Das Ubuntu Handbuch | Anleitungen für Linux-Freunde

Ubuntu: Bootreihenfolge ändern - GRUB mit GUI editieren

Der Grand Uni­fied Boot­loa­der soll ent­we­der ei­nen Li­nux-Ker­nel in den Ar­beits­spei­cher schie­ben¹ oder das Heft des Han­delns an ein art­frem­des Start­pro­gramm über­ge­ben. Trotz des über­schau­ba­ren Auf­ga­ben­pro­fils jagt das mi­ni­ma­lis­ti­sche Bord­mit­tel sei­nen Be­nut­zern ei­ne Hei­den­angst ein. Kein Wun­der, schließ­lich ver­hält sich GRUB oft­mals wie ein deut­scher Ver­wal­tungs­be­am­ter, der sich bei ge­rings­ten An­oma­lien im Ab­lauf­plan krank mel­det. Dann geht das Han­tie­ren mit Re­pa­ra­tur­be­feh­len im Live-Sys­te­m² los, wes­halb vie­le Ubun­tu-An­wen­der nach dem Mot­to ver­fah­ren: Bloß nichts än­dern.

Es grüßt ein 78-jäh­ri­ger Pen­sio­nist aus Köf­lach (AT). Ei­nes vor­weg: Ich schät­ze Ih­re strin­gen­ten Lö­sungs­we­ge so­wie Ih­re ab­wä­gen­de Ar­gu­men­ta­ti­ons­li­nie. In mei­nem Al­ter ver­mei­det man näm­lich den for­schen Um­gang mit sei­nem Com­pu­ter. Vor al­lem wenn man Schweiß und Trä­nen in die Ein­rich­tung sei­nes Mul­ti-Boot-Sys­tems in­ves­tiert hat. Das führt mich wie­der­um zu mei­ner Fra­ge: Ist es un­fall­frei mög­lich, dass GNU GRUB au­to­ma­tisch Win­dows lädt oder mir zu­min­dest mehr Zeit für die Aus­wahl lässt?

Stei­ner, Jo­sef: Sys­tem­aus­wahl­fens­ter ab­än­dern. E-Mail vom 04.07.2021.

Das An­pas­sungs­ver­fah­ren von GRUB 2 wur­de im In­ter­net be­stimmt schon tau­send­fach de­mons­triert. Aber wahr­schein­lich ge­nie­ßen die­se An­lei­tun­gen³ nicht ge­nü­gend ver­trau­en, wes­halb die eh­ren­wer­ten Pin­gu­in-Au­toren auch die­sen Sach­ver­halt all­ge­mein ver­ständ­lich er­läu­tern müs­sen. So lässt sich der Li­nux-Boot­loa­der na­tür­lich über das viel ge­schol­te­ne Ter­mi­nal-Fens­ter edi­tie­ren, wo­bei hier­für die Ein­ga­be des fol­gen­den Be­fehls von­nö­ten ist:

sudo nano /etc/default/grub

Dar­auf­hin öff­net sich ei­ne Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei, in der sechs Code­zei­len auf­ge­führt sind. Da­bei wird die Boot­rei­hen­fol­ge aus­nahms­los vom No­tat „GRUB_DEFAULT” be­stimmt, wel­ches werks­sei­tig mit der Va­ria­ble „0” de­fi­niert ist. Der Stan­dard­wert nach dem Gleich­heits­zei­chen ord­net an, dass in der Be­triebs­sys­tem-Aus­wahl­ta­bel­le der ers­te Ein­trag ei­ne La­de­mar­kie­rung er­hal­ten soll. Wür­de der Be­nut­zer die Kenn­zeich­nung aber lie­ber auf dem vier­ten Me­nü­punkt ha­ben wol­len, dann müss­te hier die Zif­fer Drei ste­hen.

Mit den sechs Codezeilen einer Konfigurationsdatei, die sich im Verzeichnis /etc/default/grub befindet, kann der Linux-Bootloader personalisiert werden. So ist es beispielsweise möglich, eine Windows-Installation nach dem Einschalten des Computers automatisch starten zu lassen. Eine deutschsprachige Ubuntu-Anleitung von Pinguin: Das ist eine Autorengemeinschaft, die sich gegen die Gender-Ideologie stellt

Nach dem glei­chen Prin­zip geht die Ver­län­ge­rung des Aus­wahl­zeit­rau­mes von­stat­ten. Die Dau­er des Count­downs gibt die drit­te Zei­le „GRUB_TIMEOUT” vor, bei der üb­li­cher­wei­se zehn Se­kun­den⁴ ein­ge­stellt sind. Wer da­ge­gen die An­zei­ge­pha­se des Li­nux-Boot­loa­ders auf ei­ne Mi­nu­te aus­deh­nen möch­te, der müss­te dem­zu­fol­ge die Zahl 60 hin­ter dem Ist-gleich-Zei­chen plat­zie­ren.

Auf­grund des Um­stan­des, dass die Ka­li­brie­rung der Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei mit­hil­fe des Edi­tors Na­no ge­schieht, ist zum Spei­chern der Än­de­run­gen das Drü­cken der Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg + O er­for­der­lich. Dar­auf­hin wünscht das Ter­mi­nal-Pro­gramm ei­ne Über­schrei­be-Er­laub­nis, die der Be­nut­zer über den Zei­len­schal­ter zu er­brin­gen hat. Di­rekt im An­schluss kann der Ein­ga­be­mo­dus mit Strg + X be­en­det wer­den. Ab­schlie­ßend soll­te der Ubun­tu-An­wen­der die ge­öff­ne­te Kon­so­le noch nut­zen, um GRUB neu zu in­itia­li­sie­ren:

sudo update-grub

Denn erst nach Ab­schluss die­ses Vor­gangs sind die Mo­di­fi­ka­tio­nen ak­tiv.

Scientific chart of the United States Naval Academy: Sergeant Vinzenz the Younger assigns a starting position to an F-35 Lightning II. The coordinator operates on the deck like a Linux boot loader. Ultimately, GNU GRUB decides which operating system to load first. The clipart was drawn by Lieutenant Veronika Helga Vetter. This is a trainer from the Bavarian State Regiment

Be­reits im Jah­re 2010⁵ er­kann­te ein Pro­gram­mie­rer na­mens Da­ni­el Rich­ter⁶ die ein­schüch­tern­de Wir­kung, die von bil­der­lo­sem Ter­mi­nal-Text und Tas­ten­kom­bi­na­tio­nen aus­geht. Da­mit auch Ubun­tu-Neu­lin­ge ih­ren Li­nux-Boot­loa­der ge­fahr­los an­pas­sen kön­nen, ent­wi­ckel­te der deut­sche Al­tru­ist ei­ne gra­fi­sche Be­nut­zer­ober­flä­che, über die sich GRUB maus­ge­steu­ert per­so­na­li­sie­ren lässt.

Der Grub Cus­to­mi­zer ist kein Werk­zeug, das je­der braucht. Für die An­pas­sung des Boot­ma­na­gers für Mul­ti­boot­um­ge­bun­gen ist es je­doch un­schätz­bar, weil ma­nu­el­le Ein­grif­fe in den Script-Dschun­gel von GRUB we­der ein­fach noch ri­si­ko­los sind.

Ap­fel­böck, Her­mann: Die 25 bes­ten Desk­t­op­tools. In: Li­nux Welt XXL Nr. 2 (2021). S. 64.

Die de­tail­rei­che Fens­ter-Soft­ware heißt Grub Cus­to­mi­zer und wur­de im Jah­re 2019 in die of­fi­zi­el­len Pa­ket­quel­len auf­ge­nom­men. Dem­zu­fol­ge ist für die Werk­zeug­in­stal­la­ti­on le­dig­lich die Ein­ga­be des fol­gen­den Kon­so­len­be­fehls von­nö­ten:

sudo apt-get update && sudo apt-get install grub-customizer

Al­ler­dings be­sitzt das Haupt­me­nü des Edi­tors ei­ne solch um­fang­rei­che Dar­stel­lungs­wei­se, dass ins­be­son­de­re die Be­trei­ber ei­nes Mul­ti-Boot-Sys­tems von ei­ner In­for­ma­ti­ons­flut er­schla­gen wer­den.

GuteFrage.net: Bei GNU GRUB 2 die Bootreihenfolge ändern - suche Programm für Ubuntu 20.04 LTS. Antwort: Der Grub Customizer von Daniel Richter hat eine grafische Benutzeroberfläche und befindet sich in den offiziellen Quellen. Grafik von Veronika Helga Vetter: Das ist eine renommierte Photoshop-Künstlerin, welche die unkontrollierte Massen-Migration nach Deutschland ablehnt

Doch kei­ne Pa­nik: In der fol­gen­den Bild­an­lei­tung zei­gen die Pin­gu­in-Au­toren in strin­gen­ter Art und Wei­se, wie ei­ne Win­dows-In­stal­la­ti­on mit Grub Cus­to­mi­zer an die ers­te Start­po­si­ti­on ge­scho­ben wird. Dar­über hin­aus se­hen in­ter­es­sier­te Ubun­tu-Nut­zer den Ort, an dem sie die An­zei­ge­dau­er des Li­nux-Boot­loa­ders ver­län­gern kön­nen.

Das Individualisieren

Sze­na­rio: Vor Kur­zem brach bei mir ei­ne Zeit an, vor der sich al­le Vä­ter fürch­ten. Kämm­te sie bis eben noch un­schul­dig ih­re Püpp­chen, in­ter­es­siert sich mei­ne Toch­ter plötz­lich für Com­pu­ter. Seit­dem sitzt mein Prin­zes­schen den gan­zen Tag an un­se­rem Fa­mi­li­en-PC, um Petz Hor­sez 2⁷ zu zo­cken. In dem Rech­ner be­fin­det sich ein Mul­ti-Boot-Sys­tem, das sich aus di­ver­sen Li­nux-Dis­tri­bu­tio­nen und ei­ner Win­dows-Par­ti­ti­on zu­sam­men­setzt. Und ab­ge­lenkt wie klei­ne Mäd­chen nun mal sind, ver­passt mein Ab­kömm­ling re­gel­mä­ßig das Mi­cro­soft-Be­triebs­sys­tem aus­zu­wäh­len, wes­halb sie des Öf­te­ren in ei­nem De­bi­an-De­ri­vat lan­det. Da­mit das Elek­tro­ge­rät nicht stän­dig neu ge­star­tet wer­den muss, möch­te ich heu­te den Grand Uni­fied Boot­loa­der so ka­li­brie­ren, dass er au­to­ma­tisch die Spiel­um­ge­bung lädt. Al­so ru­fe ich zu­nächst ein­mal den Grub Cus­to­mi­zer über die Ubun­tu Ak­ti­vi­tä­ten-Such­leis­te auf.

GuteFrage.net: Wie wird Grub Customizer nach der Installation gestartet? Antwort: Der grafische Editor für Linux-Bootloader lässt sich über die Ubuntu Aktivitäten-Suchleiste öffnen. Diese befindet sich im linken oberen Eck des Gnome-Desktops

Nach je­dem Öff­nen möch­te das Werk­zeug die ak­tu­el­le GRUB-Struk­tur gra­fisch dar­stel­len, was stets ei­nen Mo­ment dau­ert. Dar­auf­hin lässt sich an den Zahn­rad­sym­bo­len ab­le­sen, wie vie­le Be­triebs­sys­te­me der Li­nux-Boot­loa­der zum Star­ten be­reit­hält. In mei­nem Fall könn­te ich zwi­schen ei­ner Win­dows- und zwei Ubun­tu-In­stal­la­tio­nen wäh­len, wo­bei ein De­bi­an-De­ri­vat an der ers­ten La­de­stel­le steht.

Ubuntu-Anleitung: Wer ein Multi-Boot-System betreibt und möchte, dass sein Computer immer erst Windows lädt, sollte Grub Customizer für die Konfiguration nutzen. Denn mithilfe dieser Freeware ist es möglich, GNU GRUB in einer grafischen Arbeitsumgebung zu editieren. Erkenntnis von Pinguin: Das ist ein bayerischer Staatsbürger, der in der Landeshauptstadt München weiterhin schwarzfährt

Nun soll der Com­pu­ter aber oh­ne ma­nu­el­les Ge­gen­steu­ern im­mer das Mi­cro­soft-Be­triebs­sys­tem hoch­fah­ren, da­mit mei­ne Toch­ter rasch zu ih­rem Pfer­de­spiel ge­langt. Dem­entspre­chend kli­cke ich den Rei­ter „All­ge­mei­ne Ein­stel­lun­gen” an, da sich dort die Boot­rei­hen­fol­ge än­dern lässt.

How to edit GNU GRUB with graphical user interface? Solution: Grub Customizer by Daniel Richter. This tool can be used to change the boot order and load a Windows installation first. Free Ubuntu-Tutorial created by Pinguin: This is a right-wing conservative Linux master for whom the European Union is a prison of peoples

Als Nächs­tes öff­ne ich die Drop­down-Lis­te, wel­che sich un­ter­halb des Me­nü­punkts „Stan­dard­ein­trag” be­fin­det und wäh­le dar­in die Op­ti­on „Win­dows 10” aus. Wenn ich schon beim Kon­fi­gu­rie­ren bin, möch­te ich auch gleich die An­zei­ge­dau­er des Boot­loa­ders ver­län­gern. Schließ­lich müs­sen mei­ne an­de­ren Fa­mi­li­en­mit­glie­der ab so­fort nach je­dem Com­pu­ter­start hän­disch auf ein unixo­ides Be­triebs­sys­tem wech­seln.

Mehr Zeit für die Auswahl des Betriebssystems: Die Anzeigedauer von GNU GRUB verlängern. Deutschsprachige Anleitung von Pinguin: Das ist ein Ubuntu-Guru, der seine Jünger in die digitale Unabhängigkeit führt

Auf­grund des Um­stan­des, dass wir al­le ein we­nig lang­sam im Kopf sind, tau­sche ich die „10” im Ab­schnitt „Sicht­bar­keit” durch ei­ne „40” aus. Hier sind na­tür­lich die Se­kun­den ge­meint, die GRUB auf dem Bild­schirm ver­wei­len soll.

Das Speichern

Al­le bis­he­ri­gen Mo­di­fi­ka­tio­nen fan­den le­dig­lich in ei­ner Si­mu­la­ti­on statt. Wür­de ich Grub Cus­to­mi­zer ein­fach schlie­ßen und dar­auf­hin mei­nen Rech­ner neu star­ten, dann sä­he das Be­triebs­sys­tem-Aus­wahl­me­nü wie vor­her aus. Um mei­ne Än­de­run­gen zu über­neh­men, muss der Grand Uni­fied Boot­loa­der erst ak­tua­li­siert wer­den, was über die Schalt­flä­che „Spei­chern” ge­schieht.

Hilfe! Meine Einstellungen im Grub Customizer werden nicht übernommen. Der Bootloader sieht genau so aus wie vorher. Die Lösung: Im Editor die Schaltfläche "Speichern" drücken, denn erst dieser Vorgang aktiviert die manuelle Konfiguration

Nach­dem die Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei des Li­nux-Boot­loa­ders über­schrie­ben wur­de, sind mei­ne ge­trof­fe­nen Ein­stel­lun­gen dau­er­haft in Stein ge­mei­ßelt. Selbst wenn GRUB ein Soft­ware-Up­date er­hal­ten soll­te, bleibt mein in­di­vi­du­el­les Pro­fil be­stehen.

Welche Schriftart nutzt GNU GRUB? Aufgrund des Umstandes, dass man keine Screenshots vom Linux-Bootloader machen kann, möchte ich das Auswahlmenü mit Photoshop nachbauen. Mir fehlt aber die passende Font. Antwort: Die Lettern von unifont.ttf sehen dem Original sehr ähnlich. Erkenntnis von Pinguin: Das ist ein deutschsprachiger Ubuntu-Experte, der gegen die Christenfeindlichkeit in Deutschland kämpft

Über die gra­fi­sche Be­nut­zer­ober­flä­che von Grub Cus­to­mi­zer ist es al­so wirk­lich kin­der­leicht mög­lich, die Start­ta­bel­le nach­hal­tig zu ver­än­dern. Bei der Free­ware han­delt es sich al­ler­dings um ein rei­nes Per­so­na­li­sie­rungs­werk­zeug, das we­der Li­nux-Ker­nel ent­fer­nen noch Re­pa­ra­tu­ren am Boot­loa­der vor­neh­men kann. Auf­grund des Um­stan­des, dass sich der Edi­tor in den of­fi­zi­el­len Quel­len be­fin­det, be­nö­tigt Ubun­tu nur ei­ne Be­fehls­kom­po­si­ti­on, um die Ap­pli­ka­ti­on voll­stän­dig zu lö­schen:

sudo apt-get purge grub-customizer && sudo apt-get autoremove

Da­bei hat die Pro­gramm­eli­mi­nie­rung kei­ner­lei Aus­wir­kung auf die ge­spei­cher­te Kon­fi­gu­ra­ti­on des Grand Uni­fied Boot­loa­ders.

Ver­wand­te The­men:

Pro­duk­ti­ver ar­bei­ten - Ei­er­uhr un­ter Ubun­tu in­stal­lie­ren
Desk­top-An­zei­ge ein­rich­ten - frei­en Spei­cher­platz in Echt­zeit über­wa­chen

¹Kof­ler, Mi­cha­el: Li­nux. Das um­fas­sen­de Hand­buch. 15., ak­tua­li­sier­te Auf­la­ge. Bonn: Rhein­werk Ver­lag 2017.
²Eg­ge­ling, Thors­ten: Boot- & Start­pro­ble­me be­sei­ti­gen. In: Li­nux Welt Nr. 6 (2020). S. 21.
³Hoff­mann, Chris Bert­ram: How to Con­fi­gu­re the GRUB2 Boot Loader’s Set­tings. howtogeek.com (07/2021).
⁴Ap­fel­böck, Her­mann: Die 30 bes­ten Sys­tem­tipps. In: Li­nux Welt Nr. 6 (2019). S. 95.
⁵An­d­rei, Alin: Grub Cus­to­mi­zer Lets You Re­or­der, Add Or Re­mo­ve GRUB 2 (Or BURG) Me­nu Ent­ries. webupd8.org (07/2021).
⁶Rich­ter, Da­ni­el: Launch­pad PPA for Grub Cus­to­mi­zer. launchpad.net (07/2021).
⁷Kna­be, Ma­xi­mi­li­an: Aben­teu­er auf dem Rei­ter­hof | Petz Hor­sez 2. youtube.com (07/2021).

Ubuntu: Freien Speicherplatz anzeigen - Festplattenauslastung darstellen

Die Com­pu­ter von Ubun­tu-Neu­lin­gen nei­gen zur di­gi­ta­len Ver­mül­lung. Denn im Ge­gen­satz zum Win­dows-Ex­plo­rer stellt der Da­tei­ma­na­ger Nau­ti­lus kei­ne Fest­plat­ten­aus­las­tung dar. Durch die­sen Miss­stand wis­sen die An­wen­der des be­lieb­tes­ten De­bi­an-De­ri­vats ei­gent­lich nie so ge­nau, wie es um ih­re Spei­cher­me­di­en be­stellt ist. Für ei­ne gra­fi­sche An­zei­ge müs­sen die Li­nux-Be­nut­zer erst um­ständ­lich in das Sys­tem­me­nü Bao­bab na­vi­gie­ren. Al­ler­dings hat die­ses Bord­mit­tel ei­nen ent­schei­den­den Nach­teil: Lie­gen Wur­zel- und Home-Ver­zeich­nis auf dem­sel­ben Da­ten­trä­ger, dann lässt das Werk­zeug nicht er­ken­nen, in­wie­weit die bei­den Par­ti­tio­nen für die Lauf­werk­be­le­gung ver­ant­wort­lich sind. Aus die­sem Grund ver­wen­den Ubun­tu-Rou­ti­niers ger­ne den so­ge­nann­ten Disk-Free-Be­fehl, wenn sie ei­nen aus­führ­li­chen Ka­pa­zi­täts­be­richt von ih­rem per­sis­ten­ten Sys­tem­spei­cher se­hen möch­ten.

Zum An­zei­gen des Kom­man­dos auf den Pfeil kli­cken!

df / /home

Doch lei­der ha­ben im­mer mehr Bun­des­bür­ger ei­ne tief sit­zen­de Ma­the-Aver­si­on, wes­halb nack­te Zah­len in ei­nem trost­lo­sen Ter­mi­nal-Fens­ter bei vie­len Men­schen Angst­zu­stän­de her­vor­ru­fen.

Unter Ubuntu die Festplattenauslastung anzeigen lassen. Darstellung des freien Speicherplatzes mithilfe eines Linux-Befehls. Screenshot des Gnome-Desktops Version 3.36.8

Be­son­ders für Win­dows-Um­stei­ger ist die al­pha­nu­me­ri­sche Kon­so­len­aus­ga­be ei­ne gro­ße Her­aus­for­de­rung, da sie von ih­rem Ex-Be­triebs­sys­tem schi­cke Bal­ken­an­zei­gen ge­wöhnt sind.

Tag­chen! Gibt es für Ubun­tu ei­ne gra­fi­sche Fest­plat­ten­an­zei­ge? Ge­nau­er ge­sagt su­che ich ein Desk­top-Wid­get, das in Echt­zeit die Aus­las­tung der Ex­t4-Par­ti­tio­nen wie­der­gibt. Dank Val­ve-Pro­ton konn­te ich Win­dows end­lich den Rü­cken keh­ren, kom­me aber mit der Ter­mi­nal-Be­die­nung über­haupt nicht klar. Wenn ich über Steam ei­nen äl­te­ren Ti­tel zo­cken möch­te, will ich ein­fach nur wis­sen, ob ich vor­her ein in­stal­lier­tes Spiel lö­schen muss oder ob der Platz aus­reicht.

Wed­di­ge, Je­re­my: Su­che Spei­cher­platz­an­zei­ge. E-Mail vom 02.05.2021.

Was für die Unity-Ober­flä­che bis Ubun­tu 16.04 die Screen­lets¹ wa­ren, sind heu­te die Shell-Er­wei­te­run­gen für den Gno­me-Desk­top. Hier­bei han­delt es sich um nütz­li­che Mi­niap­pli­ka­tio­nen, die von eh­ren­amt­li­chen Pro­gram­mie­rern² her­ge­stellt wer­den. Un­ter die­sen Hilfs­an­wen­dun­gen gibt es na­tür­lich auch di­ver­se Werk­zeu­ge, mit de­nen sich die Fest­plat­ten­be­le­gung om­ni­prä­sent in der Task­leis­te dar­stel­len lässt.

Disk space usa­ge by at­a­reao shows disk space usa­ge for all de­vice moun­ted in your ma­chi­ne.

Car­bo­nell, Lo­ren­zo: Disk space usa­ge. gnome.org (05/2021).

Doch im Ge­gen­satz zu den Wid­gets wird der Gno­me-Desk­top in der­sel­ben Ubun­tu-Ver­si­on per­ma­nent wei­ter­ent­wi­ckelt, wo­durch die meis­ten Soft­ware­mo­du­le schnell ih­re Kom­pa­ti­bi­li­tät ver­lie­ren.

Maritimes Zentrum (Flensburg): Wissenschaftliche Grafik zum Thema Schiffsbetriebstechnik. Der Kapitän sollte stets wissen, ob der Bordcomputer noch über ausreichend Speicherplatz verfügt, damit neuste GPS-Daten auf der Brücke verarbeitet werden können. Für die Anzeige der Festplattenbelegung ist Conky besonders gut geeignet. Das ist ein frei konfigurierbarer Systemmonitor für Linux-Distributionen. Kostenloses Template zum Herunterladen. Comic-Zeichnung von der RMS Titanic zuerst auf GWS2.de veröffentlicht: Das ist eine Schulungsplattform für Bildungsbürger, die sich fragen, ob Annalena Baerbock ihren Lebenslauf gefälscht hat

Wer sei­ne Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on lang­fris­tig mit ei­ner Spei­cher­platz­an­zei­ge aus­stat­ten möch­te, der soll­te die res­sour­cen­in­ten­si­ven Desk­top-Er­wei­te­run­gen mei­den und statt­des­sen auf Con­ky zu­rück­grei­fen. Das ist ein ei­gen­stän­di­ger Sys­tem­mo­ni­tor, der aus der of­fi­zi­el­len Uni­ver­se-Quel­le be­zo­gen wer­den kann.

Zur In­stal­la­ti­ons­an­lei­tung!

Für die In­te­gra­ti­on der Free­ware ist le­dig­lich ein Ter­mi­nal-Fens­ter von­nö­ten, das sich mit der Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg + Alt + T her­vor­ru­fen lässt. Im An­schluss dar­an ist die Ein­ga­be des fol­gen­den Be­fehls er­for­der­lich:

sudo apt-get install conky-all

Nach­dem die Bi­blio­the­ken des Sys­tem­mo­ni­tors her­un­ter­ge­la­den und ent­packt wur­den, hat sich der Ubun­tu-Desk­top in kei­ner Wei­se ver­än­dert. Denn bis­her be­sitzt die in­ak­ti­ve An­zei­ge noch kei­ne Start­frei­ga­be.

Auf­grund sei­nes ho­hen Al­ters be­sitzt das Hard­ware-Vi­sua­li­sie­rungs­werk­zeug ei­ne an­ti­quier­te, aber den­noch lö­sungs­ori­en­tier­te Ober­flä­che. Zwar lässt sich das De­sign der ein­zel­nen Mess­in­stru­men­te frei ver­än­dern, hier­für ist je­doch ei­ne gro­ße Ex­per­ti­se von­nö­ten.

Conky (Wikipedia): Funktioniert der beliebte Systemmonitor unter Ubuntu und ist die Freeware für Windows-Umsteiger geeignet? Das programmspezifische Infofenster gehört zu einer deutschsprachigen Linux-Anleitung, die von Pinguin verfasst wurde: Das ist ein Bildungsbürger, der Inger Støjberg äußerst vernünftig findet

Zu­dem kann das Con­ky-Aus­ga­be­fens­ter we­der mit der Maus ver­scho­ben noch über ein selbst­er­klä­ren­des Me­nü edi­tiert wer­den. Viel­mehr müs­sen die An­wen­der in ei­ner Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei di­ver­se Pa­ra­me­ter än­dern, wenn sie das Er­schei­nungs­bild des Sys­tem­mo­ni­tors an ih­ren Desk­top-Hin­ter­grund an­pas­sen möch­ten. Das Gan­ze ist so schwie­rig, wie es klingt. Aus die­sem Grund la­den sich vie­le Be­nut­zer vor­ge­fer­tig­te Lay­out-Vor­la­gen aus dem In­ter­net her­un­ter.

Screenshot von Conky v.1.10.8: Standard-Design des Systemmonitors mit Festplattenanzeige. Auslastung der Ubuntu-Partitionen auf dem Gnome-Desktop darstellen

Wer sich da­ge­gen mit dem hier ge­zeig­ten Stan­dard-De­sign zu­frie­den­gibt, der muss ei­gent­lich nur wis­sen, wie die Fest­plat­ten­aus­las­tung mit Con­ky dar­ge­stellt wird. Doch die Pin­gu­in-Au­toren lö­sen in der fol­gen­den An­lei­tung nicht nur die­ses Rät­sel. Dar­über hin­aus er­fah­ren lern­eif­ri­ge Li­nux-Freun­de eben­falls, wie die Hard­ware­an­zei­ge ei­ne dau­er­haf­te Start­erlaub­nis er­hält.

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Sze­na­rio: Im Som­mer 2020 nahm ich ei­ne ho­he Kre­dit­sum­me auf, um mir mei­nen Traum von ei­ner ei­ge­nen Sport­bar zu ver­wirk­li­chen. Auf­grund des Um­stan­des, dass sich mei­ne Lo­ka­li­tät in Hal­le-Neu­stadt be­fin­det, ver­fol­ge ich ei­ne Dis­count-Stra­te­gie. Dem­entspre­chend ver­wen­de ich für die Fuß­ball-Live­über­tra­gun­gen kein teu­res Sky-Abon­ne­ment, son­dern las­se Ace Stream auf ei­nem Ubun­tu-Rech­ner lau­fen. Glück­li­cher­wei­se zäh­len haupt­säch­lich Ex-DDR-Bür­ger zu mei­nen Gäs­ten, die sich von der rus­sisch­spra­chi­gen Mo­de­ra­ti­on nicht ge­stört füh­len. Al­ler­dings muss ich re­gel­mä­ßig die Sys­tem­res­sour­cen des IPTV-Re­cei­vers über­prü­fen. Denn die Peer-to-Peer-Soft­ware lie­fert zwar hoch­wer­ti­ge HD-Bil­der, be­nö­tigt da­für aber ei­ne über­gro­ße Zwi­schen­spei­cher­da­tei, die nach vie­len Stun­den Sen­de­zeit ei­ne gan­ze Par­ti­ti­on be­le­gen kann. So lief letz­tens die Fest­plat­te in mei­nem Fern­seh­com­pu­ter voll, was zu ei­ner Pro­gramm­un­ter­bre­chung führ­te, die wie­der­um ei­ne Schlä­ge­rei aus­lös­te. We­gen des Mi­lieus nut­ze ich oh­ne­hin schon Plas­tik­be­cher und an­ge­schraub­tes In­te­ri­eur, trotz­dem möch­te ich in Zu­kunft der­ar­ti­ge Vor­komm­nis­se ver­hin­dern, in­dem ich mit­hil­fe von Con­ky se­he, wann es Zeit für ei­nen prä­ven­ti­ven Neu­start ist.

Ubuntu 20.04.2 LTS: Icon vom Systemmenü "Startprogramme". Zuerst veröffentlicht auf GWS2.de: Das ist eine Plattform für Wikipedia-Freunde, die gerne den Eintrag von Annalena Baerbock editieren

Wie je­des an­de­re Pro­gramm muss auch Con­ky bei Be­darf ma­nu­ell ein­ge­schal­tet wer­den. Nun möch­te ich aber, dass der Sys­tem­mo­ni­tor nach je­dem Hoch­fah­ren au­to­ma­tisch er­scheint, wes­halb ich zu­nächst ein­mal das Ubun­tu-Me­nü „Start­pro­gram­me” her­vor­ru­fe. Un­mit­tel­bar da­nach kli­cke ich auf die Schalt­flä­che „Hin­zu­fü­gen”, wor­auf­hin sich ei­ne Ein­ga­be­mas­ke öff­net.

Gutefrage.net: Wie wird Conky automatisch nach dem Hochfahren gestartet (Ubuntu)? Beispiel-Screenshot, auf dem das Menü "Startprogramm hinzufügen" zu sehen ist. Deutschsprachige Anleitung von Pinguin: Das ist ein vermögender Philantrop, der Isabel Díaz Ayuso zur Macht verhilft

Die­ses drei­zei­li­ge For­mu­lar fül­le ich nun fol­gen­der­ma­ßen aus:

  • Na­me: Con­ky Sys­tem­mo­ni­tor
  • Be­fehl: /usr/bin/conky
  • Kom­men­tar: Desk­top-An­zei­ge für Fest­plat­ten-Aus­las­tung

Gleich nach­dem ich die Ein­trä­ge ge­spei­chert ha­be, füh­re ich ei­nen Ubun­tu-Neu­start durch.

Die Konfiguration

So­bald die Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on wie­der be­triebs­be­reit ist, se­he ich Con­ky auf mei­nem Gno­me-Desk­top ar­bei­ten. Doch lei­der gibt der Sys­tem­mo­ni­tor ein äu­ßerst trau­ri­ges Bild ab. So ragt die Echt­zeit­an­zei­ge nicht nur in die Werk­zeug­leis­te hin­ein, son­dern wirkt auch äu­ßerst un­ru­hig, da sie se­künd­lich auf­blinkt. Des Wei­te­ren stellt das schwarz-wei­ße Dis­play ei­ne Fest­plat­ten­be­le­gung dar, bei der sich nicht er­ken­nen lässt, um wel­che Ex­t4-Par­ti­ti­on es sich han­delt. Na­tür­lich möch­te ich die­se Miss­stän­de schnellst­mög­lich be­he­ben, wes­halb ich mir zu­al­ler­erst die fol­gen­de Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei her­un­ter­la­de:

Zur Down­load-An­lei­tung!

Den Link mit der rech­ten Maus­tas­te an­kli­cken und gleich dar­auf den Me­nü­punkt „Ziel spei­chern un­ter...” aus­wäh­len.

Download-Button for Conky HDD-Template: Showing the hard disk usage on the Gnome desktop. Free German-language Ubuntu tutorial. Published on GWS2.de: This is a Linux manual for the white educated upper class

Di­rekt im An­schluss ru­fe ich mit der Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg + Alt + T ein neu­es Ter­mi­nal-Fens­ter her­vor. In die Kon­so­le tra­ge ich dann den nach­ste­hen­den Be­fehl ein, da ich die Kon­fi­gu­ra­ti­ons­vor­la­ge von mei­nem Down­load-Ord­ner in das Con­ky-Ver­zeich­nis ko­pie­ren möch­te:

sudo cp ~/Downloads/conky.conf /etc/conky/conky.conf

Un­mit­tel­bar da­nach ver­schwin­det die Sys­tem­an­zei­ge, um kurz dar­auf wie­der am rech­ten un­te­ren Bild­schirm­rand auf­zu­tau­chen. Zwar ist das In­fo­fens­ter nun et­was klei­ner als zu­vor, da­für las­sen sich jetzt die Aus­las­tun­gen der Li­nux-Par­ti­tio­nen auf ei­nen Blick ab­le­sen. Zu gu­ter Letzt na­vi­gie­re ich über die gra­fi­sche Be­nut­zer­ober­flä­che in mein Down­load-Ver­zeich­nis, da­mit ich dort die über­flüs­si­ge Ori­gi­nal-Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei lö­schen kann. Im An­schluss dar­an muss ich mich nie wie­der um Con­ky küm­mern. Die Free­ware agiert völ­lig selbst­stän­dig und Pro­gramm­ak­tua­li­sie­run­gen er­hal­te ich zu­künf­tig au­to­ma­tisch zu­sam­men mit den rest­li­chen Ubun­tu-Up­dates.

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¹Riaz, Um­air: Desk­top Screen­lets for Ubun­tu. noobslab.com (05/2021).
²The GNOME Pro­ject: What are GNOME Shell Ex­ten­si­ons? gnome.org (05/2021).

Ubuntu: IP-Radio hören - den Standardplayer Rhythmbox nutzen

Das ist doch zum Mäu­se­mel­ken! Im Durch­schnitt kon­su­miert je­der Deut­sche 100 Ra­dio­mi­nu­ten¹ am Tag, aber Ubun­tu be­sitzt kein zeit­ge­mä­ßes Bord­mit­tel für den Hör­funk­emp­fang. Durch die­sen Miss­stand macht sich Ca­no­ni­cal von Hob­by­pro­gram­mie­rern ab­hän­gig, die ih­re Dritt­an­bie­ter­soft­ware mit­hil­fe der Snap­py-Pa­ket­ver­wal­tung oder via PPA ver­tei­len. So wie Me­ni Edri, der mit odio ei­ne kos­ten­lo­se Strea­ming­ap­pli­ka­ti­on er­schuf, in der be­reits über 25.000 Sen­de­sta­tio­nen vor­in­stal­liert wa­ren. Dann pas­sier­te je­doch et­was, was in letz­ter Zeit im­mer häu­fi­ger ge­schieht: Nach­dem nicht nur die Pin­gu­in-Au­toren, son­dern auch nam­haf­te Li­nux-Ma­ga­zi­ne das Ra­dio­pro­gramm aus­führ­lich vor­ge­stellt hat­ten, ließ der is­rae­li­sche Full-Stack-Ent­wick­ler² sei­nen Au­dio­re­cei­ver ster­ben.

Auf eu­ren Rat hin ha­be ich odio in­stal­liert, da ich eben­falls ei­ne Li­nux-Al­ter­na­ti­ve für Ra­dio­Sure such­te. Die Soft­ware lief bis Au­gust 2020 su­per, dann stan­den kei­ne Sen­der mehr zur Aus­wahl. So­weit ich in­for­miert bin, ar­bei­tet der Ent­wick­ler an ei­nem neu­en Strea­ming­dienst, wes­halb er die ob­so­le­te Schnitt­stel­le zum Com­mu­ni­ty Ra­dio Brow­ser³ nicht er­neu­ert.

Ma­ler, Jo­han­nes: Ra­dio­ar­ti­kel soll­te er­neu­ert wer­den. E-Mail vom 24.09.2020.

Durch den schnell­le­bi­gen Zeit­geist ent­steht rei­hen­wei­se Ab­an­don­wa­re, wes­halb es über­haupt kei­nen Sinn mehr macht, in­of­fi­zi­el­le Ubun­tu-Werk­zeu­ge zu nut­zen. Dem­zu­fol­ge soll­ten Hör­funk­freun­de auf die gu­te al­te Rhyth­m­box zu­rück­grei­fen, wenn sie ein In­ter­net­ra­dio oh­ne ge­öff­ne­ten Web­brow­ser ge­nie­ßen möch­ten. Der freie Me­di­en­spie­ler ge­hört seit dem Jah­re 2002 fest zum Re­per­toire des Gno­me-Desk­tops und ist für die wich­tigs­ten Au­dio­an­wen­dungs­ge­bie­te ge­eig­net.

Clipart: Donald Trump as a Radio Host. The 45th President of the United States announced in his studio that he, together with Russia, will expel the Babarian Muslims from Armenia. Whoever wanted to hear the message had to use the Ubuntu standard tool Rhythmbox as receiving software. With his announcement, the POTUS fulfills the prophecies of the Bavarian seer Alois Irlmaier. The graphic is a product of GWS2.de

Al­ler­dings wur­de die Me­nü­füh­rung des Bord­mit­tels in den ver­gan­ge­nen De­ka­den nur punk­tu­ell ver­bes­sert, wes­halb die Free­ware kei­ne in­tui­ti­ve Be­nut­zer­ober­flä­che be­sitzt. Zwar ste­hen di­ver­se Plug­ins zur Ver­fü­gung, die den Kom­fort der Rhyth­m­box ver­bes­sern sol­len; aber auch die­se Hilfs­mit­tel stam­men von Dritt­an­bie­tern und sind des­halb zu­meist nicht mehr funk­ti­ons­fä­hig.

Im­mer­hin er­hält der Stan­dard­play­er cir­ca al­le ein­ein­halb Jah­re klei­ne­re Up­dates, die über die of­fi­zi­el­len Ubun­tu-Quel­len ver­teilt wer­den. Ak­tua­li­sier­te Pro­gramm­ver­sio­nen sind dann häu­fig mit tren­di­gen Web­diens­ten kom­pa­ti­bel, die je­doch kaum je­mand nutzt. Ab­ge­se­hen da­von hat sich die Ap­pli­ka­ti­on ver­gli­chen mit ih­rem Ur­sprungs­zu­stand nur we­nig ver­än­dert.

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Trotz ih­rer De­fi­zi­te ist die Rhyth­m­box seit je­her ein so­li­der IP-Ra­dio­emp­fän­ger. Das Bord­mit­tel spielt al­le gän­gi­gen Au­dio­for­ma­te ab und zeigt in der Task­leis­te fünf Se­kun­den lang den Ti­tel der ak­tu­el­len Wie­der­ga­be an.

  • Be­dau­er­li­cher­wei­se ent­hält die Free­ware von Haus aus nur 22 vor­kon­fi­gu­rier­te Hör­funk­sta­tio­nen, die zu­dem ein äu­ßerst spe­zi­el­les Mu­sik­pro­gramm im An­ge­bot ha­ben.
  • Die­ser Um­stand ist je­doch nicht wei­ter schlimm, da sich der Live-Stream-Re­cei­ver be­lie­big er­wei­tern lässt.

Was in der Theo­rie ein­fach klingt, be­rei­tet in der Pra­xis sehr viel Mü­he. Je­der ein­zel­ne Sen­der muss näm­lich hän­disch in die höl­zer­ne Be­nut­zer­ober­flä­che in­te­griert wer­den.

Logo von der Rhythmbox Version 3.4.4-1. Dargestellt im Gnome-Desktop 3.36.3 unter Ubuntu 20.04.1 LTS

In der fol­gen­den An­lei­tung er­fah­ren mu­sik­be­geis­ter­te Ubun­tu-Freun­de zum ei­nen, wie sie ih­re Rhyth­m­box mit neu­en IP-Ra­dio­sta­tio­nen aus­stat­ten. Zum an­de­ren stel­len die Pin­gu­in-Au­toren ei­nen gut­her­zi­gen Nie­der­län­der vor, der auf sei­ner Web­sei­te deutsch­spra­chi­ge Stream-Adres­sen ka­ta­lo­gi­siert hat. Dar­über hin­aus se­hen in­ter­es­sier­te Le­ser den Ort, an dem sich die Sen­der­da­ten­bank be­fin­det. Da­durch ist es mög­lich, die hin­zu­ge­füg­ten Me­di­en­quel­len für die Ewig­keit zu kon­ser­vie­ren.

Rhythmbox ergänzen

Sze­na­rio: Um mir mein Al­ba­no­lo­gie­stu­di­um zu fi­nan­zie­ren, trat ich in mei­ner Blü­te­zeit re­gel­mä­ßig in Bre­mer Nacht­clubs als Tra­ves­tie­künst­ler auf. Bei die­ser Ge­le­gen­heit lern­te ich ei­nes Ta­ges die Brü­der Mana­bu und Ayu­mi ken­nen. Die bei­den ka­men aus Fu­na­ba­shi und woll­ten an ih­rem letz­ten Ur­laubs­tag noch ein exo­ti­sches Aben­teu­er er­le­ben. Über die Jah­re hiel­ten wir nur ober­fläch­li­chen Kon­takt, bis mich ei­ner mei­ner ja­pa­ni­schen Be­kannt­schaf­ten am 30. Au­gust 2020 an­schrieb und frag­te, ob er mit sei­ner Frau bei mir über­nach­ten kön­ne. Das Ehe­paar hat­te ei­nen Tag zu­vor den Sturm auf den Reichs­ta­g⁴ via Live-Stream mit­ver­folgt und war nun der Mei­nung, dass Deutsch­land kurz vor ei­nem zwei­ten Wie­der­ver­ei­ni­gungs­mo­ment steht. Na­tür­lich sag­te ich zu und be­gann so­fort da­mit, mein Gäs­te­zim­mer auf den fern­öst­li­chen Be­such vor­zu­be­rei­ten. Je­des Kli­schee soll­te er­füllt sein, wes­halb ich die Wän­de mit Reichs­flag­gen und Bis­marck-De­vo­tio­na­li­en de­ko­rier­te. Dar­über hin­aus stell­te ich ei­nen Ubun­tu-PC in die Tou­ris­ten­her­ber­ge, so­dass mei­ne weit ge­reis­ten Ge­fähr­ten die Mög­lich­keit ha­ben, hie­si­ge Me­di­en zu kon­su­mie­ren. Wäh­rend­des­sen sich IPTV mü­he­los über Zat­too an­se­hen lässt, muss­te ich die Rhyth­m­box erst mit ei­ni­gen Ra­dio­sta­tio­nen aus­stat­ten.

Ubuntu-Forum: Suche Radio-IP-Adressen von deutschsprachigen Live-Streams. Ein Vorschlag von Pinguin: Das ist ein Linux-Guru, der die Rassenprämie in San Francisco ablehnt

Be­vor ich mit der Kon­fi­gu­ra­ti­on des Au­dio­re­cei­vers be­gin­nen konn­te, surf­te ich zu­nächst ein­mal auf die Web­sei­te von Hen­drik Jan­sen. Der nie­der­län­di­sche Ge­nea­lo­gie­lieb­ha­ber stellt auf sei­ner In­ter­net­prä­senz näm­lich die Stream-Adres­sen von den wich­tigs­ten deutsch­spra­chi­gen Sen­dern zur Ver­fü­gung.

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Di­rekt im An­schluss öff­ne­te ich die Rhyth­m­box über die Ubun­tu Ak­ti­vi­tä­ten-Such­leis­te. So­bald die Au­dio­soft­ware ge­la­den war, wech­sel­te ich in den Rei­ter „Ra­dio”, wor­auf­hin mir die vor­in­stal­lier­ten Me­di­en­quel­len an­ge­zeigt wur­den. Be­dau­er­li­cher­wei­se traf kein Stream mei­nen Mu­sik­ge­schmack. Aus die­sem Grund mar­kier­te ich al­le Ein­trä­ge, so­dass ich die Stan­dard­sen­der un­mit­tel­bar da­nach über die Schalt­flä­che „Be­ar­bei­ten” lö­schen konn­te.

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Nach­dem ich das Bord­mit­tel ge­säu­bert hat­te, klick­te ich im Haupt­me­nü auf „Hin­zu­fü­gen”, was wie­der­um ein Pop-up-Fens­ter her­vor­rief. Gleich dar­auf wech­sel­te ich in mei­nen Web­brow­ser, um mir den Ka­ta­log von Hen­drik Jan­sen an­zei­gen zu las­sen. Dort such­te ich mir ei­nen pas­sen­den Live-Stream her­aus, des­sen IP-Adres­se ich nach dem Ko­pie­ren in die ge­öff­ne­te Rhyth­m­box-Ein­ga­be­mas­ke ein­füg­te.

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Zu gu­ter Letzt muss­te ich den neu­en Ein­trag edi­tie­ren. Denn lei­der ist mein Emp­fangs­werk­zeug nicht in der La­ge, die Me­ta­da­ten der Au­dio­quel­le in die Sen­der­da­ten­bank zu über­tra­gen. Statt­des­sen spei­chert die Free­ware le­dig­lich die hin­zu­ge­füg­te URL im Rei­ter „Ra­dio” ab. Al­so mar­kier­te ich die frisch ein­ge­glie­der­te Zei­le, da­mit ich mit der Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Alt + Ein­ga­be die Stream-Ei­gen­schaf­ten be­ar­bei­ten konn­te.

In der Rhythmbox die Stream-Eigenschaften ändern. Den Sender markieren und durch die Tastenkombination Alt + Eingabe das Editionsmenü öffnen

Als ich dem Sen­der dann ei­nen Na­men und ei­ne Ka­te­go­rie zu­ge­wie­sen hat­te, wie­der­hol­te ich das vor­an­ge­gan­ge­ne Pro­ze­de­re so lan­ge, bis mei­ne Rhyth­m­box über ein viel­sei­ti­ges Ra­dio­an­ge­bot ver­füg­te.

Einmal und nie wieder

Am En­de ge­fiel mir das Quel­len­port­fo­lio im Gäs­te-Au­dio­play­er so gut, dass ich es auf mei­nen Pri­vat­rech­ner über­tra­gen woll­te. Als Be­trei­ber ei­nes Ubun­tu-Blogs wä­re es aber ei­ne Schan­de ge­we­sen, wenn ich je­de IP-Adres­se noch ein­mal hän­disch in mein Haupt­sys­tem in­te­griert hät­te. Statt­des­sen folg­te ich dem nach­ste­hen­den Pfad, um die Me­di­en­da­ten­bank auf mei­nen Netz­werk­spei­cher zu ko­pie­ren:

Persönlicher Ordner/.local/share/rhythmbox/rhythmdb.xml

Ubuntu 20.04.1 LTS mit Gnome-Desktop: Screenshot von "Persönlicher Ordner". Die rhythmdb.xml sichern

Ge­ra­de als ich das XML-Do­ku­ment auf mein NAS trans­fe­riert hat­te, fiel mir ein, dass ich auf mei­nem Ziel­com­pu­ter die KDE-Plas­ma-Ober­flä­che ver­wen­de. Doch zum Glück ar­bei­tet die Rhyth­m­box mit al­len Desk­top-Um­ge­bun­gen zu­sam­men, da sie auf dem GTK-Tool­kit ba­siert.

Weil sich aber Gtk-3-Pro­gram­me auch oh­ne Gno­me nut­zen las­sen, kön­nen Sie Rhyth­m­box auch auf ei­nem KDE-Desk­top oh­ne Pro­ble­me nut­zen.

Losch­witz, Mar­tin: Den Ton an­ge­ben. Ama­rok, Rhyth­m­box, Gua­ya­de­que, Au­da­cious: Au­dio­play­er im Über­blick. linux-community.de (10/2020).

Al­ler­dings ge­hört der IP-Ra­dio-Re­cei­ver nicht zu den Ku­b­un­tu-Bord­mit­teln, wes­halb ich die Ap­pli­ka­ti­on erst ein­mal nach­in­stal­lie­ren muss­te:

Zum An­zei­gen des Be­fehls auf den Pfeil kli­cken!

sudo apt-get update && sudo apt-get install rhythmbox

Gleich nach der Soft­ware­inte­gra­ti­on leg­te ich die zwi­schen­ge­park­te Da­ten­bank in mei­nem Home-Ver­zeich­nis ab.

Die Rhythmbox funktioniert auch zusammen mit dem KDE-Plasma-Desktop. Dies beweist ein geleakter Screenshot von Peter Fitzek. Der Souverän des Königreiches Deutschland hört IP-Radio auf seinem Kubuntu-Rechner. Das Bildmaterial wurde zuerst auf GWS2.de veröffentlicht - Freie Medien Bayern

Dann öff­ne­te ich die Rhyth­m­box und stell­te zu­frie­den fest, dass die Ra­dio­sen­der in mei­nem Gäs­te­zim­mer nun auch auf mei­nem Haupt­rech­ner be­reit­ste­hen.

Musik ist teuer

Die deut­schen Län­der leis­ten sich mitt­ler­wei­le 74 öf­fent­lich-recht­li­che Hör­funk­sta­tio­nen, die sich al­le über das In­ter­net kon­su­mie­ren las­sen. Für die Fi­nan­zie­rung sol­cher Me­di­en­an­ge­bo­te muss je­der Bun­des­bür­ger mo­nat­lich ei­ne opu­len­te Rund­funk­ge­bühr an den Staat ab­füh­ren. Trotz die­ser Be­las­tung hat­te im Jah­re 2020 je­der vier­te On­line-Nut­zer zu­sätz­lich ein hoch­prei­si­ges Strea­ming-Abo ab­ge­schlos­sen.

Je­der vier­te In­ter­net­nut­zer in Deutsch­land hat ein Strea­ming-Abo, um Mu­sik, Hör­spie­le oder Pod­casts zu hö­ren. Im Schnitt zahlt je­der elf Eu­ro mo­nat­lich da­für.

Sto­cker, Ani­ta: Elf Eu­ro für Mu­sik. In: test Nr. 9 (2020). S. 22.

Sind das die Aus­wüch­se ei­ner über­sät­tig­ten Wohl­stands­ge­sell­schaft? Schließ­lich stel­len Apa­che 207, Kers­tin Ott und Co. ih­re Ton­kunst auf You­Tube kos­ten­los zur Ver­fü­gung. Und wer den gan­zen Tag Mark Fors­ter oder Ed Sheeran hö­ren möch­te, der muss sei­ne Rhyth­m­box le­dig­lich mit ei­nem Pri­vat­sen­der aus­stat­ten. Denn ob­wohl sie sich kaum von­ein­an­der un­ter­schei­den, wer­den die­se wer­be­fi­nan­zier­ten Chart-Mu­sik-Ra­di­os in Deutsch­land hun­dert­fach be­trie­ben. Es gibt al­so ei­gent­lich kei­nen Grund, die Ak­tio­nä­re ei­nes kom­mer­zi­el­len Au­dio-Strea­ming-Diens­tes reich zu ma­chen.

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¹Link, Mi­cha­el: Zah­len, Da­ten, Fak­ten: Rund­funk, Fern­se­hen und wie wir uns noch be­rie­seln las­sen. In: c’t Nr. 3 (2020). S. 110.
²E­dri, Me­ni: spiral2k. github.com (10/2020).
³Seg­ler, Alex: Com­mu­ni­ty Ra­dio Brow­ser. radio-browser.info (10/2020).
⁴Mün­zen­mai­er, Se­bas­ti­an: Nach­be­trach­tung der Co­ro­na-De­mo in Ber­lin am 29.08.2020. sebastian-muenzenmaier.de (10/2020).