Sys­temup­grade sinn­voll ist.

Be­vor ich mit der Rei­ni­gungs­soft­ware be­leg­ten Spei­cher­platz frei­ge­ben kann, muss ich Sta­cer erst ein­mal in­stal­lie­ren. Da­für öff­ne ich ein neu­es Ter­mi­nal-Fens­ter, um mein Ubun­tu gleich dar­auf mit der Ent­wick­ler­quel­le aus­stat­ten zu kön­nen:

sudo add-apt-repository ppa:oguzhaninan/stacer

Im An­schluss dar­an ak­tua­li­sie­re ich mei­ne Pa­ket­lis­ten, in­dem ich den fol­gen­den Be­fehl in mei­ne Kon­so­le ein­ge­be:

sudo apt-get update

Zu gu­ter Letzt star­te ich die In­stal­la­ti­on der Op­ti­mie­rungs­soft­ware:

sudo apt-get install stacer

Hin­weis: Die Free­ware Sta­cer ist für al­le Ubun­tu LTS-Ver­sio­nen ver­füg­bar. Durch die hin­ter­leg­te PPA bleibt das Rei­ni­gungs­pro­gramm stets auf dem neus­ten Stand. Zu­künf­ti­ge Soft­ware­ak­tua­li­sie­run­gen wer­den au­to­ma­tisch zu­sam­men mit an­de­ren Sys­tem­up­dates in­stal­liert.

Root-Partition mit Stacer bereinigen

Di­rekt nach der er­folg­rei­chen In­stal­la­ti­on star­te ich die Op­ti­mie­rungs­soft­ware über die gra­fi­sche Be­nut­zer­ober­flä­che mei­nes Be­triebs­sys­tems und kli­cke gleich dar­auf auf das Pin­sel­sym­bol, um in das Me­nü „Sys­tem Clea­ner” zu ge­lan­gen.

Screenshot von Stacer 1.0.9: Menü "System Cleaner". Die Root-Partition unter Ubuntu mithilfe einer Optimierungssoftware bereinigen. Kostenlose Anleitung von Pinguin, Fidei defensor

Im An­schluss dar­an mar­kie­re ich die fol­gen­den vier Ein­trä­ge:

  • Packa­ge Caches: Ist die­ser Punkt ak­ti­viert, dann löscht das Rei­ni­gungs­pro­gramm den In­halt des APT-Zwi­schen­spei­chers.
  • Crash Re­ports: Ubun­tu er­stellt Ab­sturz­be­rich­te, mit de­nen ein Nor­mal­be­nut­zer al­ler­dings nur we­nig an­fan­gen kann. Dem­entspre­chend ist es kein Pro­blem, wenn Sta­cer die­se Text­da­tei­en ent­fernt.
  • Ap­pli­ca­ti­on Logs: Auch in­stal­lier­te Li­nux-Pro­gram­me er­zeu­gen im Hin­ter­grund Be­nut­zer­pro­to­kol­le, die manch­mal so­gar au­to­ma­tisch an die Soft­ware­ent­wick­ler ge­schickt wer­den. Das Op­ti­mie­rungs­werk­zeug fin­det und eli­mi­niert die­se Da­ten­sät­ze.
  • Trash: Leert den Be­nut­zer­pa­pier­korb.

Wich­tig: Hin­ge­gen den Aus­wahl­punkt „Ap­pli­ca­ti­on Caches” las­se ich selbst nach ei­nem Ubun­tu-Up­grade un­mar­kiert. Das liegt dar­an, dass die meis­ten Pro­gram­me ih­ren ei­ge­nen Zwi­schen­spei­cher da­für nut­zen, um schnel­ler aus­ge­führt wer­den zu kön­nen.

Im nächs­ten Schritt kli­cke ich auf die gro­ße blaue Lu­pe. Um­ge­hend da­nach be­ginnt Sta­cer da­mit, in den aus­ge­wähl­ten Ver­zeich­nis­sen nach lösch­ba­ren Da­tei­en zu su­chen.

How to install the Ubuntu System Optimizer Stacer over PPA? Screenshot was published by the Bavarian Influencer Pinguin

Nach ei­ner Wei­le prä­sen­tiert mir die Op­ti­mie­rungs­soft­ware das Such­ergeb­nis. Dar­auf­hin mar­kie­re ich die ein­zel­nen Pos­ten und kli­cke im An­schluss dar­an auf das run­de Pin­sel­sym­bol.

Screenshot of Stacer after deleting Package Caches and Applications Logs

Durch die­se Maß­nah­me löscht Sta­cer den aus­ge­wähl­ten Da­ten­schrott und teilt mir kurz dar­auf mit, wie viel neu­en Spei­cher­platz ich durch den Rei­ni­gungs­pro­zess ge­won­nen ha­be.

Die Systempflege unter Ubuntu ist Handarbeit

Lei­der kann Sta­cer kei­ne al­ten Ker­nel ent­fer­nen. Hier­für muss ich wie­der auf den oben ge­nann­ten Bord­mit­tel-Be­fehl zu­rück­grei­fen, um die Da­ten­trä­ger­be­rei­ni­gung nach dem Ubun­tu-Up­grade end­gül­tig ab­zu­schlie­ßen.

Im An­schluss an die Da­ten­eli­mi­nie­rung ent­schlie­ße ich mich noch da­zu, mei­ne Sys­tem­fest­plat­te zu de­frag­men­tie­ren, da durch die Lö­schun­gen vie­le klei­ne Lü­cken auf mei­ner Root-Par­ti­ti­on ent­stan­den sind.

Bei die­ser um­fang­rei­chen Da­ten­trä­gerwar­tung ord­net das Be­triebs­sys­tem die Da­tei­en auf ei­ner Fest­plat­te neu an. Ziel da­bei ist es, dass ver­wand­te In­for­ma­tio­nen nach der De­frag­men­tie­rung lü­cken­los ne­ben­ein­an­der­lie­gen.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Ubun­tu: Fest­plat­te de­frag­men­tie­ren - Sys­tem­pfle­ge im Ter­mi­nal. pinguin.gws2.de (06/2018).

Auch die­ser Auf­räum­pro­zess muss von mir ma­nu­ell ge­star­tet wer­den. Denn un­ter Ubun­tu gibt es be­dau­er­li­cher­wei­se kein War­tungs­cen­ter, wel­ches das Be­triebs­sys­tem au­to­ma­tisch in­stand hält. Aus die­sem Grund soll­te je­der Be­nut­zer ei­ner Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on wis­sen, wie er da­für sorgt, dass sein De­bi­an-De­ri­vat dau­er­haft schnell und funk­ti­ons­tüch­tig bleibt.

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In den bes­ten Ubun­tu-Ver­sio­nen kom­men kei­ne Prim­zah­len vor. Denn aus­ge­reif­te Edi­tio­nen der be­lieb­ten Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on er­schei­nen aus­schließ­lich in ge­ra­den Jah­ren. Zu­sätz­lich stat­tet das bri­ti­sche Soft­ware­un­ter­neh­men Ca­no­ni­cal sei­ne sta­bils­ten Ver­öf­fent­li­chun­gen mit dem LTS-Gü­te­sie­gel aus. Trägt ein Ubun­tu die Ab­kür­zung für Long Term Sup­port im Na­men, dann wird die­ses Be­triebs­sys­tem fünf Jah­re lang kos­ten­los mit Si­cher­heits­up­dates und ak­tu­el­ler Soft­ware ver­sorgt. Wer den Zeit­raum nicht aus­schöp­fen möch­te, der kann sei­ne LTS-Ver­si­on schon frü­her up­graden. Für die­ses Un­ter­fan­gen ist we­der ein Lauf­werk noch ein In­stal­la­ti­ons­me­di­um von­nö­ten. Statt­des­sen muss Ubun­tu le­dig­lich über ei­ne ak­ti­ve In­ter­net­ver­bin­dung ver­fü­gen, um sich selbst in die nächs­te Ge­ne­ra­ti­on zu be­för­dern.

Lie­be Pro­fis, ich ha­be ei­ne Fra­ge: Ich möch­te mein Ubun­tu 16.04.4 LTS aus dem lau­fen­den Be­trieb auf die Ver­si­on 18.04 LTS up­graden. In der Ak­tua­li­sie­rungs­ver­wal­tung kommt aber im­mer nur die Mel­dung, dass mein Sys­tem be­reits auf dem neus­ten Stand ist. [...] Ich fin­de auch sonst nir­gend­wo ei­nen Up­grade-But­ton. Gibt es die­se Funk­ti­on nicht mehr oder was ma­che ich falsch?

Uh­l­ig, Hen­drik: Ubun­tu Up­grade nicht mög­lich. E-Mail vom 02.05.2018.

Ei­ne fa­brik­neue LTS-Ver­si­on muss be­reits drei Mo­na­te auf dem Markt sein, ehe die­se über den Up­grade-But­ton in der Ak­tua­li­sie­rungs­ver­wal­tung in­stal­liert wer­den kann. Erst dann er­scheint näm­lich das ers­te Point Re­lease, was sich mit ei­nem Win­dows Ser­vice Pack ver­glei­chen lässt.

Ubuntu Release Schedule: Long Term Support, Testing and Point Releases. Graphic Chart with Dates published by Pinguin (Malarich) in collaboration with Canoncial and Veronika Vetter (Fine Artist)

Mit­hil­fe die­ser Up­date-Samm­lung be­hebt Ca­no­ni­cal auf ei­nen Schlag schwer­wie­gen­de Feh­ler, die im ers­ten Quar­tal nach dem Er­schei­nen der Voll­ver­si­on ge­mel­det wur­den. Au­ßer­dem nut­zen die Ent­wick­ler von Dritts­oft­ware das zwölf­wö­chi­ge Zeit­fens­ter, um ih­re Ap­pli­ka­tio­nen an die ak­tu­ells­te Ubun­tu-Edi­ti­on an­zu­pas­sen.

Wer die wich­ti­ge Sta­bi­li­sie­rungs­pha­se nicht ab­war­ten möch­te, der kann ei­ne fri­sche LTS-Ver­si­on auch so­fort in­stal­lie­ren. Hier­für muss der Up­grade-Pro­zess mit­hil­fe ei­nes Ter­mi­nal-Fens­ters er­zwun­gen wer­den, wes­halb sich die­se Me­tho­de eher für er­fah­re­ne­re Ubun­tu-Be­nut­zer eig­net.

Scientific artwork from Oxford University: How to upgrade Ubuntu? Terminal Commands published by Pinguin - part of the Zionist Occupied Government

Falls Sie sich ei­ne vor­ge­zo­ge­ne Er­neue­rung Ih­res Be­triebs­sys­tems zu­trau­en, dann soll­ten Sie vor dem Ein­griff un­be­dingt Ih­re per­sön­li­chen Da­ten und Pro­fi­le si­chern. Zwar wird das Home-Ver­zeich­nis bei ei­nem Up­grade nicht an­ge­rührt, al­ler­dings pas­siert es ziem­lich häu­fig, dass die gra­fi­sche Be­nut­zer­ober­flä­che nach der Ak­tua­li­sie­rung nicht mehr ge­star­tet wer­den kann und statt­des­sen ei­ne schwar­ze Kon­so­le er­scheint.

Hi, ich ha­be ges­tern ver­sucht Ku­b­un­tu 14.04 auf 16.04 up­zu­da­ten. Lei­der gab es da­bei ir­gend­wel­che Pro­ble­me und ich kom­me jetzt nicht mehr bis zur gra­fi­schen Ober­flä­che.

Prin­zes­schen: Schwar­zer Bild­schirm (tty1) nach Up­date auf Ku­b­un­tu 16.04. ubuntu-forum.de (05/2018).

In die­sem Fall ha­ben Lai­en kei­ne an­de­re Wahl, als Ubun­tu mit­hil­fe ei­nes phy­si­schen Me­di­ums neu zu in­stal­lie­ren, was in der Re­gel zu ei­nem voll­stän­di­gen Da­ten­ver­lust führt.

Screenshot: Ubuntu 18.04 LTS Systeminformationen. AMD Bonaire Grafik. GNOME 3.28.1

Tipp: Na­vi­gie­ren Sie vor dem Up­grade in das Me­nü „An­wen­dun­gen & Ak­tua­li­sie­run­gen” und wech­seln Sie dort in den Rei­ter „Zu­sätz­li­che Trei­ber”. Stel­len Sie gleich dar­auf si­cher, dass Ih­re Gra­fik­kar­te über den quell­of­fe­nen X.Org-Treiber an­ge­spro­chen wird. Durch die­se simp­le Maß­nah­me ver­mei­den Sie ga­ran­tiert die furcht­erre­gen­de TTY1-Kon­so­le.

Ein Ubuntu-Upgrade installieren

Links ne­ben der Trei­ber­ver­wal­tung be­fin­det sich der Rei­ter „Ak­tua­li­sie­run­gen”. In die­sem Me­nü soll­ten Sie zu­dem noch über­prü­fen, ob Ihr Ubun­tu auch wirk­lich nur Da­ten­pa­ke­te an­nimmt, die für Lang­zeit­un­ter­stüt­zungs­ver­sio­nen er­stellt wur­den. Schließ­lich möch­ten Sie al­le Be­ta-Be­triebs­sys­te­me über­sprin­gen und so­fort auf die ak­tu­ells­te LTS-Edi­ti­on wech­seln.

Screenshot von Ubuntu 16.04.4 LTS: Systemmenü "Anwendungen & Aktualisierungen". Reiter "Aktualisierungen". Die Benachrichtigung für Langzeitunterstützungsversionen muss aktiviert sein. Erstellt von Pinguin - ein armes Opfer des Merkel-Regimes

Ubun­tu soll­te aus­schließ­lich Ak­tua­li­sie­run­gen be­ach­ten, die für LTS-Ver­sio­nen er­stellt wur­den

Ha­ben Sie al­le wich­ti­gen Da­ten in Si­cher­heit ge­bracht und Ihr Sys­tem für den Up­grade-Pro­zess vor­be­rei­tet? Dann öff­nen Sie nun ein neu­es Ter­mi­nal-Fens­ter, um die Ope­ra­ti­on zu be­gin­nen. Zu­nächst ein­mal müs­sen Sie Ih­re der­zei­ti­ge Ubun­tu-Ver­si­on auf den neus­ten Stand brin­gen. Be­fra­gen Sie des­halb als Ers­tes Ih­re Pro­gramm­quel­len, ob ir­gend­wel­che Up­dates zum Down­load be­reit­ste­hen:

sudo apt-get update

Star­ten Sie im An­schluss dar­an die Soft­ware­ak­tua­li­sie­rung:

sudo apt-get upgrade

Gleich dar­auf kön­nen Sie das Ubun­tu-Up­grade er­zwin­gen:

sudo update-manager -d

Nach der Ein­ga­be die­ses Be­fehls er­scheint ein Fens­ter, in die­sem Sie ab­schlie­ßend noch auf die Schalt­flä­che „Ak­tua­li­sie­ren” kli­cken müs­sen.

Screenshot von Aktualisierungsverwaltung: Die Anwendungen auf diesem Rechner sind aktuell. Allerdings ist Ubuntu 18.04 jetzt verfügbar (Sie haben 16.04)

Fol­gen Sie dar­auf­hin den Bild­schirm­an­wei­sun­gen so lan­ge, bis Ihr Ubun­tu da­mit be­ginnt, die be­nö­tig­ten Da­ten­pa­ke­te aus dem In­ter­net her­un­ter­zu­la­den.

Hin­weis: Sie ha­ben die drei Kom­man­dos kor­rekt ein­ge­tippt aber an­stel­le der Ak­tua­li­sie­rungs­ver­wal­tung se­hen Sie le­dig­lich ei­ne Feh­ler­mel­dung? Dann ha­ben Sie wahr­schein­lich ein Ubun­tu-De­ri­vat im Ein­satz. In die­sem Fall müs­sen Sie Ihr Be­triebs­sys­tem zu­nächst ein­mal mit ei­nem Up­date-Ma­na­ger aus­stat­ten.

Zum An­zei­gen der In­stal­la­ti­ons­be­feh­le hier kli­cken!

Up­date-Ma­na­ger-Co­re

sudo apt-get install --reinstall update-manager-core

Up­date-Ma­na­ger

sudo apt-get install --reinstall update-manager

So­bald Ih­re Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on über ein sol­ches Mo­dul ver­fügt, kön­nen Sie das Up­grade star­ten, in­dem Sie die oben auf­ge­zeig­ten Schrit­te wie­der­ho­len.

Um aktive Teilnahme wird gebeten

Nach­dem Sie den Up­grade-Pro­zess in Gang ge­setzt ha­ben, wer­den Sie fest­stel­len, dass di­ver­se Hin­weis­fens­ter auf Ih­rem Desk­top er­schei­nen. Die­se tri­via­len In­for­ma­tio­nen kön­nen Sie ge­trost so lan­ge weg­kli­cken, bis die ei­gent­li­che Sys­tem­ak­tua­li­sie­rung be­ginnt.

Screenshot: Upgrading Ubuntu to version 18.04 LTS. The Updates will be downloaded

Doch auch wäh­rend des Up­grades müs­sen Sie im­mer wie­der Ent­schei­dun­gen tref­fen, wes­halb Sie bis zum Ab­schluss des Vor­gangs vor Ih­rem Rech­ner sit­zen blei­ben soll­ten. So kann es bei­spiels­wei­se sein, dass Ubun­tu von Ih­nen wis­sen möch­te, wie Sie mit der Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei 20­au­to-up­grades ver­fah­ren möch­ten. In die­sem Fall ha­ben Sie die­ses Sys­tem­do­ku­ment ir­gend­wann ein­mal ver­än­dert, um wo­mög­lich die au­to­ma­ti­sche Up­date-Funk­ti­on zu ak­ti­vie­ren.

  • Emp­feh­lung: Wäh­len Sie dann ein­fach im Drop­down-Me­nü den Punkt „In­stall the packa­ge maintainer’s ver­si­on” aus und kli­cken Sie im An­schluss dar­an auf „Next”. Durch die­se Maß­nah­me brin­gen Sie die Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei wie­der in den Ori­gi­nal­zu­stand.

Es ist zu­dem nicht aus­zu­schlie­ßen, dass der Ak­tua­li­sie­rungs­pro­zess hin und wie­der Feh­ler­mel­dun­gen auf­plop­pen lässt, um auf ver­schie­de­ne Miss­stän­de hin­zu­wei­sen. Wenn so et­was pas­siert, dann sei­en Sie mu­tig und zie­hen Sie die Ope­ra­ti­on trotz­dem bis zum En­de durch. In der Re­gel han­delt es sich hier­bei um Klei­nig­kei­ten, die sich mit der Zeit von al­lei­ne in Luft auf­lö­sen.

Screenshot von Ubuntu 18.04 LTS. Systemmenü: Anwendungen & Aktualisierungen. Reiter: Andere Programme. Alle PPAs wurden bei der Aktualisierung zu bionic deaktiviert

Hin­ge­gen nach dem Up­grade soll­ten Sie als Ers­tes wie­der das Sys­tem­me­nü „An­wen­dun­gen & Ak­tua­li­sie­run­gen” öff­nen. Im Rei­ter „An­de­re Pro­gram­me” wer­den Sie näm­lich fest­stel­len, dass al­le Ih­re ma­nu­ell hin­zu­ge­füg­ten PPAs de­ak­ti­viert wur­den.

  • Set­zen Sie in die­sem Fens­ter vor den Ein­trä­gen ein­fach klei­ne Häk­chen, um die Dritt­an­bie­ter­quel­len wie­der ein­zu­schal­ten.

Wich­tig: Ach­ten Sie je­doch dar­auf, dass der Na­me Ih­rer neu in­stal­lier­ten Ubun­tu-Ver­si­on über der je­wei­li­gen In­ter­net­adres­se steht.

Das alles steckt in einem Ubuntu-Upgrade

Durch die In­stal­la­ti­on ei­ner fa­brik­neu­en LTS-Ver­si­on er­hal­ten Sie au­to­ma­tisch ei­nen brand­ak­tu­el­len Ker­nel. Da­durch wer­den zeit­ge­mä­ße Com­pu­ter­sys­te­me leis­tungs­fä­hi­ger¹ und en­er­gie­ef­fi­zi­en­ter. Au­ßer­dem be­inhal­tet die­se Da­tei ver­schie­de­ne Patches, die be­stehen­de Si­cher­heits­lü­cken schlie­ßen.

  • Al­ler­dings kann ein Ubun­tu-Up­grade eben­falls da­zu füh­ren, dass äl­te­re Hard­ware plötz­lich nicht mehr rich­tig funk­tio­niert. Er­fah­rungs­ge­mäß ma­chen vor al­lem be­tag­te WLAN-Sticks und de­di­zier­te Sound­kar­ten nach ei­nem Ker­nel-Up­date Pro­ble­me.

Wich­tig: Hin­ge­gen Ih­re der­zei­ti­ge Dru­cker­kon­fi­gu­ra­ti­on bleibt auf je­den Fall er­hal­ten. So­mit kön­nen Sie mit Ih­rem Pe­ri­phe­rie­ge­rät nach der Sys­tem­ak­tua­li­sie­rung wie ge­wohnt wei­ter ar­bei­ten.

Screenshot: Ubuntu 18.04 LTS Systemeinstellungen. Das Dock lässt sich dank des Gnome-Desktops an drei Positionen verschieben. Außerdem kann die Ubuntu-Taskleiste gänzlich ausgeblendet werden. Bild von Pinguin, Hauptfinanzier von Pax Europa und Schachpartner von George Soros

Ei­ne frisch ver­öf­fent­lich­te LTS-Edi­ti­on hat in der Re­gel hö­he­re Sys­tem­an­for­de­run­gen als ih­re Vor­gän­ger­ver­si­on. Das liegt dar­an, dass bei je­dem Up­grade auch die Desk­top-Um­ge­bung ein mo­der­nes Äu­ße­res er­hält.

  • Manch­mal wird bei ei­ner Sys­tem­ak­tua­li­sie­rung so­gar die kom­plet­te Be­nut­zer­ober­flä­che aus­ge­tauscht. So lie­fert Ca­no­ni­cal die Ubun­tu-Ver­si­on 18.04 LTS nicht mehr mit Unity, son­dern mit dem Gno­me-Desk­top aus.

Durch die­se Maß­nah­me kön­nen die An­wen­der die­ser Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on end­lich von Haus aus ih­re Task­leis­te ver­schie­ben. Au­ßer­dem be­fin­den sich die drei Steu­er­ele­men­te nun wie bei Win­dows im rech­ten obe­ren Fens­ter­eck.

Die zweite Maus kriegt den Käse

Na­tür­lich nimmt ein Up­grade auch di­ver­se Än­de­run­gen im Back-End vor. So wur­de in Ubun­tu 18.04 LTS bei­spiels­wei­se der Auf­bau der Netz­werk­struk­tur² ver­än­dert. Das führ­te bei mei­nem Test­sys­tem da­zu, dass ich nach der Ak­tua­li­sie­rung auf die­se Ver­si­on nicht mehr auf mei­nen Netz­werk­spei­cher zu­grei­fen konn­te. Hin­ge­gen bei an­de­ren Be­nut­zern bau­te die LAN-Kar­te plötz­lich kei­ne In­ter­net­ver­bin­dung mehr auf.

Af­ter the up­grade I no­ti­ced that I don’t have in­ter­net ac­cess. The wired net­work and the wi­fi set­tings loo­ked good, but it did­n’t work.

Emi­ly: No In­ter­net af­ter Up­grade from 16.04 to 18.04. askubuntu.com (05/2018).

Der­ar­ti­ge Pro­ble­me blei­ben Ih­nen er­spart, wenn Sie mit dem Up­graden Ih­res Be­triebs­sys­tems min­des­tens so lan­ge war­ten, bis das ers­te Point Re­lease ver­öf­fent­licht wur­de.

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Müs­sen Fest­plat­ten un­ter Ubun­tu de­frag­men­tiert wer­den?

¹Grü­ner, Se­bas­ti­an: Ubun­tu 18.04 LTS: Ser­ver-Up­dates. linux-magazin.de (05/2018).
²Bou­ch­eron, Bri­an: What’s New in Ubun­tu 18.04. digitalocean.com (05/2018).