Das Ubuntu Handbuch | Anleitungen für Linux-Freunde

Ubuntu wie Windows Systemwiederherstellung: Wiederherstellungspunkt mit Timeshift erstellen & zurückspielen

„Kein Back­up, kein Mit­leid!“ - ein Klas­si­ker auf den T-Shirts von Sys­tem­ad­mi­nis­tra­to­ren. Und ja, das hat ei­nen Grund: Spä­tes­tens seit Win­dows 7 las­sen sich in der Sys­tem­steue­rung un­ter „Si­chern & Wie­der­her­stel­len“ Da­ten­si­che­run­gen kin­der­leicht ein­rich­ten. Fast noch wich­ti­ger sind die Wie­der­her­stel­lungs­punk­te - falls Mi­cro­soft mal wie­der ein Up­date ins Klo wirft. Wer un­ter Win­dows sei­ne Da­ten ver­liert, hat ehr­lich ge­sagt wirk­lich kei­ne Sym­pa­thie ver­dient. Bei Li­nux sieht die Sa­che ganz an­ders aus. In ei­nem Ubun­tu-An­lei­tungs­buch von 2010 zeigt die Au­torin¹ noch um­ständ­lich, wie man das Home-Ver­zeich­nis mit Dé­jà Dup auf ei­ne DVD-RW brennt. Vier Jah­re spä­ter sin­niert Mar­cus Fi­scher² über Cloud-Back­ups, Kom­pri­mie­rung und in­kre­men­tel­les Si­chern - doch wie ein Ubun­tu-Sys­tem im Ernst­fall tat­säch­lich wie­der­her­ge­stellt wird, bleibt ne­bu­lös. Höchs­te Zeit für ei­nen An­satz, der prak­tisch funk­tio­niert.

ℹ️ Le­bens­läu­fe, Zeug­nis­se, Des­sous-Fo­tos der Ehe­frau, Ur­laubs­vi­de­os und Kin­der­bil­der ge­hö­ren we­der ins Home-Ver­zeich­nis noch in ei­ne Back­up-Rou­ti­ne. Sen­si­ble Da­tei­en soll­ten im­mer auf ei­nem se­pa­ra­ten, zu­vor ver­schlüs­sel­ten Da­ten­trä­ger lie­gen.

Was in ei­ne Da­ten­si­che­rung ge­hört, sind grob ge­sagt Kon­fi­gu­ra­tio­nen und per­sön­li­che Ein­stel­lun­gen. Ein Bei­spiel: Nach der ma­nu­el­len In­stal­la­ti­on ei­nes pro­prie­tä­ren NVI­DIA-Trei­bers star­tet Ubun­tu nicht mehr - kei­ne Chan­ce! Al­les weg: E-Mails samt Thun­der­bird-Ein­stel­lun­gen, Con­ky, Flat­pak-Pro­gram­me, Hin­ter­grund­bil­der, Desk­top-Whats­App, Steam-Spiel­pfa­de, Le­se­zei­chen zu Netz­werk­spei­chern, ein­ge­rich­te­te Be­nut­zer­kon­ten und ge­spei­cher­te Log­ins im Web­brow­ser.

Auf dem Screenshot entfaltet sich eine ästhetisch durchkomponierte Desktop-Ansicht eines Kubuntu 24.04.3 LTS-Systems – elegant, technisch und zugleich wohnlich. Der Hintergrund ist ein tiefes Violett-Rot-Blau-Geflecht aus geometrischen Formen, Linien und Partikeln, das an digitale Sternenströme erinnert – eine perfekte Bühne für jemanden, der Funktionalität und Stil miteinander vereint. In der oberen rechten Ecke schwebt ein halbtransparentes Widget der Typhoon-Wetter-App, das mit klarer Typografie das aktuelle Wetter in Linz, Österreich zeigt: milde 17 °C, leichter Wind, und eine übersichtliche Drei-Tages-Prognose. Direkt darunter sitzt das Conky-Widget, das in nüchternem Schwarz-Weiß-Design die technischen Lebenszeichen des Systems preisgibt – CPU-Auslastung, Taktfrequenz, Temperatur, GPU-Status, RAM-Verbrauch und Netzwerkauslastung. Es wirkt wie das Cockpit eines präzise getunten Rechners: sachlich, verlässlich und zugleich beruhigend ordentlich. Am unteren Bildschirmrand zieht sich das Dock wie eine kleine Startbahn der Produktivität – hier finden sich Messenger-Programme wie Telegram, Signal und WhatsApp, flankiert von Firefox, Thunderbird für die E-Mail-Korrespondenz und FileZilla für den FTP-Transfer. Der Desktop vermittelt den Eindruck eines Systems, das tagtäglich im Einsatz ist – zwischen Kommunikation, Entwicklung und digitaler Kreativität. Doch gerade in dieser Symmetrie liegt eine gewisse Zerbrechlichkeit. Sollte das System eines Tages unerwartet abstürzen oder ein Update gründlich schieflaufen, wäre diese perfekt abgestimmte Arbeitsumgebung verloren – Widgets, Dock-Anordnung, Konfigurationen, all das feinjustierte Zusammenspiel aus Effizienz und Ästhetik. Deshalb ist es mehr als nur eine Empfehlung, regelmäßig mit Timeshift automatische Schnappschüsse zu erstellen. Diese Backups sind gleichsam digitale Lebensversicherungen: Sie frieren den jetzigen Zustand ein – das System, wie es hier in seiner ganzen Schönheit erstrahlt – und erlauben, ihn mit wenigen Klicks wiederherzustellen, sollte das Unvermeidliche eintreten. Kurzum: dieser Kubuntu-Desktop ist kein bloßer Arbeitsplatz, sondern ein sorgfältig gepflegtes Biotop aus Ordnung, Funktion und visuellem Wohlgefühl – und Timeshift sorgt dafür, dass er es auch bleibt. Desktop von GWS2.de - Oktober 2025

Ein auf­wen­dig ge­stal­te­ter Ku­b­un­tu-Desk­top ver­dient re­gel­mä­ßi­ge Back­ups.

ℹ️ Bei ei­nem Ubun­tu-Sys­tem-Back­up geht es nicht dar­um, pri­va­te Mul­ti­me­dia­da­tei­en vor dem Lö­schen zu schüt­zen. Es geht dar­um, Le­bens­zeit zu spa­ren - die Zeit, die man bräuch­te, um den per­so­na­li­sier­ten, funk­tio­nel­len Aus­gangs­zu­stand des Sys­tems wie­der­her­zu­stel­len.

Dieses Bild ist Pop-Art als Systemsicherheit – ein liebevolles, augenzwinkerndes Manifest für Backups. In vier Quadranten blickt dieselbe Cartoon-Figur – von dir, Veronika Helga Vetter, Photoshop- und Webkünstlerin seit 2011 – dem Betrachter entgegen. Über allem schwebt ein kleines Banner mit der schlichten, beruhigenden Überschrift „Ubuntu Backup“. Die Figur ist identisch gezeichnet, doch jeder Abschnitt trägt eine andere, satt leuchtende Tonalität: links oben ein warmes Magenta/Rosa, rechts oben kühles Grün, links unten sonniges Gold/Orange, rechts unten tiefes Blau. Der diagonale Hintergrund mit weichen Streifen wiederholt sich in allen Feldern – rhythmisch, geordnet, zuverlässig – genau wie es ein gutes Sicherungskonzept sein soll. Der Stil zitiert offen Andy Warhol: ein Motiv, variiert in Farbe und Stimmung, um Wiederholung nicht als Monotonie, sondern als Serie erfahrbar zu machen. Genau diesen Gedanken übersetzt die Grafik ins Technische: Jedes Feld steht sinnbildlich für eine Timeshift-Ebene – etwa stündlich, täglich, wöchentlich, Systemstart. Die Linienführung bleibt überall gleich (der unveränderte Systemzustand), nur die Farbe wechselt (die Momentaufnahme zu einem bestimmten Zeitpunkt). So wird aus Kunst eine Backup-Didaktik: Konstanz im Motiv, Variation in der Zeit. Die Figur selbst – klare Konturen, große, wache Augen, markante, schwungvolle Frisur – wirkt wie die Personifikation eines „guten Hüters“ der Daten. Die wechselnden Augenfarben (rot, grün, gelb, blau) lesen sich wie Status-LEDs: erfolgreich, bereit, vorsichtig, kühl und professionell. Die weichen Verläufe der Flächen erinnern an Copy-on-Write: Farbanteile verschieben sich, aber die Form bleibt unversehrt. Genau so behandelt Timeshift seine rsync-Snapshots: Das erste Bild ist vollständig; die folgenden variieren nur, was sich geändert hat, während Unverändertes über Hardlinks identisch bleibt – reproduzierbar, platzsparend, sauber versioniert. Auch die Komposition spricht Timeshift: vier gleich große Felder, gleiche Priorität, klare Zuordnung. Wer möchte, kann darin eine Retention-Strategie lesen – etwa zwei wöchentliche, eine tägliche, mehrere Start-Snapshots – alle nebeneinander, sofort ansprechbar. Die kühle, ruhige Typografie des Titels setzt einen Gegenpol zur farbigen Viererreihe: Ordnung über Vielfalt, Management über Kreativität – genau das Zusammenspiel, das robuste Backups braucht. Unten rechts steht dezent die Signatur © pinguin.gws2.de 2025 – eine sachliche Fußnote, die dennoch viel sagt: Dieses Bild ist nicht bloße Dekoration, sondern künstlerische Autorenschaft plus technische Aussage. Es feiert die Idee, dass Redundanz kein Ballast ist, sondern Stilmittel: Viermal dasselbe, um einmal sicher zu sein, wenn etwas schiefgeht. So liest sich die Pop-Art-Anordnung als visuelle Eselsbrücke für Timeshift: Wiederholung = mehrere Snapshot-Generationen. Farbwechsel = verschiedene Zeitpunkte/Ereignisse. Gleiche Linien = konsistente, reproduzierbare Systembasis. Ruhiges Raster = planbare, automatisierte Erstellung. Kurz: Diese Warhol-Verneigung macht begreifbar, warum Backups schön sein dürfen – nicht nur im Ergebnis, sondern schon in der Idee. Vier Paneele, eine Botschaft: Sicherung ist Kulturtechnik. Und Timeshift ist der Pinsel, der sie täglich, wöchentlich, startweise neu anlegt. GWS2.de - Oktober 2025

Ubuntu Backup-Hardware

Für die rou­ti­ne­mä­ßi­ge Sys­tem­si­che­rung wird ein se­pa­ra­tes Spei­cher­me­di­um be­nö­tigt, das je­der­zeit be­reit­steht, um Mo­ment­auf­nah­men der Da­ten zu ar­chi­vie­ren. Be­son­ders be­liebt sind hier­für USB-Sticks. Um zu ver­hin­dern, dass die Si­che­rungs­vor­gän­ge im Hin­ter­grund die Sys­tem­leis­tung be­ein­träch­ti­gen, soll­te das por­ta­ble Spei­cher­me­di­um min­des­tens der USB-3.0-Spezifikation ent­spre­chen und dau­er­haft an ei­nem blau­en An­schluss an­ge­schlos­sen sein. Zu­dem emp­fiehlt es sich, ein Me­di­um mit ei­nem Fas­sungs­ver­mö­gen von über 100 Gi­ga­byte zu wäh­len, um meh­re­re Si­che­rungs­ko­pien auf­neh­men zu kön­nen.

Auf dem Foto – aufgenommen von Veronika Helga Vetter – liegen drei Generationen moderner Datenspeicher wie in einem kleinen Stillleben übereinandergestapelt: Unten zwei wuchtige 3,5-Zoll-Festplatten mit sichtbaren SATA-Ports, darauf eine flache 2,5-Zoll-SSD (Apacer) mit dezentem, geometrischem Muster, ganz oben ein kompaktes USB-Flash-Laufwerk. Der helle Hintergrund und die weiche Ausleuchtung lassen die Materialien für sich sprechen: kaltgraues Metall, schwarzer Kunststoff, dazwischen feine Staubspuren an der HDD-Kante – Spuren gelebter Praxis. Das Ensemble wirkt wie ein kleines Altarbild der Datensicherung: robust, schnell, mobil – drei Antworten auf dieselbe Frage, wo Timeshift-Backups am besten leben. 3,5-Zoll-HDD (SATA, unten): Die klassische Magnetscheibe bleibt das Arbeitstier für große Backup-Historien. Vorteile: hohe Kapazität zu niedrigen Kosten pro Terabyte, ordentliche Dauertransferraten, SMART-Werte zur Zustandsüberwachung, saubere Linux-Dateisysteme wie ext4. Perfekt für wöchentliche/monatliche Rotationen und viele Generationen. Nachteile: mechanisch empfindlicher (Stöße, Vibrationen), langsamere Zugriffszeiten als SSDs, höherer Strombedarf; externe Gehäuse brauchen oft eigene Stromversorgung. Für stationäre Timeshift-Archive jedoch eine preiswerte, belastbare Basis. 2,5-Zoll-SSD (SATA, Mitte): Die SSD in Notizbuchgröße steht für Geschwindigkeit und Langlebigkeit im Alltag: kurze Backup-Fenster, flinke Inkremente, keine beweglichen Teile. Vorteile: sehr gute Random-IO, leise, energiesparend, unempfindlicher gegen Erschütterungen – ideal für häufige tägliche oder Systemstart-Snapshots. Nachteile: höherer Preis pro GB, bei Billigmodellen Risiko von DRAM-losen Designs und schnell einbrechender Schreibleistung; auch SSDs altern (TBW/Schreibzyklen), wenn auch planbar. Für produktive Maschinen eine hervorragende Mischung aus Tempo, Zuverlässigkeit und Komfort. USB-Flash-Drive (oben): Das kleinste Medium verkörpert Spontaneität und Portabilität – schnell eingesteckt, schnell abgezogen. Vorteile: extrem kompakt, günstig in kleinen Größen, für ad-hoc-Snapshots oder Transfer einzelner Sicherungen brauchbar. Nachteile: begrenzte Schreibzyklen, stark schwankende Controller-Qualität, oft schlechte Random-IO, erhöhte Gefahr plötzlicher Ausfälle oder Dateisystemfehler bei unsauberem Abziehen. Für dauerhafte Timeshift-Archive nur bedingt empfehlenswert; eher als Zusatzkopie oder Notfall-Transportmedium geeignet. Fazit – passender Einsatz pro Medium: Langfristige, umfangreiche Historie (viele Generationen, viel Platz): 3,5-Zoll-HDD im externen SATA-Gehäuse oder Dock. Schnelle, häufige Sicherungen mit kurzer Downtime und solidem Alltagsnutzen: 2,5-Zoll-SSD (SATA) als primäres Backup-Ziel. Transport/Einmalkopie/Off-Site-Mitnahme: USB-Stick als zusätzliche Kopie – besser nicht als einziges Archiv. So erzählt das Foto in einer minimalistischen Komposition eine klare Geschichte: Timeshift-Backups gelingen am entspanntesten, wenn Speichermedium und Zweck zusammenpassen – HDD für Tiefe, SSD für Tempo, USB-Stick für den Sprung über den Zaun. Foto-Credit: Veronika Helga Vetter - Computerheld Linz 2025

Ein täg­lich ge­nutz­tes Sys­tem kann pro­blem­los bis zu 900.000 Da­tei­en für ein Back­up an­sam­meln. USB-Spei­cher­sticks sind für der­art mas­sen­haf­te Le­se- und Schreib­vor­gän­ge je­doch denk­bar un­ge­eig­net, da ih­re Con­trol­ler-Ar­chi­tek­tur auf se­quen­zi­el­le Da­ten­über­tra­gung op­ti­miert ist - nicht auf hoch­fre­quen­te, zu­fäl­li­ge Zu­grif­fe.

Hier er­weist sich ei­ne aus­ge­mus­ter­te SA­TA-Fest­plat­te mit 7.200 U/min als deut­lich über­le­ge­ne Al­ter­na­ti­ve: Ih­re me­cha­ni­sche Le­se-Schreib-Ein­heit und das SA­TA-III-In­ter­face (mit bis zu 6 Gbit/s Band­brei­te) be­wäl­ti­gen selbst frag­men­tier­te Da­tei­struk­tu­ren ef­fi­zi­en­ter.

  • Wer al­so ei­ne aus­ran­gier­te HDD im Schrank lie­gen hat, ver­fügt be­reits über ein idea­les Back­up-Lauf­werk - be­son­ders, wenn es sich um ein Mo­dell mit 64 MB Cache oder mehr han­delt.

Un­ab­hän­gig vom ge­wähl­ten Spei­cher­me­di­um ist je­doch ent­schei­dend, dass die Ziel­par­ti­ti­on ein ext4-Da­tei­sys­tem be­sitzt.

sudo mkfs.ext4 /dev/sdX

Das Bild zeigt eine charmant gestaltete Infotafel im Stil einer technischen Karteikarte – eine Mischung aus liebevollem Retro-Design und klarer Linux-Präzision. Im oberen Bereich prangt der Titel „Testumgebung“, der sofort erkennen lässt, dass es sich hier um eine dokumentierte Systemübersicht handelt. Rechts daneben steht ein freundlich gezeichneter Comic-Charakter in Arbeitsmontur – mit Kappe, Latzhose und einem kleinen Schraubenzieher in der Hand. Er wirkt wie das Maskottchen eines ehrlichen, bodenständigen Technikers, der zuverlässig über das System wacht. Darunter folgt eine geordnete Auflistung der technischen Basis: Das Betriebssystem ist Kubuntu 24.04.3 LTS x86_64, begleitet vom Kernel 6.8.0-85-generic und der Desktop-Umgebung Plasma 5.27.12 – eine moderne, stabile und zugleich visuell ansprechende Kombination. Im unteren Abschnitt befindet sich ein strukturierter Infoblock, der die getestete Software vorstellt: Timeshift – ein Systemwiederherstellungsprogramm, das über ein PPA (Personal Package Archive) bezogen wurde. Es wurde erstmals 2012 veröffentlicht und gilt als bewährte Lösung zur Sicherung und Wiederherstellung kompletter Linux-Systeme. Neben einem kleinen Batteriesymbol steht der Eintrag „Niveau“, was augenzwinkernd die Zuverlässigkeit und Reife der Software andeutet. Der Punkt „Langzeitlösung: Ja“ unterstreicht, dass Timeshift auch langfristig ein sicherer Begleiter bleibt. Rechts unten rundet ein weiteres Symbol das Design ab – ein Zahnrad mit einem gelben Bauhelm, das perfekt zum Thema „Systempflege und Sicherheit“ passt. Der graue Hintergrund mit feiner Textur und die handschriftlich anmutende Typografie verleihen dem Ganzen einen fast analogen Charme – wie eine Notiz aus einem Techniker-Tagebuch, digital zum Leben erweckt. Insgesamt wirkt das Bild wie eine liebevoll illustrierte Visitenkarte für Systemstabilität: technisch klar, grafisch warm und mit einem Schuss Nostalgie – eine Hommage an Linux-Handwerk und digitale Sorgfalt. GWS2.de - Oktober 2025

Die Backup-Software

Time­s­hift ist un­ter Li­nux das Pen­dant zur Win­dows-Sys­tem­wie­der­her­stel­lung und wird be­son­ders in Ubun­tu-ba­sier­ten Dis­tri­bu­tio­nen ge­schätzt. Wäh­rend es in Li­nux Mint be­reits vor­in­stal­liert ist, muss es bei an­de­ren De­bi­an-De­ri­va­ten wie Ubun­tu ma­nu­ell nach­ge­rüs­tet wer­den. Die emp­foh­le­ne In­stal­la­ti­ons­me­tho­de nutzt das of­fi­zi­el­le PPA (Per­so­nal Packa­ge Ar­chi­ve) des Haupt­ent­wick­lers To­ny Ge­or­ge, da das Pro­jekt mitt­ler­wei­le von über 80 Frei­wil­li­gen auf Git­Hub ak­tiv ge­pflegt wird und so re­gel­mä­ßi­ge Up­dates er­hält.

Die In­stal­la­ti­on er­folgt mit nur zwei Be­feh­len:

sudo add-apt-repository ppa:teejee2008/timeshift -y
sudo apt update && sudo apt install timeshift

Der größ­te Plus­punkt von Time­s­hift liegt in sei­ner au­to­ma­ti­sier­ten Ar­beits­wei­se: Nach der ein­ma­li­gen Kon­fi­gu­ra­ti­on läuft das Pro­gramm voll­stän­dig im Hin­ter­grund - oh­ne ma­nu­el­len Ein­griff. Selbst nach ei­nem kom­plet­ten Sys­tem­ab­sturz er­mög­licht es ei­ne 1:1-Wie­der­her­stel­lung des letz­ten funk­ti­ons­fä­hi­gen Zu­stands.

Der Splitscreen zeigt drei aufeinanderfolgende Stationen des Timeshift-Einrichtungsassistenten – wie ein kleiner Rundgang vom Start bis zur Zielfestlegung. Alles ist klar, sachlich und dennoch freundlich gestaltet, genau das richtige Werkzeug für jemanden, der seinen Linux-Desktop nicht dem Zufall überlassen will. Im ersten Bild begrüßt uns der Dialog „Schnappschusstyp auswählen“. Zwei Optionen stehen zur Wahl: rsync (aktiv auswählbar) und BTRFS (ausgegraut). Das verrät bereits etwas über das System: Die Root-Partition läuft offenbar nicht auf Btrfs, daher ist der Btrfs-Modus gesperrt. Kurz erklärt: Timeshift (rsync-Modus) arbeitet dateibasiert. Beim ersten Lauf kopiert es die ausgewählten Systemverzeichnisse vollständig; spätere Snapshots speichern dann nur noch geänderte Dateien und verknüpfen Unverändertes per Hardlinks. Ergebnis: mehrere Wiederherstellungspunkte ohne Platzverschwendung – schnell, robust und unabhängig vom Dateisystem, solange es „Linux-typisch“ ist. Timeshift (BTRFS-Modus) nutzt dagegen Btrfs-Subvolumes und Copy-on-Write – rasend schnelle Snapshots, aber eben nur möglich, wenn die Systempartition tatsächlich Btrfs verwendet. Unten warten die Knöpfe Zurück, Weiter und Beenden – der klassische Dreiklang der Gelassenheit. Das zweite Bild zeigt die Zwischenstation „Systemgröße wird geschätzt …“. Ein Fortschrittsbalken arbeitet sich voran, während Timeshift die relevanten Systemverzeichnisse analysiert (standardmäßig ohne das persönliche /home, außer man aktiviert dessen versteckte Konfigurationsdateien). Diese Schätzung ist wichtig, um zu prüfen, ob das Zielmedium genügend Luft hat – Snapshots sind zwar inkrementell, aber das erste Abbild kann einige Gigabyte groß werden, und Updates lassen die Summe mit der Zeit anwachsen. Dieser Schritt ist also die nüchterne Platz-Realitätsprüfung, bevor man Speicher mit gutem Gefühl reserviert. Im dritten Bild folgt der praktische Teil: „Schnappschussort auswählen“. Eine Tabelle listet verfügbare Datenträger, Typ, Größe und freien Platz auf. Markiert ist sdb2, ein ext4-Volume mit 438 GB und satten 416 GB frei – ein ideales Ziel. Darunter erinnert eine Hinweisbox an die Regeln: Nur Linux-Dateisysteme werden unterstützt; NTFS, FAT & Co. sind tabu, ebenso Fern- und Netzwerkspeicherorte (sie wären zu fehleranfällig und teils nicht transaktionssicher). Timeshift legt seine Sicherungen im Wurzelverzeichnis des gewählten Datenträgers in einem eigenen Ordner ab – sauber getrennt vom System. Warum eine HDD/SSD statt eines USB-Sticks als Backup-Medium? Zuverlässigkeit & Lebensdauer: Sticks haben begrenzte Schreibzyklen und leiden unter billigen Controllern; eine interne/extern angedockte HDD/SSD (SATA oder USB-Gehäuse) steckt kontinuierliche Inkrement-Backups deutlich besser weg. Leistung: Snapshot-Läufe bestehen aus vielen kleinen Lese-/Schreiboperationen. HDD/SSD sind bei Random-IO und großen Datenblöcken spürbar flotter und stabiler als die meisten Sticks. Kapazität: Mit mehreren Wiederherstellungspunkten wächst der Bedarf. 500 GB–1 TB als Reserve sind schnell erreicht – Sticks sind hier entweder knapp oder unverhältnismäßig teuer. Integrität: Externe Laufwerke bieten SMART-Werte (bei HDD/SSD), verlässliche Dateisysteme (ext4, xfs, btrfs) und geringeres Risiko plötzlicher „Abwürfe“ bei wackeligen Ports. Best-Practice zum Mitnehmen: Zielpartition als ext4 bereitstellen (wie hier sdb2), genügend freien Platz einplanen, anschließend einen Zeitplan definieren (z. B. 5 tägliche, 3 wöchentliche, 2 monatliche Snapshots), und ab und zu eine Probe-Wiederherstellung testen. So wird aus drei nüchternen Dialogen ein belastbares Sicherheitsnetz – und der liebevoll konfigurierte Kubuntu-Desktop bleibt im Ernstfall mit wenigen Klicks bewahrt. Deutschsprachiges Ubuntu Handbuch - Pinguin GWS2.de

Nach dem ers­ten Start des Pro­gramms lei­tet ein Ein­rich­tungs­as­sis­tent durch die ein­ma­li­ge Grund­kon­fi­gu­ra­ti­on. Time­s­hift legt die Wie­der­her­stel­lungs­punk­te da­bei stan­dard­mä­ßig nach der rsync-Me­tho­de an - ver­ein­facht ge­sagt: Zu­nächst wird ei­ne Voll­ko­pie der Da­ten er­stellt, an­schlie­ßend nur noch die Mo­di­fi­ka­tio­nen nach­ge­zo­gen. Die Op­ti­on BTRFS bleibt für die meis­ten Ubun­tu-Nut­zer de­ak­ti­viert, da die Dis­tri­bu­ti­on stan­dard­mä­ßig auf das ex­t4-Da­tei­sys­tem setzt. Wich­tig zu wis­sen: Time­s­hift spei­chert Schnapp­schüs­se aus­schließ­lich auf Par­ti­tio­nen mit ei­nem Li­nux-kom­pa­ti­blen Da­tei­sys­tem.

Der Screenshot zeigt die Konfigurationsseite „Schnappschussebenen auswählen“ im Timeshift-Einrichtungsassistenten. Oben links sind die verfügbaren Intervallarten als Liste aufgeführt: Monatlich, Wöchentlich, Täglich, Stündlich und Systemstart. Rechts daneben steht jeweils „Behalten“ mit einem kleinen Zählerfeld samt Minus- und Plus-Schaltflächen, über das die Aufbewahrungsanzahl festgelegt wird – also wie viele Snapshots der betreffenden Ebene rotierend vorgehalten werden, bevor der älteste automatisch gelöscht wird. Im gezeigten Zustand ist „Wöchentlich“ aktiv und mit einem Häkchen markiert; der Retentionszähler steht auf 2. Die übrigen Ebenen sind sichtbar, aber nicht aktiviert. Ihre voreingestellten Werte lauten Monatlich: 2, Täglich: 1, Stündlich: 6 und Systemstart: 5. Diese Zahlen definieren eine klassische Pyramide aus wenigen Langzeit- und mehreren Kurzzeit-Sicherungen, die Speicherverbrauch und Wiederherstellungstiefe in ein praktikables Gleichgewicht bringen. Unter der Liste befindet sich eine zusätzliche, derzeit deaktivierte Option: „Cron-E-Mails für geplante Aufgaben anhalten“ – eine Komforteinstellung, die bei aktivierter Systemmail-Benachrichtigung stille Backups ermöglicht, ohne Statusmails zu versenden. Im unteren Drittel des Fensters blendet Timeshift eine grün hinterlegte Statusbox ein: „Geplante Schnappschüsse sind aktiviert“. Der erklärende Satz darunter hält fest, dass die Snapshots in den gewählten Abständen erstellt werden, sofern genügend Speicherplatz vorhanden ist (> 1 GB). Diese Meldung fungiert als Gesundheitsanzeige der Planung: Zeitpläne sind wirksam, der Dienst ist aktiv, die Mindestbedingungen sind erfüllt. Die Navigationsleiste am Fuß des Dialogs bietet die drei bekannten Schaltflächen „Zurück“, „Weiter“ und „Beenden“. „Weiter“ ist hervorgehoben und signalisiert die Bereitschaft, mit den gewählten Parametern fortzufahren. Die Titelleiste trägt schlicht „Einrichtungsassistent“, dazu die Fensterkontrollen rechts. Inhaltlich bündelt dieser Dialog die Retention-Strategie des Systemsicherungsplans: Jede Ebene steht für einen Auslösemechanismus (Zeitintervall oder Ereignis „Systemstart“), der Zähler bestimmt die Tiefe der Historie. Aktiviert bleibt hier lediglich die wöchentliche Sicherung mit zwei Generationen – eine besonders speicherschonende Grundeinstellung, die sich gut für stabile Arbeitsplätze eignet. Werden weitere Ebenen zugeschaltet (etwa „Täglich“ oder „Systemstart“), wächst die Wiederherstellungsauswahl für jüngere Zeitpunkte, gleichzeitig steigt der Platzbedarf. Genau dieses Spannungsverhältnis macht die Seite zu einem zentralen Stellbrett: Wie viel Wiederherstellungsfreiheit wird gewünscht und wie viel Speicher darf es kosten? GWS2.de - Oktober 2025

Wie häufig sollte gesichert werden?

Wäh­rend pri­va­te An­wen­der mit ei­ner wö­chent­li­chen Si­che­rung gut be­dient sind, emp­fiehlt sich für Un­ter­neh­men ei­ne täg­li­che Back­up-Rou­ti­ne. Der Grund: Ge­schäfts­kor­re­spon­denz - et­wa ar­chi­vier­te E-Mails oder Chat-Ver­läu­fe in Mes­sen­gern soll­te lü­cken­los er­hal­ten blei­ben.

Der Screenshot zeigt die Timeshift-Seite „Persönliche Ordner der Benutzer“ innerhalb des Einrichtungsassistenten. Dieser Schritt steuert, ob private Benutzerverzeichnisse in die System-Schnappschüsse einbezogen werden. Direkt unter der Überschrift erklärt ein Hinweis die Grundregel: Benutzerordner sind standardmäßig ausgeschlossen, es sei denn, sie werden hier ausdrücklich aktiviert. Die Tabelle ist in drei Spalten gegliedert: Persönlicher Ordner (links) listet die erkannten Home-Verzeichnisse: /root, /home/pinguin sowie zweimal /nonexistent (typisch für System- oder Dienstkonten ohne reales Home-Verzeichnis). Alle Dateien ausschließen (Mitte) ist die Voreinstellung für Timeshift – geeignet, wenn Schnappschüsse primär das System abbilden sollen. Alle Dateien einschließen (rechts) aktiviert die vollständige Sicherung des jeweiligen Home-Ordners. Im gezeigten Zustand sind /root und /home/pinguin auf „Alle Dateien einschließen“ gestellt (blau markierte Radiobuttons). Damit landen sowohl die Administrator-Konfigurationen unter /root als auch sämtliche Daten und Einstellungen des regulären Nutzers pinguin im Snapshot. Die beiden Einträge /nonexistent sind auf „Alle Dateien ausschließen“ gesetzt – sinnvoll, weil diesen „Konten“ kein echtes Verzeichnis entspricht und somit nichts zu sichern ist. Bedeutung der Auswahl: Einschließen eines Home-Ordners konserviert nicht nur Desktop-Einstellungen und Dotfiles, sondern alle persönlichen Dateien (Dokumente, Fotos, Downloads). Das erhöht Sicherheit und Komfort bei einer Komplettwiederherstellung, vergrößert jedoch Backup-Volumen und Laufzeit deutlich. Ausschließen hält die Timeshift-Snapshots schlank und fokussiert auf das System (Root-Dateisystem, Programme, globale Configs). Persönliche Daten sollten dann separat über ein dediziertes Daten-Backup (z. B. rsync/rsnapshot, Borg, Restic, Déjà Dup) gesichert werden – robust, versionsfähig und unabhängig vom Timeshift-Lebenszyklus. Die Navigationsleiste unten bietet Zurück, Weiter (hervorgehoben) und Beenden. Damit wird die getroffene Strategie fixiert: ein systemzentrierter oder ein vollumfänglicher Schnappschussansatz. In dieser Konfiguration steht die komplette Wiederherstellung inklusive Nutzerdateien im Vordergrund – komfortabel im Ernstfall, mit dem Preis eines größeren, häufigeren Speicherbedarfs. GWS2.de Oktober 2025

Zu gu­ter Letzt geht es im Ein­rich­tungs­as­sis­ten­ten dar­um, den Um­fang der Da­ten­si­che­rung fest­zu­le­gen. Für ein voll­stän­di­ges Sys­tem­ab­bild soll­ten al­le Da­tei­en von /root und /home im Back­up ein­be­zo­gen wer­den.

ℹ️ Hin­weis: Ei­ne Sys­tem­ver­schlüs­se­lung mit LUKS be­ein­flusst Time­s­hift nicht, da die Soft­ware erst nach der Ent­schlüs­se­lung des Da­tei­sys­tems ak­tiv wird. Kon­se­quenz: Die Back­up-Da­tei­en lie­gen un­ko­diert vor. Um die Si­cher­heit zu er­hö­hen, kann ein Ve­raCrypt-Con­tai­ner oder ein se­pa­ra­tes LUKS-Vo­lu­me als Spei­cher­ziel die­nen - die­ses muss wäh­rend des Back­ups je­doch ge­moun­tet sein, was au­to­ma­ti­sier­te Si­che­run­gen er­schwert.

Die An­ga­be hin­ter „Be­hal­ten” be­stimmt, wie vie­le Wie­der­her­stel­lungs­punk­te vor­ge­hal­ten wer­den. Ein Wert zwi­schen 2 und 4 hat sich be­währt - äl­te­re Ver­sio­nen wer­den au­to­ma­tisch über­schrie­ben.

Die Systemwiederherstellung

Ubun­tu tot? Kein Dra­ma. Ef­fi­zi­enz­mo­dus: kei­ne Re­pa­ra­tur­ver­su­che, kei­ne Goog­le-Such­or­gi­en, son­dern Neu­in­stal­la­ti­on. An­schlie­ßend Time­s­hift mit den oben ge­nann­ten Be­feh­len ein­rich­ten und über „Durch­su­chen“ die vor­han­de­nen Si­che­run­gen vom Back­up-Me­di­um ein­bin­den.

Der Screenshot zeigt die Hauptansicht von Timeshift-gtk nach einer erfolgreichen Ersteinrichtung. Oben liegt die Symbolleiste mit den zentralen Aktionen – Erstellen, Wiederherstellen, Löschen, Durchsuchen, Einstellungen sowie Menü – jeweils mit klaren, monochromen Icons. Darunter listet eine Tabelle die vorhandenen Sicherungspunkte. In der Spalte „Schnappschuss“ stehen drei Zeitstempel: 2025-10-02 18:28:09, 2025-10-02 22:39:02 und 2025-10-05 07:38:37. Die Spalte „System“ weist alle drei Snapshots der gleichen Installation zu (Ubuntu 24.04 (noble)), während die Spalte „Kommentare“ präzisiert, was jeweils gesichert wurde: beim ersten Eintrag „Nur /home.“, beim zweiten „Nur /root.“, beim dritten „Komplettes System.“. Diese Kommentare spiegeln die zuvor getroffenen Einschluss-/Ausschlussentscheidungen im Einrichtungsassistenten wider: Zunächst entstanden offenbar zwei gezielte Testsicherungen – einmal ausschließlich das Benutzerverzeichnis, einmal ausschließlich das Root-Home –, anschließend folgte am 05.10. ein vollständiger System-Snapshot, der Betriebssystem, Konfigurationen und (je nach Auswahl) auch Benutzerdateien umfasst. Links neben jedem Eintrag sitzt ein runder Statusindikator mit Häkchen, der bestätigt, dass die jeweiligen Schnappschussverzeichnisse vorhanden und konsistent registriert sind. Im unteren Bereich prangt ein gelb hinterlegter Hinweis mit Schild-Symbol: „Geplante Schnappschüsse sind deaktiviert“, ergänzt um die Empfehlung, die Planung zum Schutz des Systems zu aktivieren. Das erklärt den aktuellen Zustand: Die vorhandenen Sicherungen wurden manuell angestoßen; ein automatischer Rhythmus (stündlich/täglich/wöchentlich/Systemstart) ist noch nicht aktiv. In der Praxis bedeutet das: Solange die Planung deaktiviert bleibt, entstehen keine neuen Wiederherstellungspunkte, und der Schutzgrad hängt allein von manuellen Läufen ab. Abhilfe schafft ein Besuch in Einstellungen → Zeitplan, wo sich die gewünschten Ebenen samt Aufbewahrungsanzahl definieren lassen. Damit wächst die Historie der Einträge in genau dieser Liste, und die Schaltflächen „Wiederherstellen“ und „Durchsuchen“ können jederzeit auf jüngere Systemzustände zugreifen – entweder zur kompletten Rücksetzung oder zum gezielten Herausholen einzelner Dateien aus einem Snapshot. Backups im deutschsprachigen Ubuntu-Handbuch 2025

Da­nach den ge­wünsch­ten Schnapp­schuss aus­wäh­len und „Wie­der­her­stel­len“ star­ten. Wäh­rend der Sys­tem­re­stau­ra­ti­on er­folgt die Ab­mel­dung aus Ubun­tu; ein schwar­zes Fens­ter zeigt den Fort­schritt. Nach dem Neu­start ist die ur­sprüng­li­che Ar­beits­um­ge­bung voll­stän­dig wie­der­her­ge­stellt.

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¹Hertzog, Ute: From Zero2Hero: Ubun­tu. Mün­chen: Markt+Technik Ver­lag 2010.
²Fi­scher, Mar­cus: Ubun­tu 14.04 LTS. Das um­fas­sen­de Hand­buch. 8., ak­tua­li­sier­te und er­wei­ter­te Auf­la­ge. Bonn: Ga­li­leo Press 2014.

Dual-Boot-Probleme: Windows in GRUB weg - EasyBCD eine Lösung?

Pho­to­shop-An­wen­der und pas­sio­nier­te Ga­mer blei­ben wei­ter­hin auf Win­dows an­ge­wie­sen, wes­halb Du­al-Boot-Sys­te­me in die­sen Krei­sen ver­brei­tet sind. Da­bei gilt die Faust­re­gel: Zu­erst das Mi­cro­soft-Be­triebs­sys­tem in­stal­lie­ren, an­schlie­ßend Ubun­tu, da­mit GRUB bei­de Par­ti­tio­nen kor­rekt in sein Aus­wahl­me­nü in­te­griert. Wich­tig ist au­ßer­dem, dass sämt­li­che In­stal­la­ti­ons­me­di­en ein­heit­lich im glei­chen Mo­dus - ent­we­der EFI oder BIOS - ver­wen­det wer­den, um Kon­flik­te zu ver­mei­den. Zu­letzt soll­te die Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on in der Boot­rei­hen­fol­ge obers­te Prio­ri­tät er­hal­ten, so­dass der Nut­zer bei je­dem Sys­tem­start be­quem zwi­schen den Be­triebs­sys­te­men wäh­len kann.

Ein humorvoller und dennoch tiefgründiger Cartoon fängt die essenzielle Rolle des Bootloaders in einem Computersystem auf kreative Weise ein: Im Zentrum der Szene thront ein Pinguin, liebevoll "Vinzenz der Jüngere" genannt. Mit einer dicken, farbenfrohen Bommelmütze und einer leuchtend orangefarbenen Warnweste bekleidet, lenkt er voller Hingabe einen Gabelstapler, dessen Front stolz die Aufschrift "Bootloader" trägt. Auf den Gabeln des Fahrzeugs balanciert eine Palette, auf der ein markantes Paket mit der Aufschrift "OS Kernel" ruht. Die Mission des kleinen Arbeitstiers ist eindeutig: Das Paket wird mit einer eleganten Bewegung in ein Regal mit der Aufschrift "RAM" befördert, sinnbildlich für den Prozess, bei dem der Bootloader den Betriebssystem-Kernel in den Arbeitsspeicher lädt. Im Hintergrund erstreckt sich eine kunstvoll gestaltete Tapete, die mit ausgeblendeten Leiterbahnen an ein gigantisches Mainboard erinnert. Diese filigranen Linien verleihen der Szene eine technische Tiefe und erinnern den Betrachter daran, dass hier die inneren Abläufe eines Computersystems humorvoll visualisiert werden. Gezeichnet wurde dieses Werk im Januar 2025 von der renommierten Webkünstlerin Veronika Helga Vetter, bekannt aus Formaten wie dem ZDF-Fernsehgarten. Ihre charakteristische Handschrift zeigt sich auch in diesem Werk: Die meisterhafte Verwendung von Adobe Photoshop und die Balance zwischen lebendigen Farben, technischen Details und der charmanten Persönlichkeit von Vinzenz dem Jüngeren machen diesen Cartoon zu einem wahren Augenschmaus. Ein meisterhaftes Zusammenspiel von Kunst und Technologie! Ein Kunstwerk von GWS2.de - deutschsprachiges Ubuntu-Handbuch

Der ra­san­te tech­ni­sche Fort­schritt führt je­doch zu­neh­mend zu Ver­än­de­run­gen in Soft- und Hard­ware. Bei­spiels­wei­se er­for­dert der re­gel­mä­ßi­ge Um­stieg auf ei­ne ak­tu­el­le­re Win­dows-Ver­si­on Auf­merk­sam­keit. Auch mo­der­ne­re Spei­cher­tech­no­lo­gien wie M.2-SSD bie­ten ei­nen reiz­vol­len An­lass, das Sys­tem auf­zu­rüs­ten. Sol­che Ein­grif­fe ha­ben je­doch oft zur Fol­ge, dass GRUB die Win­dows-In­stal­la­ti­on nicht mehr er­kennt, da sich mög­li­cher­wei­se der Pfad zur „bootmgfw.efi” ge­än­dert hat. In die­sen Fäl­len exis­tie­ren ver­schie­de­ne Me­tho­den zur Wie­der­her­stel­lung, wel­che wir be­reits er­läu­ter­te­t¹ ha­ben und die im­mer wie­der kon­tro­ver­se Re­ak­tio­nen her­vor­ru­fen:

Re­al­talk: Ich ha­be eu­ren Win­dows-fin­den-Ar­ti­kel ge­le­sen und die Tipps aus­pro­biert - nichts da­von hat funk­tio­niert. Eu­re Emp­feh­lung, Ubun­tu ein­fach neu zu in­stal­lie­ren, ist ein schlech­ter Witz und zeugt von un­glaub­li­chem Di­let­tan­tis­mus. War­um er­wähnt ihr nicht Ea­syBCD? Kennt ihr die­ses Tool nicht oder seid ihr so tief in eu­rer Li­nux-Bla­se ge­fan­gen, dass ihr kei­ne bes­se­ren Lö­sun­gen mehr se­hen könnt?

Kar­rer, Eli­as: GRUB de­fekt - Tipps wert­los. E-Mail vom 18.01.2025.

Be­trei­ber von Du­al-Boot-Sys­te­men sind sich mög­li­cher­wei­se nicht be­wusst, dass es Al­ter­na­ti­ven zum Grand Uni­fied Boot­loa­der gibt, die un­ter Win­dows ge­nutzt wer­den kön­nen. Die Mehr­heit die­ser Pro­gram­me fällt je­doch in die Ka­te­go­rie „Scam­wa­re” oder be­schränkt sich dar­auf, le­dig­lich die Boot­rei­hen­fol­ge für den nächs­ten Sys­tem­start an­zu­pas­sen. Ei­ne be­mer­kens­wer­te Aus­nah­me stellt Ea­syBCD dar: Die­ses Tool ist ei­ne ech­te Kon­kur­renz zu GRUB, da es die kom­for­ta­ble Aus­wahl zwi­schen den in­stal­lier­ten Be­triebs­sys­te­men er­laubt - wie der nach­fol­gen­de Screen­shot an­schau­lich zeigt:

Das Foto zeigt den Auswahlbildschirm nach dem Start von Windows 11. Der Bildschirm ist in einem hellblauen Farbton gehalten, und oben in der Mitte befindet sich die Überschrift "Betriebssystem wählen" in weißer Schrift. Darunter werden zwei Auswahlmöglichkeiten angezeigt: "Windows 11" und "Ubuntu". Beide Optionen sind in rechteckigen, klar getrennten Feldern dargestellt. Am unteren Rand des Bildschirms steht in kleinerer weißer Schrift der Hinweis: "Standardeinstellungen ändern oder andere Optionen auswählen", der zusätzliche Konfigurationsmöglichkeiten andeutet. Die Einträge wurden mithilfe von EasyBCD 2.4 erstellt, was aufgrund der Installation beider Betriebssysteme im CSM-Modus (Compatibility Support Module) erfolgreich funktioniert hat. Die klare und übersichtliche Darstellung ermöglicht eine einfache Navigation zwischen den Betriebssystemen. Foto zuerst auf GWS2.de veröffentlicht - Januar 2025

Ir­gend­wel­che Nach­tei­le muss der Boot­loa­der-Ver­wal­ter von Ne­oSmart Tech­no­lo­gies je­doch mit sich brin­gen, da er auf Platt­for­men wie CHIP oder hei­se nur ei­ne durch­schnitt­li­che Be­nut­zer­be­wer­tung er­hält. Zu­dem ge­stal­tet es sich zu­neh­mend schwie­rig, die kos­ten­lo­se Ver­si­on von Ea­syBCD im In­ter­net zu fin­den.

Blauer Download-Balken: Link zu EasyBCD 2.4 Bootloader-Verwalter für Dual-Boot-Systeme - Windows/Ubuntu

Die 2,2 Me­ga­byte  gro­ße EXE-Da­tei lässt sich un­ter Win­dows 11 ta­del­los in­stal­lie­ren und hat kei­ne Ad­ware ver­steckt. Der An­wen­der muss le­dig­lich be­stä­ti­gen, Ea­syBCD zu pri­va­ten Zwe­cken zu nut­zen.

Der Screenshot zeigt das heruntergeladene Installationsprogramm von EasyBCD 2.4 unter Windows 11. Die EXE-Datei wird auf dem Desktop (oder einem Dateiordner) dargestellt. Das Symbol der Datei zeigt ein offenes Paket, vor dem eine silberne CD abgebildet ist – das typische Symbol für Installationsdateien von EasyBCD. Mit der rechten Maustaste wurde auf das Symbol geklickt, wodurch ein Kontextmenü geöffnet wurde. In diesem Menü sind verschiedene Optionen sichtbar. Der Punkt "Als Administrator ausführen" ist blau hervorgehoben und umrandet, was darauf hinweist, dass er ausgewählt werden soll. Anleitung basierend auf dem Screenshot: Suchen Sie die heruntergeladene EXE-Datei von EasyBCD 2.4 auf Ihrem Desktop oder im Download-Ordner. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei, um das Kontextmenü zu öffnen. Wählen Sie den Eintrag "Als Administrator ausführen" aus (blau hervorgehoben im Screenshot). Folgen Sie anschließend den Anweisungen des Installationsassistenten, um das Tool zu installieren. Dies stellt sicher, dass EasyBCD mit den erforderlichen Berechtigungen ausgeführt wird, um korrekt installiert und genutzt werden zu können. Bild von GWS2.de

Nach dem Öff­nen er­scheint auf mo­der­nen Sys­te­men je­doch be­reits die ers­te Feh­ler­mel­dung: Ea­syBCD kann auf EFI-Sys­te­men kei­ne „Mehr­fach-Start-Op­tio­nen” ver­wen­den, was auf Deutsch be­deu­tet, dass die Soft­ware nicht funk­tio­niert.

Der Screenshot zeigt eine Fehlermeldung, die erscheint, wenn EasyBCD unter Windows 11 gestartet wird. Die Fehlermeldung wird in einem separaten Dialogfenster dargestellt. Ganz oben steht die Überschrift "EFI Bootloader gefunden" in fetter Schrift, die den Inhalt der Meldung zusammenfasst. Darunter folgt der eigentliche Text der Fehlermeldung: "EasyBCD hat festgestellt, daß Ihr System im Moment im EFI Modus startet. Wegen der von Microsoft gesetzten Beschränkungen können viele von EasyBCDs Mehrfach-Start-Optionen nicht verwendet werden und wurden deaktiviert." Das Fenster hat ein schlichtes Design, typisch für Windows-Anwendungsdialoge, mit einem Schließen-Button (z. B. "OK" oder ein [X]) unten rechts, der zur Bestätigung oder Schließung dient. Die Meldung weist darauf hin, dass die Funktionalität von EasyBCD im EFI-Modus eingeschränkt ist. Erkenntnis von Pinguin - Linux-Handbuch

Be­reits im Jahr 2012 be­gan­nen die Hard­ware­her­stel­ler, ih­re Main­boards aus­schließ­lich mit UEFI  aus­zu­lie­fern, wo­durch das an­ti­quier­te BIOS mitt­ler­wei­le voll­stän­dig ab­ge­löst wur­de. Das BIOS or­ga­ni­siert die vor­han­de­nen Be­triebs­sys­te­me über ein so­ge­nann­tes Mas­ter Boot Re­cord auf der ers­ten in­stal­lier­ten Fest­plat­te. In die­sen Boot­sek­tor­ver­wal­ter möch­te auch Ea­syBCD zu­grei­fen, um sei­ne Op­tio­nen zu kon­fi­gu­rie­ren.

Heut­zu­ta­ge wer­den Be­triebs­sys­te­me je­doch über­wie­gend im EFI-Mo­dus in­stal­liert. Statt ei­nes MBR be­sit­zen sie ei­ne FA­T32-Par­ti­ti­on na­mens ESP, in der sich die er­for­der­li­chen Start­da­tei­en be­fin­den.

Ob der Com­pu­ter im UEFI- oder BIOS-Mo­dus hoch­fährt, be­trifft oh­ne­hin le­dig­lich den Boot-Vor­gang und hat da­nach kei­ne Aus­wir­kun­gen mehr auf ein lau­fen­des Li­nux- oder Win­dows-Sys­tem.

Kreu­ßel, Pe­ter: Schnell­start: GRUB auf UEFI- oder BIOS-Sys­te­men ein­rich­ten und re­pa­rie­ren. In: Li­nux User Nr. 2 (2022). S. 77.

Der Screenshot zeigt die Benutzeroberfläche von EasyBCD in der Version 2.4, entwickelt von NeoSmart Technologies, ausgeführt unter Windows 11. Der Menüreiter "Neuen Eintrag hinzufügen" ist aktiv und hervorgehoben. Innerhalb des Hauptbereichs wird die Option "Linux/BSD" angezeigt, allerdings sind die zugehörigen Auswahlfelder und Eingabemöglichkeiten ausgegraut und somit nicht verfügbar. Unterhalb dieser deaktivierten Optionen erscheint der Hinweis in blauer Schrift: "EFI-Installation", was auf eine Einschränkung oder Besonderheit bei EFI-basierten Systemen hinweist. Die moderne Benutzeroberfläche von Windows 11 ist durch die typischen Designmerkmale wie klare Linien und abgerundete Ecken erkennbar

Wich­tig: Wenn Win­dows auf ei­nem Com­pu­ter oder Lap­top vor­in­stal­liert war, wur­de es im­mer im EFI-Mo­dus in­stal­liert. Mi­cro­soft schreibt dies vor, da die Se­cu­re-Boot-Funk­ti­on - ei­ne zu­sätz­li­che Si­cher­heits­maß­nah­me - nur in die­ser Be­triebs­art ar­bei­tet. In die­sem Fall sind in Ea­syBCD al­le Op­tio­nen aus­ge­graut.

EasyBCD und CSM

Ist al­les um­sonst? Kei­nes­wegs! Wie be­reits ein­gangs er­wähnt, stellt Ea­syBCD ei­ne ernst­zu­neh­men­de Al­ter­na­ti­ve zu GRUB dar. Da­mit ein Du­al-Boot-Sys­tem mit die­sem Boot­loa­der-Ver­wal­ter rei­bungs­los funk­tio­niert, müs­sen je­doch so­wohl Win­dows als auch Ubun­tu im BIOS-Mo­dus in­stal­liert sein. Da­für sind drei we­sent­li­che Schrit­te er­for­der­lich:

  • Das Main­board muss den Le­ga­cy-/CSM-Mo­dus un­ter­stüt­zen, was bei den meis­ten Ge­rä­ten stan­dard­mä­ßig ge­ge­ben ist.
  • Der Win­dows-Boot-Stick soll­te mit der Free­ware Ru­fus er­stellt wer­den. Die­ses Tool er­laubt es auch bei neue­ren Win­dows-Ver­sio­nen, ei­ne Kom­bi­na­ti­on aus MBR und BIOS aus­zu­wäh­len.

  • Beim Start der In­stal­la­ti­ons­me­di­en ist dar­auf zu ach­ten, dass die­se nicht im EFI-Mo­dus ge­boo­tet wer­den.

Sind bei­de Be­triebs­sys­te­me un­ter die­sen Be­din­gun­gen ein­ge­rich­tet, lässt sich im Ea­syBCD-Me­nü­punkt „Ei­nen Ein­trag hin­zu­fü­gen” die Ubun­tu-Par­ti­ti­on pro­blem­los aus­wäh­len.

Der Screenshot zeigt einen horizontal geteilten Splitscreen mit EasyBCD 2.4 unter Windows 11, wobei der Reiter "Einen neuen Eintrag hinzufügen" aktiviert ist. Beide Bereiche zeigen unterschiedliche Methoden zur Integration einer Ubuntu-Partition, und beide Optionen sind für eine BIOS-Installation unter der freien Community-Version von EasyBCD verfügbar. Oben: Im oberen Bereich des Screenshots befindet sich der Unterreiter "Linux/BSD", und das Dropdown-Menü "Laufwerk" ist geöffnet. Partition 1 wurde ausgewählt, auf der Ubuntu installiert ist. Diese Auswahl zeigt, dass EasyBCD auf das Laufwerk zugreift, auf dem Ubuntu gespeichert ist, um den entsprechenden Start-Eintrag zu erstellen. Unten: Im unteren Bereich ist nicht das Laufwerk, sondern die Option "EasyBCDs Kopie von GRUB benutzen" aktiviert. Darunter steht in blauer Schrift der Hinweis "BIOS-Installation". Diese Einstellung bietet eine alternative Methode, Ubuntu in die Boot-Konfiguration zu integrieren, indem die GRUB-Kopie von EasyBCD verwendet wird. Zusammenfassung: Der Screenshot veranschaulicht zwei verschiedene Methoden zur Integration einer Ubuntu-Partition in EasyBCD auf einem BIOS-System: Entweder über die direkte Auswahl der Partition oder über die Nutzung von EasyBCDs GRUB-Kopie. Beide Optionen sind in der Community-Version von EasyBCD verfügbar. Zuerst auf GWS2.de veröffentlicht - Januar 2025

Als Al­ter­na­ti­ve bie­tet Ea­syBCD die Mög­lich­keit, ei­ne Ko­pie von GRUB zu in­te­grie­ren. Durch die Aus­wahl der Ubun­tu-Par­ti­ti­on nach dem Win­dows-Start er­folgt die Wei­ter­lei­tung zum Li­nux-Boot­loa­der, der zu­sätz­li­che Funk­tio­nen wie den Ubun­tu-Re­co­very-Mo­de oder Memtest86+ be­reit­stellt.

Diese Grafik, die einem Klemmbrett ähnelt und in sanften Grautönen gehalten ist, vermittelt eine nüchterne und präzise Atmosphäre. Auf der linken oberen Ecke prangt ein Pinguin im Blaumann, der mit einem aufmerksamen Blick auf die angezeigten Daten verweist – eine charmante Anspielung auf die Ubuntu- und Linux-Welt. Das Ganze erscheint vor dem Hintergrund von Windows 11 Enterprise 10.0.26100, was die Softwareumgebung klar definiert. Die Test-Software EasyBCD 2.4 wird als praktische Lösung für das System angezeigt, wobei die Niveau-Anzeige mit 2 von 5 Strichen anzeigt, dass sowohl die Installation als auch die Nutzung als relativ einfach zu bewerten sind. Es gibt jedoch einen subtilen Hinweis auf die langfristige Relevanz der Lösung: Die BIOS-Installation wird als zunehmend veraltet betrachtet, was die Anwendbarkeit von EasyBCD in einer zunehmend UEFI-dominierten Welt einschränkt. Am unteren Rand der Grafik befindet sich der Vermerk „Test von GWS2.de“, einer kostenlosen und wertvollen Ubuntu-Hilfeseite auf Deutsch. Diese detaillierte und sorgfältig gestaltete Darstellung unterstreicht sowohl die Vorteile als auch die Limitationen der getesteten Software, mit einem klaren Blick auf die Zukunft der Bootloader-Verwaltung und deren Rolle in modernen Systemen

Hand aufs Herz: Wer wür­de tat­säch­lich sein Du­al-Boot-Sys­tem im CSM-Mo­dus ein­rich­ten, nur um Ea­syBCD nut­zen zu kön­nen?

  • Ei­ne UE­FI-In­stal­la­ti­on bringt zahl­rei­che Vor­tei­le mit sich - von ver­kürz­ten Boot­zei­ten und ge­stei­ger­ter En­er­gie­ef­fi­zi­enz bis hin zu Funk­tio­nen wie Netz­werk-Boot-Un­ter­stüt­zung und ei­ner gra­fi­schen Be­nut­zer­ober­flä­che.

Dar­über hin­aus be­steht je­der­zeit die Mög­lich­keit, voll­stän­dig auf ei­nen Boot­loa­der-Ver­wal­ter zu ver­zich­ten und das ge­wünsch­te Be­triebs­sys­tem di­rekt über die UE­FI-Firm­ware aus­zu­wäh­len.

Die Firm­ware der meis­ten PCs bie­tet ein Boot­me­nü, über das man ei­ne Start­fest­plat­te oder ei­nen UE­FI-Boot­ein­trag wäh­len kann. Bei Be­darf kann man da­mit et­wa den Win­dows-Boot­loa­der di­rekt oh­ne Um­weg über GRUB star­ten. Das Firm­ware-Boot­me­nü lässt sich meist über Tas­ten wie Esc, F8 oder F12 auf­ru­fen.

Eg­ge­ling, Thors­ten: Boo­ten mit und oh­ne GRUB. In: Li­nux Welt Nr. 4 (2022). S. 54.

Blauer Banner mit der Aufschrift: Neues Windows = neues Ubuntu

Des­halb bleibt un­se­re Emp­feh­lung: Tre­ten nach ei­nem Win­dows-Up­date oder -Up­grade Pro­ble­me mit GRUB auf, ist ei­ne Neu­in­stal­la­ti­on von Ubun­tu oft der prag­ma­tischs­te An­satz.

  • Der Grand Uni­fied Boot­loa­der ist der­art kom­plex, dass selbst er­fah­re­ne Li­nux-An­wen­der bei ei­ner Re­pa­ra­tur schnell an ih­re Gren­zen² sto­ßen und viel Zeit in­ves­tie­ren müs­sen.

Ei­ne EFI-In­stal­la­ti­on von Ubun­tu auf ei­nem So­lid-Sta­te-Dri­ve lässt sich hin­ge­gen in et­wa 15 Mi­nu­ten durch­füh­ren. Zu­dem bie­tet sich da­bei die Ge­le­gen­heit, das Sys­tem mit LUKS2 zu ver­schlüs­seln - ei­ne Funk­ti­on, für die GRUB üb­ri­gens un­ver­zicht­bar ist.

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(Video-)Chatten und Te­le­fo­nie­ren am PC - Te­le­gram für Li­nux
Ubun­tu bei der In­stal­la­ti­on ver­schlüs­seln - Bord­mit­tel Ubi­qui­ty nut­zen

¹Vet­ter, Ve­ro­ni­ka Hel­ga: GRUB im Mul­ti-Boot-Sys­tem - Win­dows fin­den. pinguin.gws2.de (01/2025).
²Eg­ge­ling, Thors­ten: Grub-Boot­um­ge­bung re­pa­rie­ren. In: Li­nux Welt Nr. 6 (2020). S. 20.

Ubuntu fährt nicht hoch: Fehler mit run-init - BusyBox nervt

Ge­brauch­te Note­books oder Desk­top-PCs wer­den auf eBay Klein­an­zei­gen ger­ne mit ei­nem frisch auf­ge­spiel­ten Ubun­tu ver­kauft. In der Re­gel möch­ten die An­bie­ter ih­ren Win­dows-Li­zenz­schlüs­sel selbst wei­ter­nut­zen oder ha­ben ei­ne Raub­ko­pie des Mi­cro­soft-Be­triebs­sys­tems ver­wen­det. An­ge­sta­chelt von Fach­zeit­schrif­ten¹ den­ken die Pri­vat­ver­käu­fer aber auch manch­mal nur, dass Li­nux-Dis­tri­bu­tio­nen be­son­ders gut mit äl­te­rer Hard­ware um­ge­hen kön­nen. Und so lan­den mo­der­ne De­bi­an-De­ri­va­te auf me­cha­ni­schen Fest­plat­ten, die seit über zehn Jah­ren an der Strip­pe ei­nes So­ckel-1150-Main­boards hän­gen. Durch die­sen Um­stand kommt es oft­mals zu Feh­ler­mel­dun­gen, die Ubun­tu-Neu­lin­ge gänz­lich über­for­dern.

Hi, ich ha­be mir mü­he­voll ein Mul­ti-Boot-Sys­tem ein­ge­rich­tet und brau­che drin­gend Hil­fe. Wenn ich Ubun­tu 22.04 star­te, dann dau­ert das Hoch­fah­ren nicht nur sehr lan­ge, son­dern manch­mal bleibt der Pro­zess mit­ten­drin ste­cken. Es kommt ein schwar­zer Bild­schirm mit fol­gen­der Feh­ler­mel­dung: (in­i­tramfs) [38.121162] ran­dom: crng in­it do­ne. Ich muss den Rech­ner dar­auf­hin drei- bis vier­mal aus- und an­schal­ten, ehe Ubun­tu rich­tig ge­la­den wird.

Ro­the, Ma­ri­us: Ubun­tu friert beim Hoch­fah­ren ein - initramfs/BusyBox. E-Mail vom 24.01.2023.

Wer wäh­rend des Boot-Vor­gangs die Text­aus­ga­be „crng in­it do­ne” er­hält, der in­stal­liert rng-tools oder macht sons­ti­gen Blöd­sinn, der in In­ter­net­fo­ren an­ge­prie­sen wird. Die ei­gent­li­che Feh­ler­mel­dung steht je­doch et­was hö­her und de­fi­niert Miss­stän­de im Da­tei­sys­tem, die zu­meist auf Hard­ware-Pro­ble­me zu­rück­zu­füh­ren sind. In ganz sel­te­nen Fäl­len ge­nügt es schon, das SA­TA-Ka­bel der Fest­plat­te zu tau­schen, aber in der Re­gel ist ein Live-Sys­tem für die Re­pa­ra­tur­ar­bei­ten von­nö­ten.

Scientific diagram of an Ubuntu bug. Santa Claus is stuck in the chimney and symbolizes a problem with the boot process. Message: run-init: can't execute /sbin/init. Black screen with BusyBox. The solution to the problem is an Ubuntu Live system, which needs to be used to repair the system disk file system. The diagram was drawn by PhD Veronika Helga Vetter. Photoshop Master (Caltech)

Hier­für muss das In­stal­la­ti­ons­me­di­um von Ubun­tu ge­boo­tet wer­den, wel­ches ne­ben dem Ein­rich­tungs­as­sis­ten­ten Ubi­qui­ty, eben­so ei­ne voll funk­ti­ons­fä­hi­ge Desk­top-Be­nut­zer­ober­flä­che auf­baut. Da­bei läuft das Live-Sys­tem im Ar­beits­spei­cher, wo­durch sich der me­cha­ni­sche Da­ten­trä­ger² lü­cken­los war­ten oder re­stau­rie­ren lässt.

Der Stau beim Hoch­fah­ren wird am bes­ten mit dem Bord­mit­tel „Lauf­wer­ke” ge­löst. Die­ses Werk­zeug be­fin­det sich in der Ak­ti­vi­tä­ten-Such­leis­te und zeigt nach dem Öff­nen al­le ver­füg­ba­ren Spei­cher­me­di­en an. Dem­entspre­chend ist es als Ers­tes not­wen­dig, die Ubun­tu-Fest­plat­te zu mar­kie­ren, um die Par­ti­tio­nie­rung des feh­ler­haf­ten Da­ten­trä­gers dar­zu­stel­len.

Screenshot von der Ubuntu Aktivitäten-Suchleiste mit dem Symbol "Laufwerke", hervorgerufen durch die Eingabe "disks". Gnome-Desktop im Live-System (22.04 LTS)

Die im fol­gen­den Screen­shot ge­zeig­te Hard­ware wur­de in ei­ne Boot-, Root- und Home-Par­ti­ti­on un­ter­teilt, wo­bei sich der Feh­ler im Wur­zel­ver­zeich­nis be­fin­det. Trotz die­ses Um­stan­des lohnt es sich, die Da­tei­sys­te­me von al­len drei Sek­to­ren zu re­pa­rie­ren.

Ubuntu: mount: mounting /run on /root/run failed: No such file or directory. Problemlösung: Ein Live-System mithilfe eines Installationsmediums starten. Danach das Bordmittel "Laufwerke" aufsuchen und das Dateisystem des Wurzelverzeichnisses reparieren (Root-Partition). Expertentipp von Pinguin - GWS2.de - deutschsprachiges Linux-Handbuch

Hier­zu ist es not­wen­dig, die ers­te Par­ti­ti­on an­zu­kli­cken und dar­auf­hin den Werk­zeug­kas­ten über das Zahn­rad­sym­bol zu öff­nen. Di­rekt im An­schluss er­scheint ei­ne Drop­down-Lis­te, in die­ser die Op­ti­on „Da­tei­sys­tem re­pa­rie­ren” aus­ge­wählt wer­den muss.

Ubuntu-Screenshot: Dateisystem reparieren, damit die BusyBox während des Hochfahrens nicht mehr erscheint

Nun tritt ei­ne In­for­ma­ti­on zu­ta­ge, die be­sagt, dass die ge­wünsch­te Re­stau­rie­rung zu Da­ten­ver­lust füh­ren kann. Dies trifft in al­ler Re­gel auf be­schä­dig­te Sys­tem­da­tei­en zu, die bei der Fest­plat­ten-War­tung er­neu­ert wer­den. Nach­dem das Fens­ter be­stä­tigt wur­de, be­ginnt das Live-Ubun­tu mit dem Auf­räu­men der zu­vor aus­ge­wähl­ten Par­ti­ti­on. Die­ser Vor­gang dau­ert je nach Spei­cher­grö­ße un­ter­schied­lich lan­ge.

So­bald ei­ne Er­folgs­mel­dung auf­ploppt, gilt der Wie­der­her­stel­lungs­pro­zess als be­en­det. Da­nach wä­re es mög­lich, die an­de­ren Be­rei­che des Da­ten­trä­gers nach dem­sel­ben Prin­zip zu re­pa­rie­ren.

Init-Dateien sortieren

Ist das Da­tei­sys­tem wie­der in­takt, lässt sich Ubun­tu ganz nor­mal hoch­fah­ren. Zu­min­dest so lan­ge, bis die Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on ein grö­ße­res Sys­tem­up­date er­hält. Dann wird die furcht­erre­gen­de Bu­sy­Box ver­mut­lich wie­der auf­tau­chen, da der me­cha­ni­sche Da­ten­trä­ger al­ters­be­ding­te Ver­schleiß­erschei­nun­gen auf­weist.

Samsung HD161HJ 160 GB SATA-Festplatte 3,5 Zoll. Künstlerisches Foto eines antiquierten Datenträgers. Urheber: GWS2.de

Die Er­fah­rung hat je­doch ge­zeigt, dass ein De­frag­men­tie­ren der Fest­plat­te die Zeit bis zum Auf­tre­ten des nächs­ten In­it-Feh­lers deut­lich ver­län­gert. Und wenn das Live-Sys­tem oh­ne­hin ge­ra­de läuft, sind für die­se Hard­ware-War­tung le­dig­lich ein paar Fol­ge­schrit­te von­nö­ten.

Das Ubuntu-Menü "Laufwerke" zeigt eine mechanische Festplatte an. Das Modell ST1000DM003-1CH162(CC49) besitzt eine Größe von einem Terabyte und ist in drei Partitionen unterteilt. Der Screenshot soll zeigen, wie die Sektoren nacheinander eingehängt werden, um die Dateisysteme defragmentieren zu können

Aus­gangs­punkt ist wie­der das Bord­mit­tel „Lauf­wer­ke”, das dies­mal da­zu dient, die drei Bei­spiels-Par­ti­tio­nen ein­zu­hän­gen. Hier­für muss ein Be­reich mit ei­nem Links­klick mar­kiert wer­den, ehe er sich über die Wie­der­ga­be­schalt­flä­che ein­schal­ten lässt.

Wäh­rend des Ak­ti­vie­rens soll­te sich der An­wen­der gleich mer­ken, wie Ubun­tu die vor­han­de­nen Sek­to­ren be­nannt hat. Die je­wei­li­ge Be­zeich­nung steht hin­ter dem Ein­trag „Ge­rät” und spielt für das De­frag­men­tie­ren ei­ne Rol­le.

Screenshot von Terminal: e4defrag 1.46.5 (30-Dec-2021). Ubuntu 22.04 LTS - Gnome-Desktop

Die drei Par­ti­ti­ons­na­men müs­sen näm­lich nach­ein­an­der in den fol­gen­den Ter­mi­nal-Be­fehl ein­ge­setzt wer­den, um zu­sam­men­ge­hö­ri­ge Da­tei­en zu bün­deln:

sudo e4defrag /dev/*

Nach­dem die Fest­plat­te kom­plett de­frag­men­tiert und die vor­han­de­nen Da­tei­sys­te­me re­pa­riert wur­den, kann das Live-Sys­tem her­un­ter­ge­fah­ren wer­den. Falls der in­stand ge­setz­te Da­ten­trä­ger nicht all­zu be­schä­digt ist und kein Con­trol­ler-De­fekt vor­liegt, soll­te der Boot­vor­gang bis zum nächs­ten Ker­nel-Up­date oh­ne In­it-Feh­ler von­stat­ten­ge­hen.

Verschleißteile austauschen

Ob­wohl Bill Gates de­bil grin­send und mit Hei­li­gen­schein das Spa­ren von Res­sour­cen pre­digt, hat Mi­cro­soft mit Win­dows 11 end­gül­tig den Pfad der Nach­hal­tig­keit ver­las­sen.

Für Win­dows 11 baut Mi­cro­soft ver­gleichs­wei­se ho­he Hür­den auf und ver­langt bei­spiels­wei­se ei­nen höchs­tens vier Jah­re al­ten Pro­zes­sor.

Wind­eck, Chris­tof: Win­dows 11: Hard­ware­an­for­de­run­gen. In: c’t Hard­ware-Gui­de (2022). S. 24.

Wes­sen Com­pu­ter durch die PC-In­te­gra­ti­ons­prü­fung fällt, der ist bei Ubun­tu bes­tens auf­ge­ho­ben. Zu­min­dest ver­langt das De­bi­an-De­ri­vat we­der ein „Trus­ted Plat­form Mo­du­le” noch ei­nen Di­rectX-12-kom­pa­ti­blen Gra­fik­pro­zes­sor. Trotz­dem müs­sen hin und wie­der die Ver­schleiß­tei­le ge­tauscht wer­den.

  • So wis­sen wir bei­spiels­wei­se von den Vi­de­os des Jean-Pierre Zim­mer, dass ein Au­to der Mar­ke Mer­ce­des-AMG nach spä­tes­tens zehn Jah­ren reif für die Schrott­pres­se ist. Glei­ches gilt so­wohl für me­cha­ni­sche Ma­gnet­spei­cher wie auch für So­lid-Sta­te-Dri­ves. Des Wei­te­ren be­wirkt das Er­neu­ern der SA­TA-Ka­bel oder des CPU-Küh­lers oft Wun­der.

Denn ploppt beim Hoch­fah­ren die Bu­sy­Box nach ei­nem run-in­it-Feh­ler auf, dann ist erst mal Li­nux schei­ße. Die­se Be­wer­tung ist aber nicht fair, wenn das an­spruchs­lo­se Be­triebs­sys­tem wie so oft auf aus­ran­gier­ter Hard­ware lau­fen muss.

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¹Ap­fel­böck, Her­mann: Li­nux für äl­te­re Hard­ware. In: Li­nux Welt Nr. 5 (2021). S. 34.
²Wie­der­keh­ren­de Pro­ble­me mit dem Start­be­fehl „run-in­it” tau­chen er­fah­rungs­ge­mäß aus­schließ­lich bei me­cha­ni­schen Fest­plat­ten über dem Halt­bar­keits­da­tum auf.