Das Ubuntu Handbuch | Anleitungen für Linux-Freunde

Ubuntu: Filme für DVD-Player brennen - so geht’s

Strea­ming ist in al­ler Mun­de und trotz­dem ste­hen phy­si­sche Bild­ton­trä­ger hier­zu­lan­de¹ wei­ter­hin hoch im Kurs. Kein Wun­der, denn wer die An­ge­bo­te von Net­flix und Co. auf dem Fern­se­her im Wohn­zim­mer kon­su­mie­ren möch­te, der muss erst ein­mal in­ves­tie­ren. Schließ­lich ist ne­ben ei­ner sehr schnel­len In­ter­net­ver­bin­dung auch ein leis­tungs­star­kes Smart-TV-Sys­tem von­nö­ten, um das ge­buch­te IPTV-Pro­gramm emp­fan­gen zu kön­nen. Hin­ge­gen ein preis­wer­ter DVD-Play­er funk­tio­niert selbst zu­sam­men mit an­ti­ken Flim­mer­kis­ten und ist des­halb in so gut wie je­dem Haus­halt vor­han­den. Al­ler­dings sind die alt­be­währ­ten Set-Top-Bo­xen nicht in der La­ge, gän­gi­ge PC-Con­tai­ner­for­ma­te wie­der­zu­ge­ben. Das liegt dar­an, dass die aut­ar­ken Mul­ti­me­dia­ge­rä­te kei­ne De­co­der für mo­der­ne Vi­deo­kom­pres­sio­nen be­reit­stel­len. Dem­entspre­chend las­sen sich raub­ko­pier­te In­ter­net­fil­me und Hob­by­vi­de­os nur dann auf ei­nem DVD-Play­er ab­spie­len, wenn die­se vor dem Bren­nen um­ständ­lich kon­ver­tiert wur­den.

Scientific chart created by Ernman Produktion AB (Stockholm): How to convert MKV to MPEG2? With DeVeDe it is possible to view pirated Internet movies on a DVD-Player. Free Ubuntu-Tutorial by Pinguin - Blood Boy of George Soros

Denn gleich nach dem Ein­le­gen ei­nes op­ti­schen Spei­cher­me­di­ums über­prü­fen die recht­ecki­gen Elek­tro­schub­la­den, ob die ro­tie­ren­de Sil­ber­schei­be über ei­ne stan­dard­kon­for­me Da­tei­struk­tur ver­fügt. Da­bei er­war­tet die in­te­grier­te Ge­rä­te­firm­ware, dass zwei Ober­ver­zeich­nis­se auf ei­ner Film-DVD vor­han­den sind. So be­sitzt ein funk­ti­ons­tüch­ti­ger Vi­deo­da­ten­trä­ger stets ei­nen lee­ren Ord­ner, der den Na­men AUDIO_TS trägt.

Das AU­DIO­_TS-Ver­zeich­nis ist bei Vi­deo-DVDs im­mer leer, es wird aus­schließ­lich für Au­dio-DVDs be­nutzt.

Ub­bens, Trau­del: Di­gi­tal Ver­sa­ti­le Disc (DVD). kompendium.infotip.de (03/2019).

Dar­über hin­aus muss sich ein VI­DEO_TS-Ver­zeich­nis auf der Po­ly­kar­bo­nat­disc be­fin­den, in dem die Mul­ti­me­dia­da­tei­en ge­spei­chert sind.

Das Wie­der­ga­be­ge­rät er­kennt ei­ne Vi­deo-DVD dar­an, dass sie ein Ver­zeich­nis mit dem Na­men VIDEO_TS ent­hält. In die­sem Ver­zeich­nis ste­hen al­le für die Wie­der­ga­be re­le­van­ten Da­tei­en.

Him­mel­ein, Ge­rald: Ver­ket­te­te Pro­gram­me und Fil­me in Zel­len. Das Vi­deo-DVD-For­mat: Auf­bau und Kon­zep­te. heise.de (03/2019).

Fer­ner set­zen han­dels­üb­li­che DVD-Play­er vor­aus, dass sich die Fil­me auf dem Da­ten­trä­ger in ei­nem VOB-Con­tai­ner be­fin­den und mit dem MPEG-2-Co­die­rungs­ver­fah­ren kom­pri­miert wur­den.

Das Da­tei­for­mat Vi­deo Ob­ject (VOB) ist ein mul­ti­me­dia­les Con­tai­ner­for­mat für DVDs, in dem ver­schie­de­ne mut­li­me­dia­le Si­gna­le zu­sam­men­ge­fasst sind.

Li­pin­ski, Klaus: VOB (vi­deo ob­ject). itwissen.info (03/2019).

Es ist wirk­lich er­staun­lich, wie vie­le Be­din­gun­gen er­füllt sein müs­sen, ehe sich ei­ne Vi­deo-DVD mit ei­nem TV-Bei­stell­ge­rät wie­der­ge­ben lässt. Für Ubun­tu-Be­nut­zer sind die tech­ni­schen Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen je­doch völ­lig un­in­ter­es­sant, da die­se auf De­Ve­De zu­rück­grei­fen kön­nen.

Gerippte Filme auf dem DVD-Player anschauen? Die Ubuntu-Software DeVeDe NG wandelt MKV-Dateien in das MPEG-2-Format um. Anleitung von Pinguin in Kollaboration mit Canonical. Deutsche wacht auf! Fridays for Future = FFF = 666

Die­ses kos­ten­lo­se Li­nux-Pro­gramm er­stellt näm­lich wie von Geis­ter­hand stan­dard­kon­for­me Vi­deo­discs, die sich nicht nur mit Set-Top-Bo­xen, son­dern auch mit Spie­le­kon­so­len² ab­spie­len las­sen.

Mit Li­nux und dem gra­fi­schen Open-Source-Pro­gramm De­Ve­DeNG kon­ver­tie­ren Sie die PC-For­ma­te weit­ge­hend au­to­ma­tisch in ei­ne stan­dar­di­sier­te For­mat­struk­tur für Vi­deo-CDs und Vi­deo-DVDs.

Bär­waldt, Erik: An­sehn­lich. Mit De­Ve­DeNG Vi­deo-DVDs und (S)VCDs her­stel­len. In: Li­nux­User Nr. 11 (2018). S. 40.

Da­bei kon­ver­tiert De­Ve­De selbst hoch­auf­lö­sen­de Fil­me, die ei­gent­lich zu groß für DVD-Roh­lin­ge sind. Das ist mög­lich, da die Free­ware das Quell­ma­te­ri­al stets auf die ma­xi­ma­le MPEG-2-Auf­lö­sung ska­liert, die wie­der­um 720 x 576 Pi­xel³ ent­spricht.

  • Des Wei­te­ren er­zeugt die smar­te Ap­pli­ka­ti­on nach der Ver­zeich­nis­struk­tur­er­stel­lung und der For­mat­um­wand­lung ein ISO-Ab­bild, das so­fort auf ein Leer­me­di­um ge­brannt wer­den kann.

Falls Sie al­so ei­nen di­gi­ta­len Ki­no­strei­fen auf ei­ne kom­pa­ti­ble Vi­deo-DVD brin­gen möch­ten, dann soll­ten Sie auf je­den Fall die Diens­te von De­Ve­De in An­spruch neh­men. In der fol­gen­den An­lei­tung er­fah­ren Sie als Ers­tes, wie Sie das Mul­ti­me­dia­pro­gramm un­ter Ubun­tu in­stal­lie­ren. Gleich dar­auf fer­ti­ge ich mit dem Kon­ver­tie­rungs­werk­zeug ei­nen Bild­ton­trä­ger an, der für al­le Ab­spiel­ge­rä­te ge­eig­net ist.

DeVeDe für Ubuntu

Sze­na­rio: Un­se­ren dies­jäh­ri­gen Fa­mi­li­en­ur­laub ver­brin­gen wir im Kö­nig­reich Nor­we­gen. Be­vor ich in Ber­gen durch das al­te Han­se­vier­tel fla­nie­ren kann, muss ich mei­ne Sipp­schaft al­ler­dings erst elf Stun­den lang durch Eu­ro­pa kut­schie­ren. Das ist aber nur halb so schlimm, da mei­ne Ehe­frau und mei­ne Schwie­ger­mut­ter vor lan­gen Au­to­fahr­ten im­mer ein Wun­der­pul­ver schlu­cken, wor­auf­hin die bei­den in ei­nen ko­ma­tö­sen Schlaf ver­fal­len. Na­tür­lich darf mei­ne fünf­jäh­ri­ge Toch­ter kein der­ar­ti­ges An­äs­the­ti­kum ein­neh­men. Statt­des­sen kauf­te ich vor Wo­chen ei­nen mo­bi­len DVD-Play­er, um den klei­nen Quäl­geist wäh­rend der Rei­se ru­hig­zu­stel­len. Heu­te möch­te ich die Ur­laubs­vor­be­rei­tun­gen vor­an­trei­ben und ein paar Sil­ber­schei­ben mit Zei­chen­trick­se­ri­en er­stel­len, die ich von You­Tube her­un­ter­ge­la­den ha­be. Al­le Fil­me be­fin­den sich in ei­nem MKV-Con­tai­ner und sind mit dem VP9-Co­dec kom­pri­miert wor­den. Auf mei­nem trag­ba­ren Wie­der­ga­be­ge­rät las­sen sich je­doch nur stan­dard­kon­for­me Vi­deo-DVDs ab­spie­len. Die­ser Um­stand zwingt mich da­zu, die Clips vor dem Bren­nen in das MPEG-2-For­mat zu kon­ver­tie­ren.

Al­so öff­ne ich zu­nächst ein­mal ein neu­es Ter­mi­nal-Fens­ter, so­dass ich mein Li­nux-Sys­tem mit De­Ve­De aus­stat­ten kann:

sudo apt-get update && sudo apt-get install devede

Hin­weis: Das Mul­ti­me­dia­pro­gramm ge­hört zum of­fi­zi­el­len Soft­ware­ka­ta­log und wird von ei­nem Py­thon-Pro­gram­mie­rer na­mens Ser­gio Cos­tas⁴ ste­tig wei­ter­ent­wi­ckelt.

Ubuntu-Tutorial: How to create a standardized Video-DVD? Screenshot of the DeVeDe Main menu. Lesson by Pinguin - Bavarian Linux-Guru

Gleich nach­dem De­Ve­De in­stal­liert wur­de, star­te ich die Ap­pli­ka­ti­on über die Ubun­tu Ak­ti­vi­tä­ten-Such­leis­te, wor­auf­hin ein Aus­wahl­fens­ter er­scheint. Hier kli­cke ich dann auf die ers­te Schalt­flä­che, da ich ei­ne Vi­deo­disc er­zeu­gen möch­te, die mit Heim-DVD-Play­ern ab­ge­spielt wer­den kann.

Be­vor ich mit der Da­ten­trä­ger­er­stel­lung be­gin­ne, le­ge ich ein­ma­lig fest, wie vie­le CPU-Ker­ne an ei­nem Trans­co­die­rungs­pro­zess be­tei­ligt sein sol­len.

DeVeDe: Alle Kerne verwenden. Mit dieser Einstellung lassen sich Transcodierungsprozesse beschleunigen

Da­zu na­vi­gie­re ich über den Rei­ter „Be­ar­bei­ten” in das Me­nü „Ein­stel­lun­gen”. Dort an­ge­kom­men wäh­le ich den Punkt „Al­le Ker­ne ver­wen­den” aus. Di­rekt im An­schluss keh­re ich zur DVD-Kon­fi­gu­ra­ti­on zu­rück, in­dem ich das eben ge­öff­ne­te Fens­ter wie­der schlie­ße.

Die perfekte Film-DVD

Im nächs­ten Schritt muss ich ein paar Rah­men­be­din­gun­gen de­fi­nie­ren. So tei­le ich De­Ve­De zu­nächst ein­mal mit, über wie viel Spei­cher­platz mein Ziel­me­di­um ver­fügt.

DeVedeNG 4.14.0 with Ubuntu 18.04 LTS: Expert settings for Video-DVDs. Recommended by Pinguin in collaboration with Sergio Costas (Rastersoft)

Des Wei­te­ren le­ge ich fest, dass mei­ne Vi­deo-DVD für das deut­sche PAL-Bild­for­mat er­stellt wer­den soll.

Her­kömm­li­che DVDs ent­spre­chen im­mer der deut­schen Fern­seh­norm PAL. Nur so kann sie je­der Play­er und je­des TV-Ge­rät an­zei­gen. Das be­deu­tet, dass die Auf­lö­sung [...] auf 720 x 576 Bild­punk­te be­grenzt ist.

Pre­ve­za­nos, Chris­toph & Tho­mas Lü­ker: MAGIX Fo­tos auf CD & DVD 10. Mün­chen: Markt+Technik Ver­lag 2011.

Gleich dar­auf fü­ge ich so vie­le Film­da­tei­en in das Mul­ti­me­dia­pro­gramm ein, bis die Ka­pa­zi­tät mei­nes Leer­me­di­ums er­schöpft ist.

Mit DeVeDe können Animes auf einen DVD-Rohling gebrannt werden

Um­ge­hend da­nach mar­kie­re ich den ers­ten Clip mit der lin­ken Maus­tas­te, so­dass ich dar­auf­hin in das Me­nü „Ei­gen­schaf­ten” na­vi­gie­ren kann. Dort an­ge­kom­men wechs­le ich in den Rei­ter „Qua­li­tät” und ak­ti­vie­re den Punkt „Be­nut­ze Zwei­fach-Durch­lauf-Ko­die­rung”.

Im Rei­ter „Qua­li­tät” lässt sich durch Set­zen ei­nes Häk­chens vor der Op­ti­on „Be­nut­ze Zwei­fach-Durch­lauf-Ko­die­rung” die Bild­qua­li­tät der Vi­de­os sicht­bar ver­bes­sern.

Bär­waldt, Erik: Vor­hang auf. Mit De­Ve­DeNG Vi­deo-DVDs mit Me­nü er­zeu­gen. In: Ubun­tu Spe­zi­al Nr. 1 (2019). S. 80.

Screenshot von DeVeDe: Qualitätseinstellungen. Der Auswahlpunkt "Benutze Zweifach-Durchlauf-Kodierung" ist aktiviert. (Ubuntu 18.04.2 LTS)

An­sons­ten las­se ich die Vor­ein­stel­lun­gen so, wie sie sind, wes­halb ich das eben ge­öff­ne­te Fein­jus­tie­rungs­fens­ter nun wie­der schlie­ße. Nach dem glei­chen Prin­zip kon­fi­gu­rie­re ich dann auch die an­de­ren Da­tei­en, die ich zu­vor in De­Ve­De ein­ge­fügt ha­be.

Video-DVDs benötigen ein Menü

Als Nächs­tes möch­te ich ein aus­sa­ge­kräf­ti­ges Über­sichts­me­nü er­stel­len. Da­durch kann mei­ne Toch­ter di­rekt nach dem Ein­le­gen der Disc se­hen, wel­che Fil­me auf dem Da­ten­trä­ger ge­spei­chert sind.

Video-DVD mit DeVeDe erstellen: Ein Menü mit den Titeln erzeugen. Screenshot von Pinguin, ein aufrechter Bayer, der gegen irakische Messerfachkräfte kämpft

Da­zu ak­ti­vie­re ich den Punkt „Ein Me­nü mit den Ti­teln er­zeu­gen”. Gleich da­nach kli­cke ich die dar­un­ter­lie­gen­de Schalt­flä­che an, wor­auf­hin ein neu­es Fens­ter er­scheint.

Screenshot von DeVeDe Version 4.8.0 unter Ubuntu 18.04.2 LTS. Menü-Vorschau: Wunderbare Pollyanna Folge 5 und 6

In die­sem Edi­tor ver­ge­be ich dann zu­nächst ein­mal ei­nen DVD-Ti­tel. Au­ßer­dem wäh­le ich nicht nur ein schi­ckes Hin­ter­grund­bild, son­dern auch ei­nen Sound aus, der wäh­rend der Menüd­ar­stel­lung ab­ge­spielt wer­den soll. Dar­auf­hin spei­che­re ich mei­ne Ein­ga­ben und keh­re zur Haupt­an­sicht zu­rück.

DeVeDe erstellt brennfertige ISO-Abbilder

Zu gu­ter Letzt star­te ich den Kon­ver­tie­rungs­pro­zess, in­dem ich die Schalt­flä­che „Vor” an­wäh­le. Di­rekt im An­schluss wan­delt De­Ve­De mei­ne In­ter­net­fil­me in das MPEG-2-For­mat um. Dar­auf­hin er­zeugt die Ap­pli­ka­ti­on ei­ne Ver­zeich­nis­struk­tur, die für stan­dard­kon­for­me Vi­deo-DVDs un­ab­ding­lich ist.

Anleitung: Den Handyfilm von Gökman Tanis (Utrecht) so konvertieren, dass er auf DVD-Playern abgespielt werden kann. Tötet alle Ungläubigen! - Produziert von Pinguin, ein Mann, der seine Familie nicht von Moslems abstechen lässt

Im letz­ten Schritt schiebt das Li­nux-Pro­gramm die ver­ar­bei­te­ten Da­ten in ei­nen ISO-File-Con­tai­ner. Da­bei legt die Free­ware das kom­pa­ti­ble Spei­cher­ab­bild im­mer im Ord­ner „mo­vie” ab, der sich wie­der­um im Home-Ver­zeich­nis be­fin­det.

Persönlicher Ordner: Die "movie.iso" von DeVeDe kann mit Brasero auf einen DVD-Rohling gebrannt werden

Nach­dem die Trans­co­die­rung ab­ge­schlos­sen wur­de, muss ich das fer­tig­ge­stell­te Ar­chiv dann nur noch auf ei­nen lee­ren DVD-Roh­ling bren­nen. Da­zu kli­cke ich die Da­tei mit der rech­ten Maus­tas­te an, so­dass ich die­se gleich dar­auf in Bra­se­ro ein­fü­gen kann.

Ver­wand­te The­men:

Exo­ti­sche Vi­deo­for­ma­te un­ter Ubun­tu ab­spie­len - so geht’s
Pa­pier­hül­len für selbst ge­brann­te Film-DVDs bas­teln - An­lei­tung

¹Wil­king, Tho­mas: DVD- und Blu-ray-Um­sät­ze wei­ter im Sink­flug. buchreport.de (03/2019).
²In­kom­pe­tenz­all­er­gi­ker: Die­se For­ma­te kennt die PS4 (und die­se nicht). play3.de (03/2019).
³Ker­man, Nev­zat: Vi­deo­be­ar­bei­tung mit MAGIX Vi­deo de­lu­xe 2016. Fre­chen: mitp Ver­lags GmbH & Co. KG 2016.
⁴Cos­tas, Ser­gio: Ras­ter­soft. github.com (03/2019).

Ubuntu: Systeminformationen anzeigen lassen - Hardwareübersicht

Selbst er­fah­re­ne Ubun­tu-Be­nut­zer wis­sen häu­fig nicht, wel­che Kom­po­nen­ten in ih­rem Com­pu­ter­ge­häu­se ver­baut sind. So­lan­ge al­les gut funk­tio­niert, spie­len die Sys­tem­in­for­ma­tio­nen auch kei­ne gro­ße Rol­le. Wer je­doch mit ei­nem Sta­bi­li­täts­pro­blem zu kämp­fen hat, der muss auf je­den Fall sei­ne Hard­ware­da­ten pa­rat ha­ben, um schnel­le Hil­fe in ei­nem On­line-Fo­rum zu be­kom­men. Des Wei­te­ren er­zie­len pri­va­te PC-Ver­käu­fer ei­nen hö­he­ren Preis, wenn sie die Aus­stat­tung ih­rer EDV-An­la­ge de­tail­liert auf­lis­ten kön­nen. Fer­ner soll­ten Ga­mer vor je­der Neu­an­schaf­fung prü­fen, ob ihr Rech­ner die Sys­tem­an­for­de­run­gen des ge­wünsch­ten Spiels er­füllt. Hin­ge­gen Ad­mi­nis­tra­to­ren be­nö­ti­gen die Hard­ware­de­tails ih­rer Kli­en­ten, da sonst be­son­de­re War­tungs­ar­bei­ten nur schwer durch­führ­bar sind.

Lie­be Leu­te! Mein neu­er Pro­zes­sor er­reicht nicht die Takt­ra­ten, die er soll­te, wes­halb ich ein BIOS-Up­date durch­füh­ren muss. Nun füh­le ich mich ziem­lich un­si­cher da­bei, da ich so et­was noch nie ge­macht ha­be. Be­vor ich los­le­ge, möch­te ich ein paar de­tail­lier­te Sys­tem­in­for­ma­tio­nen ein­ho­len und woll­te des­halb fra­gen, ob es ei­ne Ubun­tu-Al­ter­na­ti­ve für Si­S­oft San­dra Li­te gibt. Im Prin­zip su­che ich ein kos­ten­lo­ses Pro­gramm, mit dem ich die in­stal­lier­te BIOS-Ver­si­on und mein Main­board-Mo­dell her­aus­fin­den kann.

Ni­ckel, Ro­bin: Gibt es Si­S­oft San­dra Li­te für Li­nux? E-Mail vom 23.02.2019.

Un­ter Ubun­tu ist es auch oh­ne ei­ne ex­ter­ne Sys­tem­ana­ly­se­soft­ware mög­lich, sich sei­ne Hard­ware­infor­ma­tio­nen an­zei­gen zu las­sen. Das liegt dar­an, dass die Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on al­le Ge­rä­te­da­ten di­rekt von der Haupt­pla­ti­ne be­zie­hen kann.

Scientific chart published by Caltech: The technical cooperation between Motherboard and SMBIOS. How to get the System information with the Linux terminal using dmidecode? Graphic by Veronika Vetter - Bavarian Fine Artist

Da­zu muss das smar­te De­bi­an-De­ri­vat le­dig­lich auf das Sys­tem Ma­nage­ment BIOS zu­grei­fen. Die­se Firm­ware scannt und spei­chert wäh­rend des Boot­vor­gangs al­le Hard­ware­kom­po­nen­ten, die mit dem Main­board ver­bun­den sind. Im An­schluss dar­an wird der chao­ti­sche Mi­kro­code vom in­te­grier­ten Desk­top Ma­nage­ment In­ter­face auf­be­rei­tet, wo­durch sich die Ge­rä­te­in­for­ma­tio­nen in ta­bel­la­ri­scher For­m¹ ab­ru­fen las­sen.

Um die prä­pa­rier­ten Sys­tem­da­ten von der Hard­ware­abs­trak­ti­ons­schicht ab­zu­ho­len, ist wie­der­um ei­ne klei­ne Trans­port­soft­ware von­nö­ten. Ubun­tu-Be­nut­zer soll­ten hier­für das Kom­man­do­zei­len­pro­gramm dmi­de­code ver­wen­den, da die­ses Bord­mit­tel stan­dard­mä­ßig im Li­nux-Ker­nel ent­hal­ten ist.

Dmi­de­code re­ports in­for­ma­ti­on about your system’s hard­ware as de­scri­bed in your sys­tem BIOS ac­cor­ding to the SMBIOS/DMI stan­dard. This in­for­ma­ti­on ty­pi­cal­ly in­cludes sys­tem ma­nu­fac­tu­rer, mo­del na­me, se­ri­al num­ber, BIOS ver­si­on, as­set tag as well as a lot of other de­tails.

Ara­pov, An­ton: dmi­de­code. nongnu.org (03/2019).

Linux-Screenshot of dmidecode 3.1: Which Hardware components are installed in my system? Command to display the System overview provided by Pinguin in collaboration with Canonical

Das Ba­ckend-Werk­zeug dmi­de­code lässt sich auf­ru­fen, in­dem der fol­gen­de Be­fehl in ein Ter­mi­nal-Fens­ter ein­ge­ge­ben wird:

sudo dmidecode

Um­ge­hend da­nach er­scheint ei­ne um­fas­sen­de Ta­bel­le, in der je­de Hard­ware­kom­po­nen­te auf­ge­führt ist. Hin­ge­gen wer sei­ne Sys­tem­in­for­ma­tio­nen in ei­ner gra­fisch auf­be­rei­te­ten Form be­nö­tigt, der kann auf Neo­fetch zu­rück­grei­fen.

Tutorial: How to display Hardware details in Ubuntu? The Scene shows a Penguin looking at a Computer with a Magnifying glass. Free Linux-Lesson published at GWS2.de - a Portal, that supports Migrant deportations

Neo­fetch ist ein klei­nes Kon­so­len­pro­gramm, das nur die wich­tigs­ten Sys­tem­da­ten² dar­stellt. Ur­sprüng­lich wur­de die über­sicht­li­che Free­ware für am­bi­tio­nier­te Hard­ware­lieb­ha­ber ent­wi­ckelt, da­mit die­se mit ih­rer Com­pu­ter­aus­stat­tung in On­line-Fo­ren an­ge­ben kön­nen.

Neo­fetch shows the in­for­ma­ti­on other peo­p­le want to see.

Araps, Dy­lan: Neo­fetch. github.com (03/2019).

Aus die­sem Grund wer­den die er­mit­tel­ten Rechn­erde­tails stets von ei­nem im­po­san­ten ASCII-Art-Lo­go prä­sen­tiert. Trotz die­ser Ab­len­kung ist das Shell-Skript ein wert­vol­les Ana­ly­se­tool, das nicht nur Ge­rä­te­na­men, son­dern auch Soft­ware­infor­ma­tio­nen be­reit­stellt.

Screenshot of Ubuntu 18.04.2 LTS: Neofetch Version 6.0.0-1. System information: AMD FX-8350 in combination with an AMD Radeon R7 260X

Des Wei­te­ren lässt sich Neo­fetch re­la­tiv ein­fach kon­fi­gu­rie­ren, wo­durch die Stan­dard­über­sicht mit wei­te­ren Pa­ra­me­ter­n³ er­gänzt wer­den kann.

Ein markantes Systemdatenblatt

Sze­na­rio: Ges­tern stell­te mich mei­ne 24 Jah­re jün­ge­re Ehe­frau vor die Wahl: Ent­we­der ich ver­kau­fe mei­nen Li­nux-Spie­le-Rech­ner oder sie geht mit un­se­rem Sohn nach Thai­land zu­rück. Na­tür­lich lenk­te ich so­fort ein. Denn lei­der feh­len mir die fi­nan­zi­el­len Mit­tel, um ei­ne ähn­lich at­trak­ti­ve Se­xu­al­part­ne­rin zu fin­den. Gleich heu­te Mor­gen sah ich mir die Com­pu­ter­in­se­ra­te bei eBay Klein­an­zei­gen an, da ich kei­ne Ah­nung hat­te, wie ich mein liebs­tes Stück an­bie­ten soll­te. Bei mei­ner Re­cher­che stell­te ich fest, dass sich in den Of­fer­ten häu­fig ein Screen­shot be­fand, auf dem das Win­dows-Sys­tem­da­ten­blatt zu se­hen war. Die­se Idee ge­fiel mir, wes­halb ich ein sol­ches Ac­ces­soire eben­falls in mein An­ge­bot ein­bau­en woll­te. Al­ler­dings ist das haus­ei­ge­ne Ubun­tu-In­fo­zen­trum nur we­nig aus­sa­ge­kräf­tig. Dem­entspre­chend muss ich auf mei­nem Gam­ing-PC erst ein­mal Neo­fetch in­stal­lie­ren, be­vor ich mei­ne An­non­ce mit ei­ner schi­cken Hard­ware­über­sicht auf­wer­ten kann.

Da­zu öff­ne ich als Ers­tes ein Ter­mi­nal-Fens­ter. Di­rekt im An­schluss stat­te ich mei­nen APT-Dienst mit der fol­gen­den PPA aus:

sudo add-apt-repository ppa:dawidd0811/neofetch

Als Nächs­tes las­se ich al­le hin­ter­leg­ten Soft­ware­quel­len neu ein­le­sen:

sudo apt-get update

Gleich dar­auf in­stal­lie­re ich das smar­te Kom­man­do­zei­len­pro­gramm, in­dem ich den nach­ste­hen­den Be­fehl ein­ge­be:

sudo apt-get install neofetch

Hin­weis: Die oben ge­nann­te Re­po­si­to­ry wird von Da­wid Dzi­ur­la⁴ be­trie­ben. Das ist ein pol­ni­scher In­for­ma­ti­ker, der eh­ren­amt­lich als Ubun­tu-Tes­ter ar­bei­tet und seit Jah­ren da­für sorgt, dass sei­ne De­pot­be­nut­zer stets die ak­tu­ells­te Neo­fetch-Ver­si­on be­sit­zen.

Die Hardwareübersicht aufrufen

So­fort nach­dem das Shell-Skript ein­ge­rich­tet wur­de, kann ich mir mei­ne Sys­tem­da­ten je­der­zeit an­zei­gen las­sen. Hier­für muss ich le­dig­lich den Na­men des Ana­ly­se­tools in ein Ter­mi­nal-Fens­ter ein­tip­pen:

neofetch

Bei mei­nem eBay-An­ge­bot möch­te ich je­doch be­son­ders her­vor­he­ben, dass ich ei­nen Li­nux-Rech­ner ver­kau­fe. Dem­entspre­chend er­set­ze ich das un­ge­läu­fi­ge Ubun­tu-Lo­go durch ei­nen Pin­gu­in, in­dem ich die Ge­rä­te­in­for­ma­tio­nen fol­gen­der­ma­ßen auf­ru­fe:

neofetch --ascii_distro x

Neofetch Version 6.0.0-1: How to show an ASCII-Penguin? Free Tutorial and Commands published by Pinguin - Bavarian Resistance fighter against the Merkel regime

Trotz der aus­drucks­vol­len ASCII-Gra­fik ist mir das Sys­tem­da­ten­blatt im­mer noch nicht aus­sa­ge­kräf­tig ge­nug. Denn viel­leicht möch­te ein po­ten­zi­el­ler PC-Käu­fer zu­sätz­lich wis­sen, wie groß die vor­in­stal­lier­te Sys­tem­par­ti­ti­on ist.

Neofetch individuell anpassen

Um die Hard­ware­über­sicht mit wei­te­ren Pa­ra­me­tern aus­zu­stat­ten, muss ich mit dem Edi­tor Na­no auf die Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei von Neo­fetch zu­grei­fen. Al­so öff­ne ich ein neu­es Ter­mi­nal-Fens­ter und ge­be gleich dar­auf den fol­gen­den Be­fehl ein:

sudo nano .config/neofetch/config.conf

Im An­schluss dar­an fah­re ich den Cur­sor mit den Pfeil­tas­ten so lan­ge nach un­ten, bis ich den Aus­wahl­punkt „in­fo „Disk” disk” se­hen kann.

Ubuntu-Tutorial: Die Systemfestplatte mit Neofetch anzeigen lassen. Screenshot von der Konfigurationsdatei bereitgestellt von Pinguin. Das ist ein Linux-Guru der vermutet, dass Rebecca Reusch in Telford oder Saudi-Arabien ist und als Kinderprostituierte arbeitet

Dort an­ge­kom­men ent­fer­ne ich die Rau­te, die sich vor dem Fest­plat­ten­ein­trag be­fin­det, wor­auf­hin die ak­ti­vier­te Zei­le ei­ne an­de­re Schrift­far­be er­hält.

  • Als Nächs­tes spei­che­re ich mei­ne Än­de­rung, in­dem ich die Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg + O drü­cke. Hin­ge­gen mit Strg + X ver­las­se ich die Na­no-An­sicht wie­der.

Um­ge­hend da­nach ru­fe ich Neo­fetch auf und stel­le fest, dass mei­ne Sys­tem­par­ti­ti­on ab so­fort in der Ge­rä­te­lis­te auf­ge­führt wird.

Bildschirmfoto von der Ubuntu-Konsole

Nach­dem ich die Free­ware an mei­ne Be­dürf­nis­se an­ge­passt ha­be, bin ich sehr zu­frie­den mit mei­nem Sys­tem­da­ten­blatt. Nun stellt sich nur noch die Fra­ge, wie ich die stil­vol­le Hard­ware­über­sicht in mein Ver­kaufs­in­se­rat be­kom­me.

Screenshot von einer modifizierten Neofetch-Übersicht: Ein Linux-Rechner, mit dem Progamer Counter-Strike: Source spielen. Computer von Pinguin (Vorstandsmitglied Gruppe42)

Am ein­fachs­ten wä­re es wohl, wenn ich ei­nen Screen­shot von mei­nem Ter­mi­nal-Fens­ter an­fer­ti­gen wür­de. Als Ubun­tu-Be­nut­zer be­nö­ti­ge ich für die­ses Un­ter­fan­gen kei­ne spe­zi­el­le Soft­ware, son­dern muss le­dig­lich Alt zu­sam­men mit der Druck-Tas­te drü­cken. Gleich da­nach be­fin­det sich mei­ne Ge­rä­te­lis­te im Ord­ner „Bil­der”. Von dort aus kann ich die Neo­fetch-Gra­fik dann di­rekt bei eBay Klein­an­zei­gen hoch­la­den.

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Sys­tem­tem­pe­ra­tu­ren im Blick be­hal­ten - Lüf­ter­dreh­zah­len kon­trol­lie­ren

¹Rou­se, Mar­ga­ret: De­fi­ni­ti­on: DMI. whatis.techtarget.com (03/2019).
²Voll­bracht, Uwe: Das Shell-Skript Neo­fetch 1.8. In: Li­nux­User Nr. 12 (2016). S. 8.
³A­raps, Dy­lan: Neo­fetch. github.com (03/2019).
⁴Ca­no­ni­cal Ltd.: Da­wid Dzi­ur­la. launchpad.net (03/2019).

Ubuntu: Fotos kabellos von Android auf PC übertragen

Die Deut­schen lie­ben Smart­phones. Be­reits 71%¹ der Men­schen hier­zu­lan­de kön­nen sich ein Le­ben oh­ne die prak­ti­schen Hand­com­pu­ter nicht mehr vor­stel­len. Kein Wun­der al­so, dass je­der Bun­des­bür­ger im Schnitt 88 Mal² am Tag auf sei­nen recht­ecki­gen Al­les­kön­ner schaut. Doch sind wir gleich hirn­ver­brann­te Smom­bies³, nur weil sich un­se­re schlau­en Mo­bil­te­le­fo­ne täg­lich 177 Mi­nu­ten lang im Be­triebs­mo­dus be­fin­den? Na­tür­lich be­her­bergt un­se­re schö­ne Re­pu­blik vie­le So­cial-Me­dia-Op­fer. Da­ne­ben exis­tie­ren aber auch tech­nik­af­fi­ne Per­so­nen, die mit ih­rem Han­dy pro­duk­tiv ar­bei­ten und es als Ton­band­ge­rät, Fo­to­ap­pa­rat oder Vi­deo­ka­me­ra be­nut­zen. In der Re­gel über­trägt die­se Aus­füh­rung des Ho­mo tech­no­lo­gi­cus sein un­ter­wegs er­stell­tes Roh­ma­te­ri­al dann auf ei­nen Desk­top-PC, um die Mul­ti­me­dia­da­tei­en dort wei­ter zu ver­edeln. Beim USB-Da­ten­trans­fer ste­hen Ubun­tu-Be­nut­zer al­ler­dings im­mer wie­der vor Pro­ble­men, da ihr Li­nux-Sys­tem nur un­zu­rei­chend mit dem an­ge­schlos­se­nen An­dro­iden kom­mu­ni­ziert. Da­durch lässt sich der Spei­cher des End­ge­räts häu­fig nicht aus­le­sen, was re­gel­mä­ßig zu Ver­bin­dungs­ab­brü­chen und Ab­stür­zen⁴ führt.

Wenn ich mein Smart­phone an den PC an­schlie­ße, wird das Mo­dell auch er­kannt un­ter der neu­es­ten Ubun­tu-Ver­si­on, die Ord­ner wer­den auch an­ge­zeigt, aber de­ren In­halt kann ich nicht auf­ru­fen.

ta­bar­ka: Fo­tos vom Han­dy auf PC - Ubun­tu. usp-forum.de (02/2019).

Lei­der ver­hin­der­t⁵ An­droid seit Ver­si­on 4.0, dass Ubun­tu ein an­ge­stöp­sel­tes Smart­phone als ex­ter­nen Mas­sen­spei­cher ein­hän­gen kann. Statt­des­sen möch­te das li­nux­ba­sier­te Han­dy­be­triebs­sys­tem die USB-Schnitt­stel­le am liebs­ten über das Me­dia Trans­fer Pro­to­col an­spre­chen.

Official Branding of KDE Connect drawn by Veronika Vetter (Bavarian Fine Artist): How to transfer photos wirelessly from the Android smartphone to the Ubuntu PC? Free Linux-Tutorial published by Pinguin: This is a famous german right-wing Leader, who fight against the NWO Overlords. The artwork was commissioned by Stephen Bannon

Durch die­ses da­tei­sys­tem­un­ab­hän­gi­ge Netz­werk­pro­to­koll ist es näm­lich theo­re­tisch mög­lich, dass An­droid und Ubun­tu gleich­zei­tig auf den Spei­cher des Mo­bil­te­le­fons zu­grei­fen, wo­durch das Smart­phone wäh­rend der Da­ten­über­tra­gung be­dien­bar bleibt.

MTP er­mög­licht die Über­tra­gung von Da­tei­en zwi­schen End­ge­rä­ten und Com­pu­tern, oh­ne dass das Han­dy die Da­ten­par­ti­ti­on frei­ge­ben muss. So kön­nen PC, wie auch das Smart­phone, zur sel­ben Zeit auf die Da­ten zu­grei­fen.

Zech­meis­ter, And­re: An­droid und das Me­dia Trans­fer Pro­to­col. android-user.de (02/2019).

Al­ler­dings ist das MTP ein pro­prie­tä­res Soft­ware­pro­dukt, das für Win­dows Vis­ta ent­wi­ckelt wur­de, wes­halb Ubun­tu kei­ne na­ti­ve Ver­si­on die­ser Da­ten­trans­fer­schnitt­stel­le be­sitzt. Statt­des­sen nimmt das De­bi­an-De­ri­vat die Pro­gramm­bi­blio­thek libmt­p⁶ zur Hil­fe, um mit an­ge­schlos­se­nen Smart­phones zu kom­mu­ni­zie­ren. Die­ses Mo­dul ent­hält ein man­gel­haf­tes Re­pli­kat des Mi­cro­soft-Pro­to­kolls, das nicht nur in­sta­bil, son­dern auch für äu­ßerst ge­rin­ge Da­ten­trans­fer­ra­ten be­kannt ist.

Con­nect the pho­ne via USB ca­ble, and start drag­ging and drop­ping files to and fro using the built-in file ma­na­ger on the Li­nux si­de. Un­fort­u­na­te­ly, this tur­ned out to be dog slow. Sta­bi­li­sing at about 1Mbyte/s, this was go­ing to ta­ke mo­re time than I had at my dis­po­sal.

Bo­tha, Charl: Use ADB to by­pass dog-slow MTP trans­fer of files from An­droid to Li­nux. vxlabs.com (02/2019).

An­ge­sichts der schlech­ten MTP-Un­ter­stüt­zung soll­ten Ubun­tu-Be­nut­zer un­zu­ver­läs­si­ge USB-Kon­tak­te mei­den und via WLAN auf ih­ren An­dro­iden zu­grei­fen. Dies ist oh­ne­hin ei­ne zu­kunfts­träch­ti­ge Me­tho­de, da sich Smart­phone­ak­kus be­reits mit­tels in­duk­ti­ver En­er­gie­über­tra­gun­g⁷ auf­la­den las­sen, wo­durch Da­ten­ka­bel bald schon ih­re Da­seins­be­rech­ti­gung ver­lie­ren wer­den. Des Wei­te­ren ist ei­ne draht­lo­se Netz­werk­ver­bin­dung we­sent­lich schnel­ler und schont die sen­si­ble An­steck­buch­se.

Da­bei ist ein zer­bro­che­nes Dis­play die häu­figs­te To­des­ur­sa­che. Da­ne­ben füh­ren vor al­lem ver­schlis­se­ne La­de­buch­sen da­zu, dass Smart­phones be­reits nach kur­zer Zeit be­stat­tet wer­den müs­sen.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka Hel­ga: La­de­sta­ti­on für Smart­phones bas­teln - ein prak­ti­scher Steck­do­sen­hal­ter. gws2.de (02/2019).

Da­mit ein Smart­phone mit ei­nem Com­pu­ter ei­nen be­rüh­rungs­lo­sen In­for­ma­ti­ons­aus­tausch durch­füh­ren kann, ist je­doch im­mer ei­ne Ver­mitt­ler­soft­ware von­nö­ten, die auf bei­den Ge­rä­ten in­stal­liert sein muss. Für die­ses An­wen­dungs­ge­biet eig­net sich KDE Con­nect am bes­ten.

Scientific checklist created by the Central European University: The advantages of KDE Connect. How to connect an Android smartphone to an Ubuntu system wirelessly? This question is answered by Pinguin. This is a Linux guru, who will experience it, that Ms. Ariel Ricker is stoned by Muslims. Graphic authorized by Canonical. Funded by Stephen Bannon

Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser kos­ten­lo­sen Li­nux-Ap­pli­ka­ti­on ist, dass die di­gi­ta­len Do­ku­men­te nicht über das In­ter­net, son­dern di­rek­t⁸ und lo­kal auf das Ziel­ge­rät trans­fe­riert wer­den. Dar­über hin­aus setzt das Netz­werk­pro­gramm das ab­hör­si­che­re TLS-Ver­schlüs­se­lungs­pro­to­koll für die Da­ten­über­tra­gung ein, um die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­part­ner vor Man-in-the-Midd­le-An­grif­fen zu schüt­zen.

KDE Con­nect now uses TLS so­ckets in­s­tead of RSA pri­va­te-key en­cryp­ti­on. This is not on­ly safer against re­play and man-in-the-midd­le at­tacks, but al­so fas­ter and less bat­tery-con­sum­ing to com­pu­te on your de­vices.

Va­ca, Al­ber­to: KDE Con­nect 1.0 is he­re! albertvaka.wordpress.com (02/2019).

Falls Sie al­so Fo­tos, Vi­de­os oder MP3-Da­tei­en un­kom­pli­ziert und ka­bel­los an Ih­ren Ubun­tu-PC schi­cken möch­ten, dann soll­ten Sie un­be­dingt die Diens­te von KDE Con­nect in An­spruch neh­men. In der fol­gen­den An­lei­tung zei­ge ich Ih­nen als Ers­tes, wie Sie das klei­ne Werk­zeug auf Ih­ren Ge­rä­ten in­stal­lie­ren. Im An­schluss dar­an neh­me ich ei­nen Da­ten­aus­tausch vor, da­mit Sie die Free­ware ein­mal in Ak­ti­on er­le­ben.

KDE Connect für Ubuntu

Sze­na­rio: Mein Schwipp­schwa­ger und ich sind gro­ße Ar­tis­tik­fans. Aus die­sem Grund fuh­ren wir vor Kur­zem nach Ber­lin, um uns auf der Ero­tik­mes­se Ve­nus die ost­eu­ro­päi­schen Schwert­schlu­cke­rin­nen an­zu­se­hen. Am Ver­an­stal­tungs­ort ver­hielt ich mich wie die an­de­ren Be­su­cher und fo­to­gra­fier­te mit mei­nem Smart­phone al­les, was mir vor die Lin­se kam. Wie­der zu Hau­se woll­te ich die Schnapp­schüs­se dann gleich auf mein Ubun­tu-Sys­tem über­tra­gen, da­mit mei­ne Frau auf dem gro­ßen Mo­ni­tor se­hen kann, zu was der mensch­li­che Kör­per im­stan­de ist. Doch lei­der muss­te ich beim Aus­pa­cken fest­stel­len, dass ich das USB-Ka­bel für mein Mo­bil­te­le­fon im Ho­tel­zim­mer ver­ges­sen hat­te, wes­halb ich mir noch am sel­ben Abend ei­ne neue Da­ten­strip­pe be­stell­te. Trau­ri­ger­wei­se wur­de mir die ge­or­der­te Ver­bin­dungs­schnur bis heu­te nicht zu­ge­stellt. Dem­entspre­chend möch­te ich nun ein­mal ver­su­chen, ob ich mei­ne Rei­se­bil­der auch oh­ne Draht­lei­tung von mei­nem An­dro­iden be­kom­me.

Al­so be­gin­ne ich die Ope­ra­ti­on, in­dem ich mei­ne Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on mit der Free­ware In­di­ca­tor KDE Con­nect aus­stat­te. Da­zu öff­ne ich ein Ter­mi­nal-Fens­ter und sa­ge mei­nem APT-Dienst, dass er die fol­gen­de PPA in sei­ne Da­ten­bank auf­neh­men soll:

sudo add-apt-repository ppa:webupd8team/indicator-kdeconnect

Di­rekt im An­schluss las­se ich al­le ge­spei­cher­ten Pa­ket­quel­len neu ein­le­sen:

sudo apt-get update

Als Nächs­tes in­stal­lie­re ich die funk­tio­nel­le Netz­werk­schnitt­stel­le mit­hil­fe des nach­ste­hen­den Kom­man­dos:

sudo apt-get install indicator-kdeconnect

Hin­weis: In­di­ca­tor KDE Con­nect ist ei­ne le­ben­di­ge Soft­ware, die ste­tig wei­ter­ent­wi­ckelt wird. Al­le Pro­gramm­ak­tua­li­sie­run­gen er­hal­te ich zu­künf­tig au­to­ma­tisch zu­sam­men mit den an­de­ren Ubun­tu-Up­dates, wes­halb ich mich nie wie­der um das nütz­li­che Werk­zeug küm­mern muss.

Android auf Datentransfer vorbereiten

Im nächs­ten Schritt brin­ge ich die schnör­kel­lo­se Ver­mitt­ler­soft­ware auf mein Smart­phone. Da­zu neh­me ich zu­nächst ein­mal mein schi­ckes Mo­bil­te­le­fon zur Hand, so­dass ich gleich dar­auf die WLAN-Funk­ti­on ein­schal­ten kann.

Screenshots of Android Oreo: How to install KDE Connect? Free Tutorial for Linux-Users created by Pinguin - a native Bavarian fighter against Third Gender Bathrooms

So­bald sich An­droid in mein Heim­netz­werk ein­ge­wählt hat, las­se ich mir das so­ge­nann­te App-Me­nü ein­blen­den. Dort tip­pe ich dann auf das Wie­der­ga­be­sym­bol, das den Na­men „Play Store” trägt.

  • Dar­auf­hin öff­net sich ein neu­es Fens­ter, in dem ei­ne Such­leis­te zu se­hen ist. Nach­dem ich die­ses Feld mit mei­nen Fin­gern ak­ti­viert ha­be, ge­be ich über die vir­tu­el­le Tas­ta­tur den Be­griff „KDE Con­nect” ein. Da­nach be­stä­ti­ge ich mei­nen Ein­trag und war­te, bis die an­ge­for­der­te Pro­dukt­sei­te er­scheint.

Im An­schluss dar­an wäh­le ich die Schalt­flä­che „In­stal­lie­ren” an, wor­auf­hin die Free­ware in mei­nen mo­bi­len Hand­com­pu­ter ein­zieht.

Screenshot von KDE Connect unter Android: Gerätemenü. Das Smartphone hat einen Desktop-PC erkannt, der den Namen kilobyte@Redaktion trägt

Nach Ab­schluss des In­te­gra­ti­ons­vor­gangs star­te ich KDE Con­nect so­wohl auf mei­nem Smart­phone als auch auf mei­nem Ubun­tu-PC. Gleich dar­auf kann ich fest­stel­len, dass die bei­den Ge­rä­te be­reits flei­ßig ih­re Me­ta­da­ten aus­ge­tauscht ha­ben.

Fotos an das Linux-System schicken

Bis­her ste­hen mei­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons­part­ner nur ober­fläch­lich in Kon­takt. Ein Da­tei­trans­fer ist nicht mög­lich, da noch kei­ne ab­hör­si­che­re Ver­bin­dung auf­ge­baut wur­de.

Ubuntu-Screenshot: Indicator KDE Connect is starting a connection request. The Picture is part of a free Linux-Lesson given by Pinguin

Um den ge­schütz­ten Über­tra­gungs­weg zum Le­ben zu er­we­cken, kli­cke ich nun auf das Smart­phone-Sym­bol, das sich in mei­ner Ubun­tu-Task­leis­te be­fin­det. Dar­auf­hin öff­net sich ein Drop­down-Me­nü, in die­sem ich den Punkt „Ver­bin­dung an­for­dern” an­wäh­le.

Un­mit­tel­bar da­nach klin­gelt mein Han­dy und möch­te von mir wis­sen, wie es mit der ein­ge­hen­den KDE-Con­nect-An­fra­ge um­ge­hen soll. Auf­grund der Tat­sa­che, dass ich die­se Ak­ti­on in­iti­iert ha­be, tip­pe ich na­tür­lich auf die Schalt­flä­che „An­neh­men”, wor­auf­hin mei­ne Ap­pa­ra­tu­ren da­mit be­gin­nen, ei­ne ver­schlüs­sel­te TLS-Sit­zung aus­zu­han­deln.

Screenshot: KDE Connect transfers the Android images into the Ubuntu "Downloads" folder. During the transmission, the Application uses the tap-proof TLS Handshake Protocol

Nach­dem die lo­ka­le Netz­werk­ver­bin­dung ein­ge­rich­tet wur­de, steht ei­ner Da­ten­über­tra­gung nichts mehr im We­ge. Al­so na­vi­gie­re ich auf mei­nem Smart­phone in das Bil­der­ver­zeich­nis.

  • Di­rekt im An­schluss mar­kie­re ich die vor­han­de­nen Da­tei­en, in­dem ich im Drei­punk­te-Me­nü auf den Ein­trag „Al­le aus­wäh­len” tip­pe. Dar­auf­hin ver­fügt je­des Do­ku­ment über ein klei­nes Häk­chen.
  • Als Nächs­tes drü­cke ich auf das pfeil­spit­zen­för­mi­ge Tei­len-Sym­bol, was da­zu führt, dass ein neu­es Fens­ter er­scheint. Dort muss ich dann nur noch den Na­men mei­nes Desk­top-PCs an­stup­sen, um den Upload der Fo­tos zu star­ten.

Un­mit­tel­bar da­nach kann ich mei­ne Schnapp­schüs­se im Ubun­tu-Ord­ner „Down­loads” in vol­ler Pracht ge­nie­ßen.

Große Datenmengen zügig übertragen

Ca­no­ni­cal ar­bei­tet wei­ter­hin fie­ber­haft dar­an den USB-Da­tei­trans­fer zwi­schen An­droid und Ubun­tu zu ver­bes­sern. Doch selbst wenn Li­nux-Dis­tri­bu­tio­nen ei­nes Ta­ges über ei­ne ta­del­lo­se MTP-Un­ter­stüt­zung ver­fü­gen soll­ten, wird der Sie­ges­zug des ka­bel­lo­sen In­for­ma­ti­ons­aus­tau­sches nicht mehr auf­zu­hal­ten sein. Das Me­dia Trans­fer Pro­to­col er­laubt näm­lich kei­ne Par­al­le­li­tät, wes­halb un­ter Ide­al­be­din­gun­gen ei­ne Über­tra­gungs­ra­te von ma­xi­mal 35 Mbit/s mög­lich ist. Hin­ge­gen KDE Con­nect jagt die di­gi­ta­len Do­ku­men­te in der Re­gel dop­pelt so schnell durch den Da­ten­ka­nal, was wie­der­um Le­bens­zeit spart und den sen­si­blen Han­d­y­ak­ku schont.

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¹Jan­ko, Oli­ver: Das Han­dy als Krank­ma­cher. Wie viel Smart­phone ist zu viel des Gu­ten? In: Han­dy Tricks Nr. 1 (2019). S. 64.
²Die­fen­bach, Sa­rah & Da­ni­el Ull­rich: Di­gi­ta­le De­pres­si­on. Wie neue Me­di­en un­ser Glücks­emp­fin­den ver­än­dern. Mün­chen: mvg Ver­lag 2016.
³Hilf Mir! Jung, plei­te, ver­zwei­felt: Smom­bie - Mein Han­dy ist al­les für mich! youtube.com (02/2019).
⁴ibvfteh: Can’t open pho­tos stored on An­droid sys­tem from Ubun­tu. askubuntu.com (02/2019).
⁵Zech­meis­ter, And­re: An­droid mit Ubun­tu zu­sam­men be­nut­zen. android-user.de (02/2019).
⁶Ca­no­ni­cal Ltd.: libmtp packa­ge in Ubun­tu. launchpad.net (02/2019).
⁷Wie­loch, Jo­chen: Qi - La­den oh­ne Strip­pe. In: Ta­blet und Smart­phone Nr. 1 (2019). S. 30.
⁸Thom­mes, Fer­di­nand: Brü­cken­schlag. KDE Con­nect schlägt ei­ne Brü­cke zwi­schen Mo­bil­ge­rä­ten und dem KDE Desk­top, über die sich Be­nach­rich­ti­gun­gen, Da­tei­en und URLs aus­tau­schen las­sen. In: Li­nux­User Nr. 12 (2016). S. 27.