Das Ubuntu Handbuch | Anleitungen für Linux-Freunde

Ubuntu: Neuen Grafikkartentreiber von Nvidia installieren - Anleitung

Ubun­tu-Be­nut­zer müs­sen in der Re­gel kei­ne zu­sätz­li­chen Trei­ber in­stal­lie­ren. Schließ­lich sorgt der in­te­grier­te Ker­nel¹ au­to­ma­tisch für die Be­triebs­be­reit­schaft der an­ge­schlos­se­nen Kom­po­nen­ten. Wer ei­ne Gra­fik­kar­te von Nvi­dia im Ein­satz hat, der soll­te je­doch ma­nu­ell ein­grei­fen und sein De­bi­an-De­ri­vat mit ei­ner pro­prie­tä­ren Ge­rä­te­soft­ware aus­stat­ten. An­sons­ten wird die Vi­deohard­ware des US-ame­ri­ka­ni­schen Chip­her­stel­lers mit ei­nem Mo­dul na­mens nou­veau an­ge­spro­chen, was da­zu führt, dass das Li­nux-Sys­tem en­er­gie­hung­ri­ger und we­ni­ger leis­tungs­fä­hi­g² ist.

Trotz des Wi­der­stands von NVIDIA hat die Open-Source-Ge­mein­de mit nou­veau ei­nen ei­ge­nen Trei­ber ent­wi­ckelt, der mitt­ler­wei­le bei al­len Dis­tri­bu­tio­nen stan­dard­mä­ßig zum Ein­satz kommt [...]. Pro­ble­me ma­chen aber neue Gra­fik­kar­ten so­wie die Nut­zung der En­er­gie­spar­funk­tio­nen.

Kof­ler, Mi­cha­el: Li­nux. Das um­fas­sen­de Hand­buch. 15. ak­tua­li­sier­te Auf­la­ge. Bonn: Rhein­werk Ver­lag 2017.

Des Wei­te­ren stellt der freie Trei­ber für die meis­ten Mo­del­le kei­ne HDMI-Au­dio-Un­ter­stüt­zung zur Ver­fü­gung. So­mit ge­ben in­ter­ne Bild­schirm­bo­xen nur dann Ton aus, wenn die­se mit der Sound­kar­te ver­bun­den sind. Ein weit­aus grö­ße­res Pro­blem ist je­doch der Um­stand, dass sich Nvi­dia-Gra­fik­ker­ne oh­ne ei­ne ge­nui­ne Be­triebs­soft­ware nicht als Ko­pro­zes­so­ren ein­set­zen las­sen. Denn be­dau­er­li­cher­wei­se of­fe­riert das Ker­nel-Mo­dul nou­veau we­der Open­CL noch CUDA.

NVIDIA hat ei­ne Tech­no­lo­gie CUDA ent­wi­ckelt, die es er­mög­licht, die Pro­zes­so­ren der Gra­fik­kar­te als „Co-Pro­zes­so­ren” für Be­rech­nun­gen zu be­nut­zen. Man­che wis­sen­schaft­li­che, tech­ni­sche und me­di­zi­ni­sche An­wen­dun­gen kön­nen da­durch um ein Viel­fa­ches be­schleu­nigt wer­den.

Ei­fert, Klaus: Com­pu­ter­hard­ware für An­fän­ger. Die Hard­ware ken­nen­ler­nen - Warn­zei­chen er­ken­nen - Feh­ler und Re­pa­ra­tu­ren ver­mei­den - PC selbst auf­rüs­ten. 4. über­ar­bei­te­te Auf­la­ge. Leip­zig: Ei­fert Ver­lag 2017.

Bei der Film­wie­der­ga­be be­nö­tigt Nvi­dia-Hard­ware eben­falls die Ge­rä­te­soft­ware des Her­stel­lers, um die Zen­tral­ein­heit ent­las­ten zu kön­nen. Zwar ist auch der haus­ei­ge­ne Ubun­tu-Trei­ber via VDPAU³ da­zu in der La­ge, die Gra­fik­kar­te bei der Vi­deo­de­co­die­rung mit­hel­fen zu las­sen, da­mit das funk­tio­niert, dür­fen je­doch nur freie Co­decs im Aus­gangs­ma­te­ri­al ent­hal­ten sein.

Scientific chart published by the Helsinki University of Technology: Which Nvidia graphics card driver Ubuntu users should install? The pros and cons are summarized in a clear list. Initiator: Pinguin - on behalf of Linus Torvalds. Financed by: Lega Nord per l’indipendenza della Padania. Dedication: For my Capitano Matteo Salvini

Wie das Schau­bild il­lus­triert, sind Nvi­dia-Pro­duk­te in Kom­bi­na­ti­on mit ei­ner pro­prie­tä­ren Schnitt­stel­len­soft­ware we­sent­lich leis­tungs­fä­hi­ger. Das ist aber erst seit dem Jah­re 2018 so, wes­halb vie­le Ubun­tu-An­wen­der lan­ge Zeit das Ker­nel-Mo­dul nou­veau be­vor­zug­ten. Bis zur Ver­si­on 18.04 LTS stell­te der US-ame­ri­ka­ni­sche Hard­ware­her­stel­ler näm­lich le­dig­lich Ur­alt­trei­ber für Li­nux-Dis­tri­bu­tio­nen zur Ver­fü­gung. Die­se an­ti­quier­ten Ori­gi­nal­pro­gram­me ar­bei­te­ten nur man­gel­haft mit ak­tu­el­len Gra­fik­kar­ten­mo­del­len zu­sam­men, was häu­fig zu Sys­tem­ab­stür­zen führ­te.

Artistic Photo: The Graphics card GeForce GTS 450 is shown aesthetically. The Nvidia Hardware can be operated with nouveau. The Picture was first published on GWS2.de - this is a portal for Linux friends

Mitt­ler­wei­le kön­nen Ubun­tu-Be­nut­zer je­doch stets die neus­te Ge­rä­te­soft­ware in An­spruch neh­men. Und da­mit die Trei­ber­sub­sti­tu­ti­on ga­ran­tiert ge­lingt, las­sen sich Ap­pli­ka­tio­nen von Nvi­dia be­quem über die Bord­mit­tel ein­spie­len. Ei­ne Be­son­der­heit da­bei ist, dass die Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on im­mer nur die Pro­gramm­ver­sio­nen zur In­stal­la­ti­on an­bie­tet, die zur ver­bau­ten Hard­ware pas­sen.

Nvi­dia hat die Un­ter­stüt­zung für al­te Kar­ten aus ak­tu­el­len Trei­bern ent­fernt. Die letz­te Trei­ber­ver­si­on für Chips vom Typ Ge­force 6 und 7 wa­ren die Nvi­dia-Trei­ber 304.x.

Eg­ge­ling, Thors­ten: Dru­cker, Scan­ner und Gra­fik­kar­ten. In: Li­nux Welt Nr. 2 (2019). S. 53.

Ubuntu Legacy System: Comparison - which Video card driver is the best? Nvidia vs Nouveau. Screenshot by Pinguin, a Fighter against the German Free Migration Regime

Wenn Sie al­so möch­ten, dass Ih­re Nvi­dia-Hard­ware auch un­ter Ubun­tu lei­se und po­tent ar­bei­tet, dann soll­ten Sie Ihr Li­nux-Sys­tem mit ei­nem Ori­gi­nal­trei­ber aus­stat­ten. In der fol­gen­den An­lei­tung zei­ge ich Ih­nen, auf wel­che Wei­se die ak­tu­ells­te Ge­rä­te­soft­ware in­stal­liert wer­den kann. Im An­schluss dar­an kon­fi­gu­rie­re ich das Gra­fik­kar­ten­pro­gramm, da­mit Sie se­hen, wie sich das Bild­schirm­er­leb­nis wei­ter ver­bes­sern lässt.

Die Treiberinstallation

Sze­na­rio: Ge­ra­de eben ha­be ich Ubun­tu 18.04 LTS auf mei­nem aus­ran­gier­ten Spie­le­rech­ner in­stal­liert. Nun möch­te ich tes­ten, ob al­le Kom­po­nen­ten an­stands­los funk­tio­nie­ren, wes­halb ich mir auf You­Tube ei­ne kur­ze Re­por­ta­ge über Bo­chu­mer Haus­be­set­zer⁴ an­se­he. Wäh­rend­des­sen das HD-Vi­deo ab­ge­spielt wird, be­mer­ke ich, dass mein Mo­ni­tor die be­weg­ten Bil­der teil­wei­se ver­zerrt wie­der­gibt. Au­ßer­dem ist mein Com­pu­ter äu­ßerst laut, da sich der Lüf­ter auf mei­ner Nvi­dia-Gra­fik­kar­te sehr schnell dreht, ob­wohl mein Sys­tem le­dig­lich ei­nen In­ter­net­film vor­füh­ren muss. Dar­über hin­aus kann ich im Klang­me­nü kei­nen HDMI Au­dio Con­trol­ler aus­wäh­len, wes­we­gen mei­ne Dis­playlaut­spre­cher nicht funk­tio­nie­ren.

Grafikkartentreiber werden unter Ubuntu über das Menü "Anwendungen & Aktualisierungen" installiert

Die­se Miss­stän­de las­sen sich nur be­he­ben, in­dem ich den Ori­gi­nal­trei­ber für mei­ne Vi­deo­kar­te in­stal­lie­re. Aus die­sem Grund na­vi­gie­re ich als Ers­tes über die Ubun­tu Ak­ti­vi­tä­ten-Such­leis­te in das Me­nü „An­wen­dun­gen & Ak­tua­li­sie­run­gen”.

Ubuntu-Menü "Zusätzliche Treiber": Die GeForce GTS 450 Rev. 2 wird mit dem Kernel-Modul nouveau betrieben. Alternativ wäre es möglich, die proprietäre Gerätesoftware von Nvidia zu installieren

Gleich nach­dem die Ein­ga­be­mas­ke ge­la­den wur­de, wäh­le ich den Rei­ter „Zu­sätz­li­che Trei­ber” an. Dar­auf­hin muss ich ei­nen Mo­ment war­ten, da mein Be­triebs­sys­tem in den of­fi­zi­el­len Pa­ket­quel­len nach Nvi­dia-Ap­pli­ka­tio­nen sucht, die zu mei­ner Hard­ware pas­sen.

  • Nach ei­ner kur­zen Wei­le schlägt mir Ubun­tu die Ver­si­on 390.129 vor. Das ist zwar bei Wei­tem nicht die neus­te Pro­gramm­edi­ti­on aber da­für die letz­te, die für mei­ne an­ti­ke Gra­fik­kar­te ge­eig­net ist.

Tipp: An der Trei­ber­num­mer kön­nen Li­nux-An­wen­der er­ken­nen, ob ihr Com­pu­ter noch spiel­e­taug­lich ist.

Da­mit die Gra­fik­kar­te ih­re bes­te Leis­tung lie­fern kann, muss ein op­ti­mier­ter Trei­ber des Her­stel­lers in­stal­liert sein. Val­ve emp­fiehlt für Nvi­dia-GPUs die Ver­si­on 396.54 oder hö­her.

Eg­ge­ling, Thors­ten: Mehr Spie­le für Steam. In: Li­nux Welt Nr. 1 (2019). S. 66.

Wie werden Nvidia-Treiber unter Ubuntu 18.04 LTS installiert? Deutschsprachige Anleitung für Linux-Anfänger und Gamer. Screenshot vom Systemmenü "Anwendungen & Aktualisierungen". Gnome-Desktop 3.28.2

Um den ak­tu­ells­ten Nvi­dia-Trei­ber zu in­stal­lie­ren, mar­kie­re ich nun zu­nächst ein­mal den ers­ten Aus­wahl­punkt, da die­ser über die höchs­te Ver­si­ons­num­mer ver­fügt. Dann kli­cke ich auf die Schalt­flä­che „Än­de­run­gen an­wen­den” wor­auf­hin mei­ne Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on die pro­prie­tä­re Ge­rä­te­soft­ware ein­rich­tet. Di­rekt im An­schluss schlie­ße ich den Sub­sti­tu­ti­ons­pro­zess ab, in­dem ich mein Sys­tem neu star­te.

Tutorial: How to activate the HDMI Screen Speakers in Ubuntu? Before the Audio Controller can be selected, the proprietary Nvidia driver must first be installed

So­bald mein Ubun­tu dar­auf­hin wie­der ein­satz­be­reit ist, na­vi­gie­re ich in das Klang­me­nü und stel­le fest, dass sich mei­ne Bild­schirm­bo­xen ab so­fort als Aus­ga­be­ge­rä­te nut­zen las­sen.

Die Treiberkonfiguration

Als Nächs­tes möch­te ich das Screen-Tearing-Pro­blem be­he­ben. Um die Schlie­ren­bil­dung bei der Vi­deo­wie­der­ga­be zu ver­hin­dern, muss ich di­rekt in das Nvi­dia-Trei­ber­me­nü na­vi­gie­ren.

Screenshot: Ubuntu Aktivitäten-Suchleiste. Gnome-Desktop 3.28.2

Im Gra­fik­kar­ten­pro­gramm an­ge­kom­men wäh­le ich zu­nächst ein­mal den Rei­ter „X Ser­ver Dis­play Con­fi­gu­ra­ti­on” aus. Gleich dar­auf kli­cke ich die Schalt­flä­che „Ad­van­ced” an wor­auf­hin sich das Ein­ga­be­fens­ter ver­grö­ßert.

Screenshot vom Nvidia-Treibermenü: Reiter "X Server Display Configuration"

Im An­schluss dar­an set­ze ich ein Häk­chen bei „Force Com­po­si­ti­on Pipe­line”. Zu gu­ter Letzt spei­che­re ich mei­ne Än­de­run­gen, in­dem ich die Schalt­flä­che „Ap­p­ly” an­wäh­le.

Hin­weis: Da­mit die Screen-Tearing-Un­ter­drü­ckung funk­tio­niert, muss min­des­tens die Nvi­dia-Trei­ber­ver­si­on 375.26 auf dem Sys­tem in­stal­liert sein.

You will li­kely need the 375.26 dri­ver or ne­wer for this to show up in „nvi­dia-set­tings”. The­se op­ti­ons may cau­se a loss in per­for­mance. For me per­so­nal­ly, the loss is next to not­hing.

Da­we, Liam: How To: An up­date on fi­xing Screen Tearing on Li­nux wi­th an NVIDIA GPU. gamingonlinux.com (08/2019).

Tutorial: How to suppress Screen Tearing? Driver Settings for Nvidia GPUs. Force Composition Pipeline under Ubuntu 18.04 LTS

Al­le an­de­ren Vor­ein­stel­lun­gen las­se ich so, wie sie sind. Des­halb kli­cke ich nun rechts un­ten auf „Be­en­den”, um das Trei­ber­me­nü­fens­ter zu schlie­ßen.

Geräuscharm und energieeffizient

Sze­na­rio: Nach­dem die Ein­rich­tung mei­ner Gra­fik­kar­te so gut funk­tio­niert hat, bin ich re­la­tiv glück­lich. Die­ser un­ge­wohn­te Ge­fühls­zu­stand ir­ri­tiert mich, wes­halb ich schleu­nigst wie­der ei­nen kla­ren Kopf be­kom­men möch­te. Dem­entspre­chend se­he ich mir auf You­Tube ein In­ter­view mit Dr. Mar­kus Krall an. Wäh­rend­des­sen der Öko­nom den wirt­schaft­li­chen Zu­sam­men­bruch pro­phe­zeit, be­mer­ke ich plötz­lich, wie lei­se mein Com­pu­ter ge­wor­den ist.

Screenshot unter Ubuntu 18.04.3 LTS: Nvidia PowerMizer. Die GeForce 450 GTS befindet sich im Energiesparmodus

Das ist kein Wun­der, schließ­lich passt der pro­prie­tä­re Nvi­dia-Trei­ber die Leis­tung mei­ner Vi­deohard­ware an den Re­chen­be­darf an. Die­ser Um­stand hält die Gra­fik­kar­te kühl, was wie­der­um da­zu führt, dass sich der Lüf­ter lang­sa­mer dre­hen kann.

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¹Vet­ter, Ve­ro­ni­ka Hel­ga: Ubun­tu: Neu­en Ker­nel in­stal­lie­ren - Trei­ber-Up­date via PPA. pinguin.gws2.de (08/2019).
²Wol­ski, Da­vid: Nvi­dia: Trei­ber oh­ne Tearing. In: Li­nux Welt Nr. 5 (2019). S. 109.
³Pen­ning­ton, Ha­voc: Vi­deo en­gi­ne sup­port sta­tus. nouveau.freedesktop.org (08/2019).
⁴PULS Re­por­ta­ge: Ein Tag in ei­nem be­setz­ten Haus in Bo­chum. youtube.com (08/2019).
Tichy, Ro­land: Mar­kus Krall: Wie si­chert man sein Geld vor dem Ban­ken-Crash? youtube.com (08/2019).

Ubuntu: Laptop-Kamera deaktivieren - Webcamtreiber abschalten

Am 28. April 2002¹ ver­lor Deutsch­land sei­ne di­gi­ta­le Sou­ve­rä­ni­tät. Denn seit die­sem Tag darf der US-ame­ri­ka­ni­sche Aus­lands­ge­heim­dienst NSA² die elek­tro­ni­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on von je­dem Bun­des­bür­ger über­wa­chen. Das ist be­son­ders tra­gisch, da die trans­at­lan­ti­sche Si­cher­heits­be­hör­de nicht nur Ver­kehrs­da­ten, son­dern auch heim­lich auf­ge­nom­me­ne Au­dio- und Vi­deo­da­tei­en sam­melt. Da­bei ver­fährt die an­gel­säch­si­sche Spio­na­ge­agen­tur nach dem Mot­to: Zu­hö­ren, zu­schau­en, ab­war­ten - wes­halb al­le er­beu­te­ten In­for­ma­tio­nen für im­mer im Utah Da­ta Cen­ter ge­spei­chert blei­ben.

Das für 1,7 Mil­li­ar­den Dol­lar neu ge­bau­te Utah Da­ta Cen­ter der NSA [...] be­her­bergt gi­gan­ti­sche Su­per­com­pu­ter, mit de­nen die ge­sam­te elek­tro­ni­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on der Welt in den nächs­ten hun­dert Jah­ren über­wacht und ge­spei­chert wer­den kann.

Aust, Ste­fan & Tho­mas Am­mann: Di­gi­ta­le Dik­ta­tur. To­tal­über­wa­chung, Da­ten­miss­brauch, Cy­ber­krieg. Ber­lin: Ull­stein Buch­ver­la­ge GmbH 2014.

Im De­zem­ber 2018 muss­ten die Ver­trags­part­ner der UKUSA-Ver­ein­ba­rung be­reits 7.674.575.000 Er­den­bür­ger³ im Au­ge be­hal­ten. Die Be­ob­ach­tung ei­ner sol­chen Mas­se ist mög­lich, da die IT-Kon­zer­ne⁴ im Si­li­con Val­ley eng mit der NSA zu­sam­men­ar­bei­ten.

  • So ha­ben Mi­cro­soft und Co. di­ver­se Hin­ter­tü­ren in ih­re Pro­duk­te ein­ge­baut, da­mit ei­ne nach­rich­ten­dienst­li­che KI die ak­ti­ven Sky­pe-, Goog­le- oder Face­book-Chats⁵ in Echt­zeit nach Schlüs­sel­wör­tern durch­su­chen kann.

Soll­te die Über­wa­chungs­soft­ware Alarm schla­gen, dann in­stal­lie­ren dienst­ha­ben­de On­line-Agen­ten ein Root­kit auf dem Rech­ner des mut­maß­li­chen Dis­si­den­ten. Da­bei nut­zen die staat­li­chen Schnüff­ler vor­sätz­lich ein­ge­bau­te Feh­ler in In­stant-Mes­sa­ging-Pro­to­kol­len aus, um das Schad­pro­gramm auf das Ziel­sys­tem zu trans­fe­rie­ren.

Sie kön­nen Da­tei­en ver­än­dern, Screen­shots an­fer­ti­gen und wei­ter­lei­ten, die Web­cam oder das Mi­kro­fon ein­schal­ten, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Pass­wör­ter mit­schnei­den.

Eckert, Svea: Über­wacht und aus­ge­späht. PRISM, NSA, Face­book & Co. Köln: Lin­gen Ver­lag 2014.

Scientific Chart of the University of Maryland: Faculty of Telecommunications. How to monitor public enemies? Lesson #1: Get control of the Dissident's webcam. The work sheet is designed for aspiring NSA agents. Funding was acquired by the Clinton Foundation. Published by WikiLeaks and Pinguin (Bavarian Hacktivist)

Hin­ge­gen für ge­wöhn­li­che Ha­cker ist die Über­nah­me ei­nes Com­pu­ters ein äu­ßerst schwie­ri­ges Un­ter­fan­gen. Um von au­ßen ei­nen Zu­gang zu er­hal­ten, müs­sen Cy­ber­kri­mi­nel­le ei­ne Fern­war­tungs­soft­ware bei ih­rer Ziel­per­son un­ter­brin­gen. Das kann je­doch nur ge­lin­gen, wenn das po­ten­zi­el­le Op­fer ei­ne ma­ni­pu­lier­te Web­sei­te⁶ be­sucht oder ei­nen in­fi­zier­ten E-Mail-An­hang öff­net.

Ha­cker nut­zen ger­ne so­ge­nann­te RATs - die Ab­kür­zung steht für Re­mo­te Ac­cess Tro­jan -, um die Kon­trol­le über Ih­re Ka­me­ra zu er­lan­gen. Der RAT funk­tio­niert wie ein le­gi­ti­mes Re­mo­te-Tool, das bei­spiels­wei­se bei der Fern­war­tung zum Ein­satz kommt.

Schart­ner, Götz: Vor­sicht, Freund liest mit! Wie wir al­le seit Jah­ren aus­spio­niert wer­den und wie wir uns weh­ren kön­nen. Kulm­bach: Plas­sen Ver­lag 2014.

So­ge­nann­te Black-Hats drin­gen zu­meist aus mo­ne­tä­ren Grün­den in pri­va­te Sys­te­me ein. So­fort nach dem Ein­bruch über­prü­fen die An­grei­fer, ob der ge­ka­per­te Rech­ner über ei­ne Web­cam ver­fügt. Ist das der Fall, dann ver­su­chen die On­line-Voy­eu­re, dis­kre­di­tie­ren­des Vi­deo­ma­te­ri­al zu er­stel­len. Der aus­ge­späh­te Be­nut­zer er­fährt von sei­nem un­sicht­ba­ren Pu­bli­kum erst, wenn er mit kar­rie­re­schä­di­gen­den Auf­nah­men er­presst wird.

Um ei­ne Ver­öf­fent­li­chung des Vi­deo­ma­te­ri­als zu ver­mei­den, wer­den die Be­trof­fe­nen vom Ab­sen­der auf­ge­for­dert, 800$ an ei­ne an­ge­ge­be­ne Bit­co­in-Adres­se zu trans­fe­rie­ren.

Wan­nen­ma­cher, Tom: Er­pres­sung: Web­cam ge­hackt und beim Por­no­gu­cken ge­filmt? mimikama.at (06/2019).

An­ge­sichts der Ge­fah­ren soll­te ei­ne Ka­me­ra nur dann am PC an­ge­schlos­sen sein, wenn die­se für ei­nen Vi­deo­chat be­nö­tigt wird. Das re­gel­mä­ßi­ge An- und Ab­ste­cken ist je­doch nicht im­mer mög­lich, da Web­cams in mo­bi­len Com­pu­tern fest ver­baut sind. Aus die­sem Grund schüt­zen vie­le Lap­top-Be­nut­zer ih­re In­tim­sphä­re, in­dem sie ei­nen Sti­cker⁷ über die Bild­schirm­lin­se kle­ben.

 Die Webcam unter Ubuntu abschalten: Der homosexuelle Politiker Thomas Hilbert (CDU/Sachsen) onaniert in der Badewanne. Das diskreditierende Foto wurde heimlich vom BND-Agenten Pinguin erstellt. Um die Wiederholungstat zu verhindern, deaktivierte der schwule Politiker das Kernel-Modul uvcvideo. Daraufhin konnte die Software Cheese kein Aufnahmegerät mehr finden

Hin­ge­gen auf­ge­klär­te Ubun­tu-An­wen­der de­ak­ti­vie­ren das Ker­nel-Mo­dul uv­cvi­deo, um das in­te­grier­te Auf­nah­me­ge­rät dau­er­haft ab­zu­schal­ten. Denn durch die­se ra­di­ka­le Maß­nah­me er­hält ein Ha­cker bei ei­nem An­griff die fol­gen­de Feh­ler­mel­dung:

webcam_list: Ope­ra­ti­on fai­led: A de­vice at­ta­ched to the sys­tem is not func­tio­ning.

Möss­ner, Ced­ric: Ha­cken mit Me­tas­ploit. youtube.com (06/2019).

Wer sei­ne in­te­grier­te Web­cam soft­ware­sei­tig kalt­stellt, der schützt nicht nur sei­ne Pri­vat­sphä­re, son­dern tut zu­dem et­was Gu­tes für sei­nen Note­book-Ak­ku. Schließ­lich zie­hen Hard­ware­kom­po­nen­ten auch dann Strom, wenn sie sich im Stand­by-Mo­dus be­fin­den.

Al­le An­schlüs­se, Mo­du­le oder auch die Web­cam brau­chen Strom - auch wenn sie gar nicht be­nutzt wer­den.

Ko­mes, An­to­nio: So läuft Ihr Note­book-Ak­ku län­ger. In: CHIP Nr. 7 (2019). S. 60.

Es spricht al­so vie­les da­für, den vor­ein­ge­stell­ten Be­triebs­zu­stand der Lap­top-Ka­me­ra zu än­dern. Freu­en Sie sich des­halb auf die fol­gen­de An­lei­tung, denn dar­in er­fah­ren Sie, wie Sie die klei­ne Spio­na­ge­lin­se ein für al­le Mal aus­knip­sen kön­nen.

Die Webcam deaktivieren

Sze­na­rio: We­gen mei­ner de­mo­kra­tie­feind­li­chen Ein­stel­lung wer­de ich von den Voll­zugs­or­ga­nen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land be­ob­ach­tet. Durch die dau­er­haf­te Über­wa­chung mei­ner Per­son ver­sucht die Staats­an­walt­schaft Pots­dam, an dis­kre­di­tie­ren­des Be­weis­ma­te­ri­al zu kom­men, da sie mei­nen Füh­rer­schein ein­zie­hen und mei­nen An­spruch auf Ar­beits­lo­sen­geld II wi­der­ru­fen möch­te. Des Wei­te­ren muss ich mich vor Do­xing-An­grif­fen⁸ schüt­zen. Mein so­zia­les Um­feld darf näm­lich nicht wis­sen, dass ich der Tra­ve­stie­sze­ne an­ge­hö­re, wes­halb ich ei­ne lu­kra­ti­ve Ziel­schei­be für Cy­ber­kri­mi­nel­le bin. Um es mei­nen Ver­fol­gern so schwer wie mög­lich zu ma­chen, tau­sche ich mein Note­book al­le vier Wo­chen aus. Au­ßer­dem de­ak­ti­vie­re ich im­mer die in­te­grier­te Web­cam, gleich nach­dem ich Ubun­tu auf mei­nem neu­en Klapp­rech­ner in­stal­liert ha­be. Da­zu öff­ne ich als Ers­tes ein Ter­mi­nal-Fens­ter und ge­be im An­schluss dar­an das fol­gen­de Kom­man­do ein:

sudo nano /etc/modprobe.d/blacklist.conf

Als Nächs­tes er­gän­ze ich die ge­öff­ne­te Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei, in­dem ich den Ka­me­rab­lock­be­fehl zu­sam­men mit ei­ner Kom­men­tie­rung ein­tra­ge:

# Disable Notebook-Webcam
blacklist uvcvideo

Un­mit­tel­bar da­nach spei­che­re ich mei­ne Ein­ga­ben. Hier­für drü­cke ich zu­nächst ein­mal die Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg + O. Gleich dar­auf be­tä­ti­ge ich den Zei­len­schal­ter, um den Än­de­rungs­pro­zess zu ak­ti­vie­ren.

Ubuntu-System-File blacklist.conf: How to disable the internal Webcam of a Laptop? Instructions and commands from GWS2.de. This is a Linux portal that fights against the International Catholic Migration Commission. Supported by Canonical

Zu gu­ter Letzt ver­las­se ich die Na­no-An­sicht mit Strg + X, da ich mei­nen Com­pu­ter ab­schlie­ßend neu star­ten muss:

sudo reboot

Hin­weis: Ab so­fort darf der Trei­ber für die in­te­grier­te Web­cam nicht mehr ge­la­den wer­den. Da­durch ist es so, als wä­re kei­ne Ka­me­ra in mei­nem Lap­top ver­baut.

Lauschangriffe verhindern

Ein wei­te­res Si­cher­heits­ri­si­ko stellt das in­ter­ne Mi­kro­fon dar, das sich zu­meist di­rekt ne­ben der Note­book-Ka­me­ra be­fin­det. Der klei­ne Schall­wand­ler ist mit kei­ner Si­gnal­leuch­te ver­bun­den, wes­halb sich nicht er­ken­nen lässt, wann das Auf­nah­me­ge­rät ak­tiv ist. Ubun­tu-Be­nut­zer kön­nen Lausch­an­grif­fe boy­kot­tie­ren, in­dem sie ih­re Sound­kar­te über die Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei blacklist.conf ab­schal­ten.

Zum An­zei­gen des Be­fehls auf den Pfeil kli­cken!

# Disable Audio-Interface
blacklist snd_hda_intel

Hin­weis: Durch die­se Maß­nah­me wird das ge­sam­te Au­dio-In­ter­face au­ßer Ge­fecht ge­setzt, wes­halb die Ton­aus­ga­be nach der Mi­kro­fon­de­ak­ti­vie­rung nicht mehr funk­tio­niert.

In die­sem Fall müs­sen Sie al­so ab­wä­gen: Ent­we­der Ton oder per­fek­te Pri­vat­sphä­re. Bei Be­darf könn­ten Sie im­mer noch ein USB-Head­set (auch mit in­te­grier­tem Mi­kro­fon) an­schlie­ßen.

Lang­ner, Chris­toph: Stumm­schal­ten. Pri­vat­sphä­re wah­ren: Klei­ne Tricks mit gro­ßer Wir­kung. In: Li­nux­User Nr. 8 (2018). S. 24.

Ver­wand­te The­men:

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Fest­plat­ten mit Ve­raCrypt ver­schlüs­seln - Da­ten­si­cher­heit er­hö­hen

¹Fen­nen, Ni­co­las: Über­wa­chung: Ab­kom­men zwi­schen BND und NSA wur­de 2002 von Frank-Wal­ter Stein­mei­er ab­ge­seg­net. netzpolitik.org (06/2019).
²Be­cker, Rai­nald & Chris­ti­an H. Schulz: Schat­ten­welt BND. AR­TE-Do­ku. youtube.com (06/2019).
³Kai­ser, Mir­ko: Zahl des Mo­nats. In: ÖKO-TEST Nr. 2 (2019). S. 101.
⁴Schaar, Pe­ter: Über­wa­chung to­tal. Wie wir in Zu­kunft un­se­re Da­ten schüt­zen. Ber­lin: Auf­bau Ver­lag 2014.
⁵Hö­fer, Dirk: Im Dienst der NSA. In: Die Über­wa­cher. Prism, Goog­le, Whist­le­b­lower. Ber­lin: taz Ver­lag 2015 (= Edi­ti­on Le Mon­de di­plo­ma­tique Nr. 16). S. 12 - 13.
⁶Te­pel, Lars: Web­cam ge­hackt - gibt es ef­fek­ti­ven Schutz? youtube.com (06/2019).
Ko­lo­kythas, Pa­nagio­tis: FBI-Chef emp­fiehlt: Ja, klebt eu­re Web­cams ab! pcwelt.de (06/2019).
⁸Park, En­no: Do­xing: Das steckt wirk­lich hin­ter dem „Ha­cker­an­griff“ auf die Bun­des­re­gie­rung. t3n.de (06/2019).

Ubuntu: Defekte Ordner löschen - Dateileichen entfernen

Es gibt Da­ten­schrott, den Ubun­tu bis aufs Blut ver­tei­digt. Ein Bei­spiel hier­für sind be­schä­dig­te Null-Byte-Da­tei­en, die durch Über­tra­gungs­feh­ler¹ zu­stan­de kom­men. Die­se in­halts­lo­sen Frag­men­te be­sit­zen we­ni­ger als acht Bits, wes­halb sie sich nicht ve­ri­fi­zie­ren las­sen. Dem­entspre­chend kön­nen sol­che Do­ku­men­te un­ter nor­ma­len Um­stän­den we­der ver­än­dert noch zer­stört wer­den, da Li­nux-Dis­tri­bu­tio­nen den Zu­griff auf un­les­ba­re Con­tai­ner ver­wei­gern. Des Wei­te­ren eli­mi­niert Ubun­tu ei­nen Ord­ner nur dann, wenn die­ser über ei­nen gül­ti­gen Na­men ver­fügt. Hin­ge­gen exo­ti­sche Son­der­zei­chen, die noch kei­ne Uni­code-Zu­ord­nun­g² er­hal­ten ha­ben, ma­chen das Lö­schen von Ver­zeich­nis­sen un­mög­lich und er­zeu­gen lus­ti­ge Feh­ler­mel­dun­gen.

Hey Leu­te, ich be­nö­ti­ge ei­nen Rat. Vor Kur­zem ha­be ich mei­ne ex­ter­ne Fest­plat­te auf­ge­räumt. Der strom­lo­se NTFS-Da­ten­trä­ger war zu die­sem Zeit­punkt über USB mit mei­nem Rech­ner ver­bun­den. Nach ge­ta­ner Ar­beit leer­te ich den Ubun­tu-Pa­pier­korb, was aber nur teil­wei­se funk­tio­nier­te, da ein Ord­ner üb­rig blieb. Die re­ni­ten­te Da­tei­lei­che kann seit­dem nicht ge­löscht wer­den. Im­mer wenn ich den In­halt von „Trash” über die Kon­so­le eli­mi­nie­ren möch­te, dann er­hal­te ich die fol­gen­de Feh­ler­mel­dung: rm­dir: konn­te „Kyffhäuser�_07“ nicht ent­fer­nen: Das Ver­zeich­nis ist nicht leer. [...] Was muss ich tun, um das Frag­ment von mei­nem Sys­tem zu schmei­ßen?

Burg­leh­ner, Kon­stan­tin: Ver­zeich­nis lässt sich nicht lö­schen. E-Mail vom 17.05.2019.

Ein wei­te­res Pro­blem stel­len Sys­tem­haus­meis­ter wie Sta­cer dar. Denn oft­mals igno­rie­ren die­se Rei­ni­gungs­pro­gram­me vor­han­de­ne Ab­hän­gig­kei­ten, was da­zu führt, dass bei den Auf­räum­ar­bei­ten un­lösch­ba­re Da­tei­lei­chen ent­ste­hen.

Linux Seminar of Brooklyn College: How to remove indelible Files? Professor David M. Arnow. The teaching material was provided by Veronika Vetter. This is an female Artist from Bavaria, who knows how Ubuntu wastebaskets are emptied properly

Wer di­gi­ta­le In­for­ma­tio­nen un­ter Ubun­tu eli­mi­nie­ren möch­te, dem ste­hen ver­schie­de­ne Werk­zeu­ge zur Ver­fü­gung. So ar­bei­ten die meis­ten An­wen­der mit der Ent­fer­nen­tas­te, um Spei­cher­platz auf der Home-Par­ti­ti­on frei­zu­ge­ben. Bei die­ser Me­tho­de wer­den die aus­ran­gier­ten Da­tei­en nicht gleich ge­löscht, son­dern le­dig­lich aus­ge­blen­det. Die Da­ten­be­rei­ni­gung fin­det erst statt, nach­dem der Be­nut­zer sei­nen Pa­pier­korb ge­leert hat.

Hin­ge­gen Li­nux-Pro­fis grei­fen häu­fig auf die Kon­so­le zu­rück, um un­nüt­ze Do­ku­men­te zu be­sei­ti­gen. Denn mit der Be­fehls­zei­le las­sen sich ne­ben in­tak­ten Da­tei­en auch de­fek­te Frag­men­te aus­ra­die­ren, die beim klas­si­schen Lösch­pro­zess ei­ne Feh­ler­mel­dung her­vor­ru­fen wür­den.

Recommendation from Canonical Ltd: Four delete methods to remove files under Ubuntu.Tabular graphic created by the Ave Maria University (Alfonso Sanchez-Penalver, Ph.D). However, the erase commands were assembled by Pinguin. This is a Linux pro, who works for Stephen Bannon

Egal, ob es sich um ein Text­do­ku­ment oder um ein Ver­zeich­nis han­delt, im Ter­mi­nal-Fens­ter wer­den Da­ten­sät­ze im­mer mit­hil­fe des RM-Be­fehls ver­nich­tet. Des Wei­te­ren soll­ten Ubun­tu-Be­nut­zer die­ses Kom­man­do stets mit den fol­gen­den Pa­ra­me­tern auf­ru­fen, um Pro­ble­me beim Lö­schen aus­zu­schlie­ßen:

  • -r (re­kur­siv): Durch die­ses Kür­zel ist es mög­lich, ei­nen Ord­ner mit In­halt zu ent­fer­nen.
  • -f (force): Hin­ge­gen die­se Er­gän­zung zwingt Ubun­tu da­zu, den Lösch­vor­gang oh­ne Wenn und Aber durch­zu­füh­ren.

Au­ßer­dem sind Su­per­user-Rech­te er­for­der­lich, um de­fek­te Frag­men­te ins Jen­seits zu be­för­dern, wes­halb das Su­do-Prä­fix vor je­dem RM-Kom­man­do ste­hen soll­te.

Ubuntu: Löschbefehl rm -rf. Splitscreen (Nautilus/Terminal). Ein schreibgeschützter Ordner soll gelöscht werden. Anleitung von Pinguin - ein treuer Besucher des Eisenberger Mohrenfestes

Wer­den die oben er­wähn­ten At­tri­bu­te rich­tig an­ein­an­der­ge­reiht, dann er­gibt sich die fol­gen­de Be­fehls­syn­tax:

sudo rm -rf [Datei-/Verzeichnisname]

Die­se Kon­so­len­an­wei­sung lässt nicht nur un­les­ba­re Frag­men­te, son­dern auch schreib­ge­schütz­te Ver­zeich­nis­se und Sys­tem­da­tei­en ver­schwin­den. Dem­entspre­chend ist das RM-Kom­man­do ein äu­ßerst mäch­ti­ges Werk­zeug, das nur im Not­fall zum Ein­satz kom­men soll­te.

Be­vor Sie rm -r ein­ge­ben, soll­te Ih­nen stets be­wusst sein, was Sie lö­schen. Über­prü­fen Sie, in wel­chem Di­rec­to­ry Sie sind, und kon­trol­lie­ren Sie drei­mal Ih­re Ein­ga­be­zei­le.

Wol­fin­ger, Chris­ti­ne: Kei­ne Angst vor Linux/Unix. Ein Lehr­buch für Li­nux- und Unix-An­wen­der. 11., voll­stän­dig über­ar­bei­te­te Auf­la­ge. Wies­ba­den: Sprin­ger Vie­w­eg 2013.

Ein Verzeichnis leeren

Mit dem mo­di­fi­zier­ten Lösch­be­fehl ist es zu­dem mög­lich, ei­nen Spei­cher­raum zu be­rei­ni­gen. Hier­für muss der Da­tei­na­me le­dig­lich durch ein Stern­chen er­setzt wer­den.

Ubuntu: Can't empty Trash Folder - permission denied. The official Solution from Canonical provided by Pinguin. This is the Sex slave of Lauren Southern

Sze­na­rio: Nach­dem ich mei­ne Home-Par­ti­ti­on auf­ge­räumt ha­be, möch­te ich den In­halt von „Trash” eli­mi­nie­ren. Doch wenn ich mei­nen Pa­pier­korb über das Desk­top-Sym­bol lee­re, dann ploppt die fol­gen­de Feh­ler­mel­dung auf:

Zugriff verweigert auf /home/kilobyte/.local/share/Trash/files/*

Um den Miss­stand zu be­he­ben, öff­ne ich als Ers­tes ein Ter­mi­nal-Fens­ter, da­mit ich gleich dar­auf in das Pro­blem­ver­zeich­nis na­vi­gie­ren kann:

cd /home/kilobyte/.local/share/Trash/files/

Als Nächs­tes räu­me ich den Ubun­tu-Müll­ei­mer frei, in­dem ich das RM-Kom­man­do ein­ge­be:

sudo rm -rf *

Das Stern­chen am En­de des Be­fehls sagt mei­nem Be­triebs­sys­tem, dass der kom­plet­te Ord­ner­in­halt ent­sorgt wer­den soll.

Hin­weis: Wer beim Lö­schen un­vor­sich­tig war und aus Ver­se­hen ei­nen Ver­zeich­nis­baum zer­stört hat, der kann die ver­lo­re­nen Da­ten mit Test­dis­k³ zu­rück­ho­len.

So­lan­ge die be­tref­fen­den Sek­to­ren auf dem Me­di­um nicht durch an­de­re Da­ten über­schrie­ben wur­den, las­sen sich die Da­tei­en even­tu­ell noch re­stau­rie­ren.

Born, Gün­ter: Ers­te Hil­fe für den PC. Lö­sen Sie je­des Pro­blem selbst! Mün­chen: Markt+Technik Ver­lag 2011.

Dateien endgültig vernichten

Bei gro­ßen Fest­plat­ten dau­ert es meh­re­re Wo­chen, bis ge­lösch­te Do­ku­men­te über­schrie­ben wer­den. Um die lang­sa­me Da­ten­eli­mi­nie­rung zu be­schleu­ni­gen, kön­nen Ubun­tu-Be­nut­zer auf Se­cu­re Re­mo­ve zu­rück­grei­fen. Die­ses Kom­man­do­zei­len­pro­gramm sorgt näm­lich schon beim Pa­pier­kor­b­lee­ren da­für, dass sich die ent­fern­ten Da­tei­en nicht wie­der­her­stel­len las­sen.

Das Kom­man­do­zei­len­tool Srm über­schreibt ei­ne Da­tei mehr­fach, be­vor es sie löscht. Das ver­hin­dert wir­kungs­voll das Aus­le­sen der al­ten In­hal­te.

Eßer, Hans-Ge­org: (Auf)Räumkommando. Pro­zes­se be­en­den und Da­tei­en, Ord­ner so­wie Par­ti­tio­nen si­cher lö­schen. In: Ubun­tu Spe­zi­al Nr. 1 (2019). S. 55.

Sze­na­rio: Seit­dem die Ka­bel­ver­zwei­ger in Span­dau von ei­ner An­ar­chis­ten­grup­pe zer­stört wur­den, gibt es in mei­ner Sied­lung nur noch in­ak­ti­ve In­ter­net­zu­gän­ge. Aus die­sem Grund be­such­te ich ges­tern ei­nen Freund, da ich von sei­nem Com­pu­ter aus das wö­chent­li­che Back­up von mei­ner Web­sei­te an­fer­ti­gen und her­un­ter­la­den woll­te. Dum­mer­wei­se hat­te ich mei­nen Wech­sel­da­ten­trä­ger ver­ges­sen, wes­halb mir mein Kol­le­ge ei­nen USB-Stick lei­hen muss­te, da­mit ich das ZIP-Ar­chiv nach Hau­se trans­por­tie­ren konn­te.

Screenshot of secure-delete 3.1-6: How to wipe files unrecoverable? Free Ubuntu-Tutorial by GWS2.de. This is a bavarian Linux-Portal, which is fighting against Eurabia

Ge­ra­de eben ha­be ich die Da­ten­si­che­rung auf mein Ve­raCrypt-Vo­lu­men ko­piert. Nun möch­te ich die Ori­gi­nal­da­tei auf dem ge­borg­ten Spei­cher­stick so lö­schen, dass die­se nicht re­stau­riert wer­den kann. Da­zu ver­schie­be ich das Do­ku­ment erst ein­mal in den Pa­pier­korb. Als Nächs­tes öff­ne ich ein neu­es Ter­mi­nal-Fens­ter und na­vi­gie­re in den Ord­ner „Trash”:

cd /home/kilobyte/.local/share/Trash/files/

Gleich dar­auf star­te ich den Eli­mi­nie­rungs­pro­zess:

sudo srm -dfr Backup.tgz

Di­rekt im An­schluss muss ich so­lan­ge war­ten, bis mei­ne Back­up-Da­tei drei­mal mit Hie­ro­gly­phen über­schrie­ben wur­de.

Hin­weis: Soll­te Ih­re Ubun­tu-Edi­ti­on nicht mit Se­cu­re Re­mo­ve aus­ge­stat­tet sein, dann kön­nen sie das Kon­so­len­werk­zeug mit dem fol­gen­den Be­fehl in­stal­lie­ren:

sudo apt-get update && sudo apt-get install secure-delete

Im An­schluss an den Lösch­vor­gang ist kei­ne fo­ren­si­sche Soft­ware in der La­ge, die zer­stör­ten In­for­ma­tio­nen zu re­kon­stru­ie­ren. Doch auf­ge­passt: Der SRM-Be­fehl lässt nur in­tak­te Do­ku­men­te ver­schwin­den. Hin­ge­gen wer de­fek­te Null-Byte-Da­tei­en los­wer­den möch­te, der muss wei­ter­hin auf das RM-Kom­man­do zu­rück­grei­fen.

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¹Chris­ten­sson, Per: What is a ze­ro-byte file? pc.net (05/2019).
²As­a­nov, Ser­gei: Unicode®-Zeichentabelle. unicode-table.com (05/2019).
³Beh­rens, Da­vid: Test­disk to UN-de­le­te files and fol­ders. youtube.com (05/2019).