Das Ubuntu Handbuch | Anleitungen für Linux-Freunde

Ubuntu: WLAN-Datenaustausch mit Android-Phone - nur ein Befehl

Im Jah­re 2021 wur­den in Deutsch­land 20,4 Mil­lio­nen¹ neue Smart­phones ver­kauft, wo­bei auf 69% ein An­droid-Be­triebs­sys­te­m² auf­ge­spielt war. Ei­gent­lich soll­te die be­lieb­te Goog­le-Platt­form her­vor­ra­gend mit Ubun­tu zu­sam­men­ar­bei­ten, da bei­de Soft­ware-Um­ge­bun­gen auf dem Li­nux-Ker­nel ba­sie­ren. Die bis­he­ri­ge Be­zie­hungs­ge­schich­te der Halb­ge­schwis­ter lässt sich je­doch bes­ten­falls mit der Phra­se „es ist kom­pli­ziert” be­schrei­ben. Als am 26. Au­gust 2016³ die aus­ge­reif­te Voll­ver­si­on von KDE Con­nect ver­öf­fent­licht wur­de, schien die Sa­che ei­gent­lich in tro­cke­nen Tü­chern. End­lich gab es ein Pro­gramm, wel­ches den ka­bel­lo­sen Da­ten­aus­tausch zwi­schen Mo­bil­ge­rä­ten und De­bi­an-De­ri­va­ten un­kom­pli­ziert er­mög­lich­te. Auf­grund des Um­stan­des, dass un­ge­fähr zur sel­ben Zeit der Unity-Desk­top⁴ zur Dis­po­si­ti­on stand, fehl­te Ubun­tu aber das Ge­gen­stück zur Han­dy-App. Erst als mit Ver­si­on 17.04 die Gno­me-Ober­flä­che ih­re um­strit­te­ne Vor­gän­ge­rin end­gül­tig ver­drängt hat­te, brach­te die Ent­wick­ler­grup­pe WebUpd8 ein in­of­fi­zi­el­les Werk­zeu­g⁵ her­aus, das ei­ne WLAN-Brü­cke zu KDE Con­nect schla­gen konn­te.

Android Wifi Ubuntu Clipart drawn by Veronika Helga Vetter (Famous Austrian Web Artist). The graphic underscores a wiki article about KDE Connect. The story of the PC-smartphone connection software actually started in 2016 after Albert Vaka released the full version. The picture belongs to GWS2.de. On this domain there are German-language Linux instructions for wealthy seniors 50+ | first published on March 2023

Wie vie­le Li­nux-Freun­de dach­ten auch wir⁶ da­mals: „Fall er­le­digt, der Kas is bissn.” Doch nach be­reits ei­nem Jahr hat­te die funk­tio­nel­le PC-Schnitt­stel­le ihr Halt­bar­keits­da­tum über­schrit­ten. Schließ­lich gab es mitt­ler­wei­le für Ubun­tu 18.04 LTS⁷ ei­ne of­fi­zi­el­le Gno­me-Er­wei­te­run­g⁸ na­mens GSCon­nect. Auf­grund der um­ständ­li­chen In­stal­la­ti­ons­rou­ti­ne, die un­ter an­de­rem von der Desk­top-Ver­si­on ab­hängt und ein Fire­fox-Plug­in er­for­dert, galt die­ses Da­ten­aus­tausch­pro­gramm von Be­ginn an als ziem­lich un­be­liebt.

Die Gno­me-Er­wei­te­rung GSCon­nect ist der­zeit (Stand Mai 2020) in kei­nem funk­ti­ons­fä­hi­gen Zu­stand un­ter Ubun­tu 20.04, da sie noch auf al­ten Python-2.7-Bibliotheken be­ruht.

Wol­ski, Da­vid: An­droid: KDE Con­nect für an­de­re Desk­tops. In: Li­nux Welt XXL Nr. 1 (2021). S. 100.

So wi­chen zahl­rei­che Li­nux-Nut­zer auf die Desk­top-Ver­si­on von Te­le­gram oder auf Whats­App Web aus, um Fo­tos ka­bel­los von ih­rem Han­dy her­un­ter­zu­la­den. Durch die­sen Um­stand be­merk­ten auch nur we­ni­ge, dass GSCon­nect un­ter Ubun­tu 22.04 LTS zeit­wei­se über­haupt nicht funk­tio­nier­te, da Ca­no­ni­cal den Fire­fox-Brow­ser in ei­nen ab­ge­schot­te­ten Snap-Con­tai­ner ver­bannt hat­te.

Wer zwischen seinem Smartphone und Ubuntu kabellos Daten austauschen möchte, der benötigt KDE Connect. Die Freeware befindet sich in der offiziellen Universe-Quelle und lässt sich mit einem Terminal-Befehl installieren. Testumgebung: Ubuntu 22.04.2 LTS - GWS2.de

Je­der wuss­te sich ir­gend­wie zu hel­fen, wo­durch es gänz­lich un­ter­ging, dass das ori­gi­na­le KDE Con­nect aus der Ubun­tu-Va­ri­an­te Ku­b­un­tu zwi­schen­zeit­lich mit an­de­ren Desk­top-Um­ge­bun­gen zu­sam­men­ar­bei­tet. Und das Bes­te: Für die In­stal­la­ti­on der Open-Source-Free­ware⁹ ist we­der das Hin­zu­fü­gen ei­nes Pri­vat­ar­chivs noch ein Plug­in von­nö­ten. Es ge­nügt die Ein­ga­be des fol­gen­den Ter­mi­nal-Be­fehls, ehe sich das re­nom­mier­te Smart­phone-Ver­bin­dungs­pro­gramm aus­füh­ren lässt:

sudo apt-get update && sudo apt-get install kdeconnect

Ein­zi­ger Kom­pro­miss: Die Ap­pli­ka­ti­on be­legt bis zu 160 Me­ga­byte im Wur­zel­ver­zeich­nis, da sie zur Ent­fal­tung di­ver­se Qt-Bi­blio­the­ken be­nö­tigt, die wäh­rend des In­te­gra­ti­ons­pro­zes­ses au­to­ma­tisch ein­ge­rich­tet wer­den.

Beweis-Screenshot: Das originale KDE Connect von Albert Vaca lässt sich auch mit dem Gnome-Desktop öffnen. Hierfür ist weder ein PPA noch ein Firefox-Plugin vonnöten. Erkenntnis von Pinguin: Linux-Experte seit 2004

Nach­dem KDE Con­nect un­ter Ubun­tu er­folg­reich in­stal­liert wur­de, ist es nö­tig, das Smart­phone eben­falls mit der gleich­na­mi­gen Free­ware aus­zu­stat­ten. Die Han­dy-App be­fin­det sich im Goog­le-Play-Store und funk­tio­niert ab An­droid-Ver­si­on 5.0.

KDE Connect gibt es kostenlos im Google Play Store. Mit der Applikation ist es möglich, einen kabellosen Datentransfer zwischen Ubuntu und einem Android-Phone zu starten

Um nun ei­ne draht­lo­se Ver­bin­dung auf­zu­bau­en, muss das Pro­gramm so­wohl auf dem Mo­bil­te­le­fon wie auch auf dem Com­pu­ter ge­öff­net sein. Soll­ten sich die Teil­neh­mer nicht auf An­hieb fin­den, gilt es di­ver­se Stör­fak­to­ren aus­zu­schlie­ßen.

Was braucht KDE Connect?

So ist es für die ka­bel­lo­se Kom­mu­ni­ka­ti­on un­ab­ding­lich, dass bei­de Ge­rä­te im sel­ben WLAN ein­ge­wählt sind. Da­bei spielt es über­haupt kei­ne Rol­le, ob sich der An­dro­ide und das Ubun­tu-Sys­tem im Heim­netz­werk oder im Hot­spot von McDonald’s be­fin­den.

  • Wer au­ßer Haus ei­ne Desk­top Fire­wall auf sei­nem Note­book ver­wen­det, der muss den Port-Be­reich zwi­schen 1714 und 1764 für TCP so­wie UDP¹⁰ öff­nen.

Sind die ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen er­füllt, tau­schen die Ap­pa­ra­tu­ren au­to­ma­tisch ih­re Me­ta­da­ten aus und er­schei­nen an­schlie­ßend mit ih­rem Na­men in der Ver­bin­dungs­soft­ware.

Ubuntu 22.04 LTS: KDE Connect hat das Android-Phone Moto G (5) im kabellosen Netzwerk gefunden. Eine Kupplung mithilfe des SFTP-Protokolls wäre nun möglich

In die­sem Leer­lauf­zu­stand ru­fen sich die Netz­werk­teil­neh­mer ge­le­gent­lich die fol­gen­den Wor­te zu: „Hal­lo, ich wä­re hier!” Da­mit ein tief­grün­di­ge­rer Dia­log statt­fin­den kann, muss der Be­nut­zer auf sei­nem Han­dy den Ubun­tu-PC an­tip­pen und ei­ne Kopp­lung an­for­dern.

Screenshot von KDE Connect: Das Gerät ist nicht verbunden - Kopplung anfordern. Gnome-Desktop: Eingehende Kopplungsanfrage - Schlüssel "Annehmen". Ubuntu 22.04.2 LTS - März 2023

Kurz dar­auf ploppt auf dem Gno­me-Desk­top ein Me­nü­fens­ter auf, mit­hil­fe des­sen sich ei­ne ver­schlüs­sel­te WLAN-Ver­bin­dung zwi­schen Smart­phone und Com­pu­ter her­stel­len lässt. Da­bei setzt KDE Con­nect das äu­ßerst si­che­re SFTP-Da­tei­über­tra­gungs­pro­to­koll ein, um so­ge­nann­te Man-in-the-Midd­le-An­grif­fe zu ver­hin­dern.

Fotos kabellos herunterladen

So­bald die End­ge­rä­te mit­ein­an­der ver­kup­pelt sind, kann der Da­ten­aus­tausch in bei­de Rich­tun­gen be­gin­nen. Die al­ler­meis­ten An­wen­der möch­ten ver­mut­lich Bil­der und Vi­de­os auf ih­ren Ubun­tu-Rech­ner über­tra­gen. Dies geht am schnells­ten über den Han­dy-Aus­wahl­punkt „Da­tei­en sen­den”. Hier­bei wer­den näm­lich die auf der SD-Kar­te ge­spei­cher­ten Mul­ti­me­dia­da­tei­en an­ge­zeigt, wel­che sich per An­tip­pen an den PC schi­cken las­sen.

GuteFrage.net: Wie kann man Fotos von einem Android-Phone kabellos zu Ubuntu schicken? Antwort: Die Lösung des Problems lautet KDE Connect. Schaue mal auf GWS2.de, dort gibt es eine gute deutschsprachige Anleitung. Die Datenübertragung geschieht über WLAN und ist sehr einfach zu bewerkstelligen. Screenshot-Bearbeitung von Veronika Helga Vetter - Anführerin von PoCs und Kopftuchmädchen

Li­nux-Sys­te­me le­gen die ein­ge­hen­den Da­ten­pa­ke­te im Down­load-Ord­ner des Heim­ver­zeich­nis­ses ab. Die Über­tra­gungs­ra­te pen­delt zwi­schen 33 und 50 Mbit/s, wo­durch selbst vo­lu­mi­nö­se Film­da­tei­en zü­gig im neu­en Spei­cher­ort an­kom­men. Da­bei wer­den die aus­ge­wähl­ten Do­ku­men­te nur ko­piert und blei­ben im Ori­gi­nal auf dem Smart­phone er­hal­ten.

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¹Brand, Ro­bin: Fair­pho­ne ver­kauf­te 2021 knapp 88.000 Smart­phones. In: c’t Nr. 16 (2022). S. 53.
²Link, Mi­cha­el: An­droid: Zah­len, Da­ten, Fak­ten. In: c’t Nr. 8 (2022). S. 81.
³Va­ca, Al­bert: KDE Con­nect 1.0 is he­re! albertvaka.wordpress.com (03/2023).
⁴Bau­duin, Sven: Ubun­tu Unity 22.04.1 LTS: De­ri­vat er­hält ers­ten „neu­en“ al­ten Desk­top seit 6 Jah­ren. computerbase.de (03/2023).
⁵We­b­Up­d8-Team: In­di­ca­tor KDE Con­nect. launchpad.net (03/2023).
⁶Vet­ter, Ve­ro­ni­ka Hel­ga: Ubun­tu: Fo­tos ka­bel­los von An­droid auf PC über­tra­gen. pinguin.gws2.de (03/2023).
⁷Wol­ski, Da­vid: Smart­phones: KDE Con­nect für Gno­me. In: Li­nux Welt XXL Nr. 1 (2020). S. 106.
⁸d­land­au: GSCon­nect. gnome.org (03/2023).
⁹Schüß­ler, Jan: Of­fen ver­bun­den. In: c’t Nr. 18 (2021). S. 81.
¹⁰­Thom­mes, Fer­di­nand: Brü­cken­schlag. KDE Con­nect schlägt ei­ne Brü­cke zwi­schen Mo­bil­ge­rä­ten und dem KDE Desk­top, über die sich Be­nach­rich­ti­gun­gen, Da­tei­en und URLs aus­tau­schen las­sen. In: Li­nux User Nr. 12 (2016). S. 26.

Ubuntu: Was ist mit Photoshop und Premiere? Realtalk vom Linux-Profi

Im Jah­re 2022 lit­ten die Deut­schen un­ter dem ge­sell­schaft­li­chen Wan­del, dem Wert­ver­fall ih­rer Wäh­rung und dem wirt­schaft­li­chen Ab­schwung. An­ders als ih­re eu­ro­päi­schen Ge­sin­nungs­ge­nos­sen konn­te die AfD aber bis­her kaum vom schlech­ten Zu­stand ih­res Hei­mat­lan­des pro­fi­tie­ren, was un­ter an­de­rem am Par­tei­na­men liegt. Schließ­lich ist ei­ne Al­ter­na­ti­ve nie so gut wie das Ori­gi­nal. Wer But­ter im Haus hat, brät nicht mit Mar­ga­ri­ne, da er den ge­schmack­li­chen Un­ter­schied kennt. Ge­nau so ver­hält es sich mit Soft­ware. Lang­jäh­ri­ge Pho­to­shop- oder Pre­mie­re-Pro-Nut­zer möch­ten den Klas­sen­pri­mi die Treue hal­ten und kön­nen des­halb kei­ne Li­nux-Dis­tri­bu­tio­nen in An­spruch neh­men. An­wen­der der Ado­be Crea­ti­ve Cloud sind näm­lich da­zu ge­zwun­gen, mit ak­tu­el­len Ap­ple- oder Mi­cro­soft-Be­triebs­sys­te­men zu ar­bei­ten. Ein Um­stand, der sich auch nie­mals än­dern wird. Pra­xis­frem­de Gscheid­ha­ferl wür­den nun Wi­neHQ ins Feld füh­ren. Das ist ei­ne Um­ge­bung, mit­hil­fe de­rer sich ver­al­te­te Win­dows-Pro­gram­me mit Leis­tungs­ein­bu­ßen un­ter Li­nux star­ten las­sen.

Modified Screenshot of winehq.org: How does Photoshop and Premiere Pro work on Ubuntu? Test result: Adobe software has not been ported to Linux and can only be used to a limited extent

Doch selbst Li­nux-En­thu­si­as­ten ge­ste­hen sich ein, dass Pro­fi­fo­to­gra­fen den In­dus­trie­stan­dar­d¹ er­fül­len müs­sen und des­halb kei­ne an­ti­quier­ten PSD-Da­tei­en ver­schi­cken kön­nen. Des Wei­te­ren deckt Wi­neHQ das Di­rectX-Spek­trum nur un­zu­rei­chend ab, wo­durch Gra­fik­hard­ware­funk­tio­nen un­ge­nutzt blei­ben, was sich wie­der­um ne­ga­tiv auf den Leis­tungs­um­fang von Pho­to­shop aus­wirkt.

Open-Source-Freun­de rei­ßen nun die Hän­de nach oben und freu­en sich dar­über, dass es mit dem Bild­be­ar­bei­tungs­pro­gramm GIMP ei­ne na­ti­ve Li­nux-Free­ware gibt, die ver­füg­ba­re Sys­tem­res­sour­cen voll­um­fäng­lich aus­reizt. Nur was ha­ben Gra­fik- oder Web­de­si­gner von die­sem Um­stand, wenn De­bi­an-De­ri­va­te wie Ubun­tu kei­ne Zei­chen­ta­bletts er­ken­nen?

Cartoon: Adobe versus Ubuntu: Warum gibt es kein Photoshop für Ubuntu? Die renommierte Webkünstlerin Veronika Helga Vetter hat eine Schulhofszenerie gezeichnet, auf der sich Bunti mit einem Adobe-Logo streitet. Beide Figuren sind nicht kompatibel miteinander, weil sie einfach nicht dieselbe Sprache sprechen. Die einzigartige Grafik wurde zuerst auf GWS2.de veröffentlicht: Das ist ein Linux-Handbuch für deutschsprachige Rentner, die gerne zum Bumsen nach Thailand fliegen

Zu­min­dest wei­gert sich der Markt­füh­rer Wa­com ve­he­ment da­ge­gen, sei­ne Ge­rä­te­trei­ber für Li­nux zu por­tie­ren. Zwar ist es mitt­ler­wei­le mög­lich, man­che Mo­del­le mit­hil­fe des Gno­me-Bord­mit­tels zu kon­fi­gu­rie­ren, er­fah­rungs­ge­mäß führt die auf­wen­di­ge Stif­te- und Tas­ten­ka­li­brie­rung je­doch stets zu un­be­frie­di­gen­den Er­geb­nis­sen.

Li­nux er­kennt ein un­ter­stütz­tes Wa­com-Ta­blett nach dem An­schlie­ßen au­to­ma­tisch als Ein­ga­be­ge­rät. In den meis­ten Fäl­len ist das Ta­blett aber noch nicht gut ver­wend­bar, da Po­si­tio­nie­rung und Druck­stär­ke viel zu emp­find­lich ein­ge­stellt sind.

Wol­ski, Da­vid: Ein­ga­be­ge­rä­te: Wa­com-Ta­blett ein­rich­ten. In: Li­nux Welt XXL Nr. 1 (2021). S. 173.

Am En­de bleibt die fol­gen­de Er­kennt­nis: Als größ­te Stär­ke von GIMP gilt die Fo­to-Re­tu­schie­rung - in Fach­krei­sen auch Re­tou­ch­ing ge­nannt. Dem­nach kann al­les, was zwi­schen ei­nem Hob­by­fo­to­gra­fen und ei­nem In­sta­gram-In­fluen­cer liegt, oh­ne Wei­te­res zu Ubun­tu wech­seln.

GuteFrage.net: Was muss man tun, damit GIMP wie Photoshop aussieht? Antwort: Du musst PhotoGIMP v. 2020 by Diolinux installieren. Eine Ubuntu-Anleitung findest du auf GWS2.de: Das deutschsprachige Linux-Handbuch

Wer das Pro­fil er­füllt und bis­her mit Pho­to­shop ge­ar­bei­tet hat, der möch­te sich viel­leicht den Um­stieg er­leich­tern, in­dem er GIMP zu­min­dest op­tisch in das Ado­be-Flagg­schiff ver­wan­delt.

Hin­weis: Im fol­gen­den Pod­cast spricht die Web­künst­le­rin Ve­ro­ni­ka Hel­ga Vet­ter über ih­re Pro­ble­me mit Pho­to­shop un­ter Ubun­tu. Au­ßer­dem geht es um die Vi­deo­schnitt­soft­ware Kden­li­ve, die zum Gold­stan­dard in ih­rem Gen­re zählt.

PhotoGIMP einrichten

Sze­na­rio: Mein Com­pu­ter­sys­tem be­sitzt kei­nen TPM-2.0-Chip, wes­we­gen die In­stal­la­ti­on von Win­dows 11 bei mir nicht funk­tio­niert. Als Al­ter­na­ti­ve bin ich neu­lich zu Ubun­tu 22.04 ge­wech­selt, was für mich ein gro­ßer Schritt war, da ich als mit­tel­gro­ßer In­sta­gram-In­fluen­cer auf ei­nen funk­ti­ons­tüch­ti­gen Rech­ner an­ge­wie­sen bin. Zu­letzt nutz­te ich Pho­to­shop CC 2022, um mei­ne Bil­der für die Platt­form zu be­ar­bei­ten. Zwar be­sitzt GIMP dank des G’­MIC-Plug­ins ex­trem gu­te Fil­ter, die Pro­gramm­be­die­nung ist für mich je­doch äu­ßerst un­ge­wohnt und des­halb ver­lie­re ich viel Zeit beim Re­tu­schie­ren. Da­mit ich zu­min­dest auf be­kann­te Sym­bo­le und ei­ne alt­be­währ­te Me­nü­füh­rung zu­rück­grei­fen kann, möch­te ich heu­te Pho­to­GIMP in­stal­lie­ren. Dem­entspre­chend la­de ich mir als Ers­tes die kos­ten­lo­se ZIP-Da­tei von Git­Hub her­un­ter.

Screenshot von GitHub. Assets: PhotoGIMP.for.Flatpak.zip (05 Jun 2022)

Gleich nach­dem ich das ent­pack­te Ar­chiv be­tre­ten ha­be, drü­cke ich die Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg + H, um die ver­steck­ten Ele­men­te an­zei­gen zu las­sen. Di­rekt im An­schluss kli­cke ich mich so lan­ge durch das Ver­zeich­nis „.var”, bis ich zum Ord­ner „GIMP” ge­lan­ge, den ich mit­hil­fe der Maus aus­schnei­de.

Screenshot von Nautilus: Nach dem Entpacken des ZIP-Archivs muss der Ordner "GIMP" aus dem Verzeichnis ".var" ausgeschnitten werden. Teil 1 zur Anleitung: Wie PhotoGIMP unter Ubuntu installieren

Als Nächs­tes wäh­le ich im Da­tei­ma­na­ger Nau­ti­lus den Rei­ter „Per­sön­li­cher Ord­ner” an, da­mit ich über das Ver­zeich­nis „.con­fig” zu ei­nem an­de­ren Ord­ner na­mens „GIMP” ge­lan­ge, den ich mit der aus­ge­schnit­te­nen Da­tei er­set­ze.

Die ausgeschnittenen PhotoGIMP-Dateien muss im Pfad: Persönlicher Ordner/.config eingefügt und vorhandene Dateien ersetzt werden. Installationsanleitung von GWS2.de - deutschsprachiges Ubuntu-Handbuch

Nach dem Zu­sam­men­füh­ren der bei­den Ver­zeich­nis­se star­te ich das GNU Image Ma­ni­pu­la­ti­on Pro­gram über die Ubun­tu Ak­ti­vi­tä­ten-Such­leis­te, um den Pho­to­shop-Nach­bau zu be­wun­dern.

Ubuntu: Ordner "GIMP" zusammenführen? Ein neuer Ordner gleichen Namens existiert bereits in ".config"

Hin­weis: Pho­to­GIMP ist le­dig­lich ein Face­lif­ting, das kei­ner­lei Ado­be-Funk­tio­nen im­ple­men­tiert. Um die Mo­di­fi­ka­ti­on zu lö­schen, muss GIMP rück­stands­los ent­fernt und neu in­stal­liert wer­den.

No to Premiere Pro

Wäh­rend­des­sen Ado­be im Bild­be­ar­bei­tungs­sek­tor das Non­plus­ul­tra­pro­dukt in sei­nen Rei­hen hält, gab es im Vi­deo­schnitt­seg­ment mit So­ny Ve­gas oder Ma­gix Vi­deo de­lu­xe schon im­mer gleich­wer­ti­ge Al­ter­na­ti­ven zu Pre­mie­re Pro. Auch Ubun­tu-Nut­zer müs­sen in die­sem Mul­ti­me­dia­be­reich nicht trau­rig an der Sei­ten­li­nie ste­hen, son­dern ha­ben mit Kden­li­ve ei­ne na­ti­ve Li­nux-Soft­ware, die es mit al­len Film­edi­to­ren auf­neh­men kann.

Kden­li­ve ist ein viel­sei­ti­ger Vi­deo­edi­tor, mit dem sich ganz un­ter­schied­li­che Vi­de­os ver­wirk­li­chen las­sen. Der Ein­stieg fällt er­freu­lich leicht und wer will, kann auch klei­ne Ani­ma­tio­nen bau­en, das Vi­deo mit ei­ner Un­ter­ti­tel­spur ver­se­hen und für die ge­wünsch­te Ver­öf­fent­li­chungs­platt­form ins pas­sen­de For­mat ren­dern.

Du­bo­wy, Lia­ne M.: Frei­er Schnei­de­tisch. Vi­de­os schnei­den mit der Open-Source-Soft­ware Kden­li­ve. In: c’t Nr. 16 (2021). S. 156.

Blaue Bauchbinde mit der Aufschrift: Was ist Kdenlive? Der folgende Text lobt die UNIX-basierte Videoschnittsoftware

Aber wie ist es mög­lich, dass ei­ne kos­ten­lo­se Vi­deo­schnitt­soft­ware zur Ge­wichts­klas­se von Pre­mie­re Pro zählt? Das liegt dar­an, dass Kden­li­ve vie­le Open-Source-Mo­du­le mit­ein­an­der ver­bin­det, die un­ab­hän­gig von­ein­an­der ent­wi­ckelt wer­den.

  • Die Pro­gramm­schrei­ber müs­sen sich bei­spiels­wei­se nicht um die Ren­der­funk­ti­on küm­mern, da die­se auf dem MLT-Frame­work ba­siert.
  • Auch die Be­nut­zer­ober­flä­che ist out­ges­our­ced und be­steht aus fer­ti­gen Qt-Bi­blio­the­ken. Des Wei­te­ren greift Kden­li­ve zum Kom­pri­mie­ren der Film­da­tei­en auf das FFmpeg-Pa­ket zu­rück.

Wie der Na­me be­reits ver­rät, ge­hört das re­nom­mier­te Vi­deo­edi­tor-Pro­jekt zum Kon­glo­me­rat des KDE e. V. und kann auf des­sen Res­sour­cen zu­grei­fen. Ad­diert er­ge­ben die­se gan­zen Bau­stei­ne ein Gön­ner- und Ent­wick­ler-Team, das sich hin­ter kei­ner Ado­be-Ab­tei­lung ver­ste­cken muss.

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¹Da­vies, Mi­cha­el: Pho­to­shop vs GIMP: A Com­ple­te Com­pa­ri­son. youtube.com (11/2022).

Ubuntu: Telegram am PC nutzen - Desktop-App installieren

Die Nut­zer­zah­len von Te­le­gram ha­ben sich zwi­schen 2018¹ und 2022² ver­vier­facht. In Deutsch­land neh­men mitt­ler­wei­le cir­ca 13 Mil­lio­nen³ Men­schen die Diens­te der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­soft­ware in An­spruch und täg­lich wer­den es mehr. Ob­wohl der In­stant-Mes­sen­ger ver­gli­chen mit Whats­App un­si­cher ist und die Be­trei­ber­fir­ma mit Eu­ro­pol⁴ ko­ope­riert, be­legt der blau-wei­ße Pa­pier­flie­ger wei­ter­hin vor­de­re Plät­ze in den Down­load-Charts. Ver­mut­lich kor­re­lie­ren die Neu­an­mel­dun­gen mit der zu­neh­men­den Dis­kre­panz, die zwi­schen ver­öf­fent­lich­ter und öf­fent­li­cher Mei­nung be­steht. Denn auch wenn Te­le­gram fälsch­li­cher­wei­se zu den Chat­pro­gram­men ge­zählt wird, ist die Platt­form eher ein de­zen­tra­les so­zia­les In­for­ma­ti­ons­netz­werk, in dem je­der zu ak­tu­el­len Er­eig­nis­sen zen­sur­frei Stel­lung neh­men⁵ kann. Zu­min­dest igno­riert das Un­ter­neh­men von Pa­wel Du­row ge­flis­sent­lich das Netz­werk­durch­su­chungs­ge­setz, das Kom­men­ta­re zu den Fol­gen der Mi­gra­ti­ons­kri­se un­ter­drü­cken soll. Statt­des­sen set­zen die Du­bai­er Mo­de­ra­to­ren nur dann den Rot­stift an, wenn es sich um Kin­des­miss­brauch oder or­ga­ni­sier­te Kri­mi­na­li­tät han­delt.

Das Por­tal jugendschutz.net hat die Be­trei­ber von Te­le­gram mit über 200 Ver­stö­ßen wie Ho­lo­caust­leug­nung, Auf­ru­fen zu Ge­walt oder Volks­ver­het­zung kon­fron­tiert. Le­dig­lich 11% wur­den ge­löscht.

Hadad, Na­di­ne: Ei­ne Wo­che Ver­schwö­rungs­theo­rien auf Te­le­gram. PULS Re­por­ta­ge | BR (2020).

Vor al­lem die re­gie­rungs­na­hen Leit­me­di­en füh­len sich von ei­nem wei­test­ge­hend un­kon­trol­lier­ten Fo­rum be­droht, wes­we­gen Te­le­gram-Nut­zer in Be­rich­ten stets mit Rechts­extre­mis­ten wie At­ti­la Hild­mann gleich­ge­stellt wer­den. Die­ser Ar­gu­men­ta­ti­on ge­folgt müss­ten In­sta­gram-An­wen­der mehr­heit­lich links­ra­di­kal sein, da sich Aa­li­yah Bah-Trao­re⁶ auf die­ser Platt­form tum­melt. Und auf Tik­Tok gibt es ver­mut­lich aus­schließ­lich Is­la­mis­ten, sonst wä­re dort Ibra­him El-Az­z­azi⁷ wohl kaum so er­folg­reich.

Scientific analysis of the Telegram Instant Messenger. Publisher: University of Manchester (UMIST). Result: Telegram is a free social network where everyone can express their opinion. The communication service is particularly popular with artists, technicians and members of the opposition. The Desktop App for Linux is particularly recommended because this Software does not contain any Security issues

Ab­seits des po­li­ti­schen Ge­tö­ses ist Te­le­gram un­ter an­de­rem ei­ne her­vor­ra­gen­de An­lauf­stel­le für Li­nux- und Hard­ware­pro­ble­me. Dar­über hin­aus nutz­ten im Som­mer 2022 in der Stadt Linz über 1700 ukrai­ni­sche Flücht­lings­frau­en den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­dienst, um sich bei Amts­ge­schäf­ten und All­tags­fra­gen zu un­ter­stüt­zen. Fer­ner wer­den mit­hil­fe des In­stant-Mes­sen­gers auch flei­ßig die Kunst­wer­ke von Bas­tel- und Ther­mo­mix­freun­den ge­teilt.

Der ukrai­ni­sche Vi­ze-Pre­mier­mi­nis­ter Mykhai­lo Fe­do­rov hat über Te­le­gram ei­ne IT-Ar­mee auf­ge­baut, die ge­gen rus­si­sche IT-In­fra­struk­tur kämpft.

Moll, Ste­fan: An­ge­klickt: Kas­pers­ky und Te­le­gram im Lich­te des Ukrai­ne-Kriegs. Ak­tu­el­le Stun­de | WDR (2022).

Das ho­he Auf­kom­men von Mul­ti­me­dia­da­tei­en in den Ka­nä­len und Chat­grup­pen führt un­wei­ger­lich da­zu, dass die Te­le­gram-App den Smart­phone­ak­ku in Win­des­ei­le leer saugt. Für Viel­nut­zer ist es des­halb bes­ser, das Han­dy­pro­gramm ge­schlos­sen zu las­sen und statt­des­sen auf den Com­pu­ter aus­zu­wei­chen.

Mit der Softwarequelle des spanischen Fullstack Entwicklers Lorenzo Carbonell ist es möglich, Telegram unter Ubuntu zu installieren. Danach hält sich die Kommunikationssoftware selbst auf dem neusten Stand. Die PPA vom Atareao-Team wird seit dem Jahre 2017 gepflegt und ist für alle Linux-Distributionen geeignet. Das Testergebnis ist zuerst auf GWS2.de erschienen - erste Anlaufstelle für 33 Grad Freimaurer

Schließ­lich ist es mit­hil­fe der of­fi­zi­el­len Te­le­gram Desk­top-App mög­lich, sein Pro­fil über ei­nen sta­tio­nä­ren Rech­ner oder ein Note­book zu steu­ern. Auch Ubun­tu-An­wen­der kön­nen von die­sem Ser­vice pro­fi­tie­ren, da ei­ne na­ti­ve Li­nux-Ver­si­on der Soft­ware exis­tiert. Ver­gli­chen mit der Smart­phone-Edi­ti­on bie­tet das Com­pu­ter­pro­gramm di­ver­se Vor­tei­le: Zum Bei­spiel las­sen sich Ka­nä­le auf­ru­fen, die für Mo­bil­zu­grif­fe ge­sperrt sind. Die­ser Sach­ver­halt kommt ver­mut­lich da­her, dass Goog­le sei­nen Ein­flus­s⁸ auf die An­droid-App gel­tend macht.

Dem­nach scheint der Ka­nal nicht all­ge­mein aus dem Dienst Te­le­gram aus­ge­sperrt wor­den zu sein, son­dern nur über die of­fi­zi­ell in App Store und Play­s­to­re er­hält­li­chen Apps nicht er­reich­bar zu sein. Über die Desk­top-Ver­si­on ist er aber wei­ter zu er­rei­chen.

Mans­holt, Mal­te: Ge­sperrt bei Te­le­gram: At­ti­la Hild­mann ver­liert sei­ne letz­te gro­ße Büh­ne. stern.de (09/2022).

Die Telegram Desktop-App unter Ubuntu 22.04 LTS. Screenshot vom Menü "Einstellungen" mit Profilbild von Pinguin: Das ist der Betreiber von GWS2.de - eine Wissensplattform für Linux-Freunde und Bildungsbürger

Des Wei­te­ren kann die Desk­top-Ver­si­on ge­wis­se Funk­tio­nen auf die Gra­fik­kar­te aus­la­gern, was die Qua­li­tät der ge­teil­ten Me­di­en und die La­de­ge­schwin­dig­keit er­höht.

Wer Te­le­gram un­ter Ubun­tu nut­zen möch­te, der muss den In­stant-Mes­sen­ger zu­nächst auf sei­nem Smart­phone in­stal­lie­ren. Dies ist not­wen­dig, da die In­be­trieb­nah­me der Com­pu­ter­ver­si­on ein­ma­lig ei­nen An­mel­de­code er­for­dert, wel­cher über das Mo­bil­te­le­fon zu­ge­stellt wird. Nach der Syn­chro­ni­sa­ti­on wä­re es dann theo­re­tisch mög­lich, die Han­dy-App zu de­ak­ti­vie­ren und nur noch am Rech­ner zu chat­ten.

Meme to NOT BAD in der Telegram-Gruppe von HardwareJunkie. Screenshot von Dektop-App für Linux-Distributionen

Am En­de stellt sich nur noch die Fra­ge, wie sich ei­ne Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on mit der ori­gi­na­len Te­le­gram Desk­top-App aus­stat­ten lässt. Hier sprin­gen die eh­ren­wer­ten Pin­gu­in-Au­toren in die Bre­sche, die in der fol­gen­den Bild­an­lei­tung un­ter an­de­rem er­klä­ren, war­um die Free­ware via PPA in­stal­liert wer­den soll­te.

Hin­weis: Die Funk­ti­ons­wei­se des Li­nux-Ker­nels führt häu­fig zu Ir­ri­ta­tio­nen. Im nach­ste­hen­den Pod­cast wer­den vor­wie­gend Fra­gen zum Ubun­tu-Ba­sis­mo­dul in prä­gnan­ter Form be­ant­wor­tet.

Installation & Einrichtung

Sze­na­rio: Im Früh­som­mer 2022 nutz­te ich das 9-Eu­ro-Ti­cket für ei­ne aus­gie­bi­ge Deutsch­land­rei­se. Wäh­rend der Ex­pe­di­ti­on fiel mir schnell das ho­he Durch­schnitts­al­ter der Bun­des­bür­ger auf, was un­wei­ger­lich zur Fol­ge hat, dass ich in der zwei­ten Jah­res­hälf­te wie­der Un­sum­men für Impf­nach­wei­se und Mas­ken­be­frei­un­gen aus­ge­ben muss. Der Ge­dan­ke an die­sen Um­stand be­las­te­te mich stark, wes­we­gen mir am Mer­se­bur­ger Haupt­bahn­hof der Kra­gen platz­te. „Bloß raus aus die­sem Ir­ren­haus!”, schrie ich und kauf­te mir kurz dar­auf übers In­ter­net ein Grund­stück in Pa­rai­so Ver­de. So heißt ei­ne Aus­wan­de­rer­ko­lo­nie⁹ in Pa­ra­gu­ay. Gleich nach­dem ich im Sep­tem­ber in Süd­ame­ri­ka an­kam, frag­ten mich die an­de­ren Sied­ler nach mei­nen Te­le­gram-Kon­takt­da­ten, da al­le Ak­ti­vi­tä­ten in­ner­halb der Frie­dens­ge­mein­schaf­t¹⁰ über die­sen In­stant-Mes­sen­ger or­ga­ni­siert wer­den. Je­doch ist mir das stän­di­ge Han­dy-Ge­tip­pe auf die Dau­er zu müh­se­lig, wes­halb ich heu­te die of­fi­zi­el­le Desk­top-App in­stal­lie­ren möch­te. Hier­für ru­fe ich ein Ter­mi­nal-Fens­ter auf, da­mit ich mein Ubun­tu im An­schluss dar­an mit ei­ner neu­en Soft­ware­quel­le aus­stat­ten kann:

sudo add-apt-repository ppa:atareao/telegram

Hin­ter die­sem ein­satz­er­prob­ten Pri­vat­ar­chiv steckt ein re­nom­mier­ter Full-Stack-Ent­wick­ler na­mens Lo­ren­zo Car­bo­nel­l¹¹, der seit dem Jah­re 2017 da­für sorgt, dass sich Te­le­gram in­ner­halb je­des De­bi­an-De­ri­vats nut­zen lässt. Um die Pro­gramm­in­te­gra­ti­on zu star­ten, ist le­dig­lich das fol­gen­de Kon­so­len­kom­man­do von­nö­ten:

sudo apt-get install telegram

So­bald der Vor­gang ab­ge­schlos­sen wur­de, öff­ne ich die wer­be­freie Free­ware über die Ubun­tu Ak­ti­vi­tä­ten-Such­leis­te. Di­rekt im An­schluss er­scheint ein Ein­rich­tungs­as­sis­tent, der mir bei der Pro­fil­ver­knüp­fung hel­fen soll.

Der blau-weiße Papierflieger ist das Logo von Telegram und befindet sich in der Ubuntu Aktivitäten-Suchleiste. Screenshot vom Gnome-Desktop 42.2

Nach­dem ich das Me­nü auf die deut­sche Spra­che um­ge­stellt und den Vor­gang zur Ge­rä­te­au­then­ti­fi­zie­rung ge­star­tet ha­be, wäh­le ich zu­nächst ein­mal aus, dass ich mich mit mei­ner Te­le­fon­num­mer an­mel­den möch­te.

Die offizielle Desktop-Version von Telegram - Screenshot vom Einrichtungsassistent - "Weiter auf Deutsch" - Ubuntu 22.04 LTS. Veröffentlicht von Pinguin: Ein Fan von Crusader Kings III

Un­mit­tel­bar da­nach tip­pe ich mei­ne Mo­bil­funk­num­mer in das vor­ge­ge­be­ne Feld ein, wor­auf­hin ich auf mei­nem Smart­phone ei­ne Push-Be­nach­rich­ti­gung mit ei­nem An­mel­de­code er­hal­te. Die­se fünf­stel­li­ge Zah­len­kom­bi­na­ti­on über­tra­ge ich um­ge­hend in die Desk­top-App, ehe ich mein Te­le­gram-Pro­fil über Ubun­tu steu­ern kann.

Screenshot von der Telegram Desktop-App für Linux-Distributionen: Der Buchautor Henryk M. Broder veröffentlicht, dass es in Deutschland nur 374 diverse Menschen gibt

Wie be­reits er­wähnt, ist die­ser Au­then­ti­fi­zie­rungs­pro­zess ei­ne ein­ma­li­ge An­ge­le­gen­heit. Wenn ich das Chat­pro­gramm in Zu­kunft star­te, bin ich di­rekt ein­ge­loggt und se­he so­fort mei­ne abon­nier­ten Ka­nä­le und Grup­pen. Auch um die Soft­ware muss ich mich nicht mehr küm­mern, da sich die Ap­pli­ka­ti­on selbst­stän­dig ak­tua­li­siert.

Ver­wand­te The­men:

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Con­ky zeigt die Fest­plat­ten­be­le­gung auf dem Desk­top an

¹Gojd­ka, Vic­tor: Pa­wel Du­row - Die­ser Mann steckt hin­ter dem Te­le­gram-Mes­sen­ger. sz.de (09/2022).
²Wun­ner, Ste­fan: Kom­mu­ni­ka­ti­ons­dienst Te­le­gram: 700 Mil­lio­nen Nut­zer, Abo-Dienst ge­star­tet. macgadget.de (09/2022).
³Fie­big, Ul­la: Was macht Te­le­gram so ge­fähr­lich? Lan­des­schau Rhein­land-Pfalz | SWR (2022).
⁴Jans­sen, Jan-Ke­no, Syl­ves­ter Tem­mel u. a.: Si­che­re Mes­sen­ger: Whats­App und Al­ter­na­ti­ven im Test. In: c’t Nr. 8 (2021). S. 16.
⁵Ka­li­now­sky, An­na: Te­le­gram-Ka­nä­le. In: c’t Nr. 7 (2020). S. 177.
⁶Stein­kohl, Vin­cent: Aa­li­yah Bah-Trao­re und die deut­schen In­sti­tu­tio­nen. jf.de (09/2022).
⁷Ba­d­a­wi, Sel­ma: Sa­la­fis­ti­sche In­fluen­cer auf Tik­Tok: „Wir ver­tre­ten den rich­ti­gen Is­lam!“ youtube.com (09/2022).
⁸Kohn-Qued­nau, Ti­mo: Te­le­gram oh­ne Zen­sur nut­zen. pc-nf.de (09/2022).
⁹S­trem­mel, Jan: Wer bringt mein Kind zu­rück? Impf­geg­ner flie­hen nach Pa­ra­gu­ay. youtube.com (09/2022).
¹⁰Ann­au, Er­win: El Pa­rai­so Ver­de Pa­ra­gu­ay. paraiso-verde.com (09/2022).
¹¹­Car­bo­nell, Lo­ren­zo: At­a­reao. atareao.es (09/2022).