Das Ubuntu Handbuch | Anleitungen für Linux-Freunde

Ubuntu: AMD-Grafikkarte installieren - welchen Treiber verwenden?

Bis zur Ver­si­on 16.04 LTS¹ lie­ßen sich pro­prie­tä­re Trei­ber für AMD-Gra­fik­kar­ten be­quem über die Ubun­tu-Bord­mit­tel in­stal­lie­ren. Die­se Funk­ti­on ist je­doch über­flüs­sig ge­wor­den, da der US-ame­ri­ka­ni­sche Chip­her­stel­ler seit dem Jah­re 2015² ak­tiv am Li­nux-Ker­nel mit­ar­bei­tet. Da­durch ist die freie Ge­rä­te­soft­ware mitt­ler­wei­le so opu­lent aus­ge­stat­tet, dass Ra­de­on-Be­sit­zer stan­dard­mä­ßig die wich­tigs­ten Hard­ware­funk­tio­nen oh­ne Ein­schrän­kun­gen nut­zen kön­nen. Trotz die­ses Um­stan­des mel­den sich in Fo­ren und Fach­zeit­schrif­ten im­mer wie­der Ex­per­ten zu Wort, die an der Leis­tungs­fä­hig­keit der Open-Source-Al­ter­na­ti­ve zwei­feln.

Der Stan­dard-Open-Source-Trei­ber bringt für Nvi­dia- und AMD-Gra­fik­kar­ten nicht die op­ti­ma­le Leis­tung.

Ap­fel­böck, Her­mann: Klei­nes ABC der Li­nux-Sys­tem­war­tung. In: Li­nux Welt Nr. 1 (2019). S. 21.

Hardware Art out of Germany: Sapphire Radeon RX 580 PULSE 8GB. How well does the driver module amdgpu work in Ubuntu 18.04 LTS? Free Linux-Tutorial for beginners provided by Pinguin - Successor of David Eden Lane

Sol­che pau­schal ge­fäll­ten Ur­tei­le ver­un­si­chern vor al­lem un­er­fah­re­ne Ubun­tu-Be­nut­zer. Die Li­nux-Neu­lin­ge fra­gen sich dann, ob sie den of­fi­zi­el­len Trei­ber von der AMD-Web­sei­te her­un­ter­la­den und in­stal­lie­ren soll­ten, um ei­ne bes­se­re Per­for­mance zu er­hal­ten.

Hi Leu­te, mit gro­ßem In­ter­es­se ha­be ich eu­ren Nvi­dia-Ar­ti­kel ge­le­sen. Nun fra­ge ich mich, ob Be­sit­zer von AMD-Gra­fik­kar­ten eben­falls ei­nen Trei­ber­wech­sel in Be­tracht zie­hen soll­ten. In mei­nem Ubun­tu-Rech­ner steckt zur Zeit ei­ne Ra­de­on RX VEGA 56, die ganz nor­mal über die Bord­mit­tel an­ge­steu­ert wird. Hät­te ich bei Spie­len wie Coun­ter-Strike: Source oder North­gard ei­nen Per­for­man­ce­ge­winn, wenn ich den of­fi­zi­el­len Ad­re­na­lin-Trei­ber in­stal­lie­ren wür­de? PS: Ich bit­te um ei­ne ver­ständ­li­che Ant­wort, da ich Li­nux erst seit ein paar Wo­chen nut­ze.

Bruck­ner, Oli­ver: Wie gut ist der vor­in­stal­lier­te AMD-Trei­ber? E-Mail vom 12.09.2019.

Ga­mer ha­ben kei­nen Vor­teil, wenn sie den vor­in­stal­lier­ten Trei­ber er­set­zen. Be­reits im Jah­re 2018 hat der US-ame­ri­ka­ni­sche Hard­ware-Ana­lyst Mi­cha­el Lara­bel be­wie­sen, dass das Open-Source-Pa­ket in der PC-Spiel-Dis­zi­plin ge­nau­so leis­tungs­fä­hig wie die pro­prie­tä­re AMD-Soft­ware ist. Die­ses Er­geb­nis soll­te nie­man­den ver­wun­dern. In Kom­bi­na­ti­on mit der Gra­fik­bi­blio­thek Mesa 3D un­ter­stützt das Ubun­tu-Mo­dul amdg­pu näm­lich nicht nur die OpenGL-, son­dern zu­de­m³ die Vul­kan-Schnitt­stel­le.

Zu­sam­men mit dem OpenGL-Trei­ber von Mesa 17.3 lie­fern die­se Gra­fik­chips re­spek­ta­ble 3D-Per­for­mance, die sich vor AMDs pro­prie­tä­ren Trei­bern nicht zu ver­ste­cken braucht.

Leem­huis, Thors­ten: Ker­nel-Log. Li­nux 4.15: AMD-Ve­ga-Sup­port & RISC-V-Un­ter­stüt­zung. In: c’t Nr. 4 (2018). S. 32.

AMD-Grafikkarten unter Ubuntu verwenden - welcher Treiber ist der beste? Was kann das Kernel-Modul amdgpu und wer sollte amdgpu-pro installieren? Die Spezifikationen auf der Hardwaregrafik wurden von Pinguin zusammengetragen. Das ist der Anführer der deutschsprachigen Linux-Zombies. Unterstützt von der Desiderius-Erasmus-Stiftung

Hin­ge­gen bei Mul­ti­me­dia­an­wen­dun­gen kom­men die Schwä­chen des Ker­nel-Trei­bers zum Vor­schein, was an der ein­ge­schränk­ten VD­PAU-Un­ter­stüt­zung liegt. So funk­tio­niert die Hard­ware­be­schleu­ni­gung bei der Vi­deo­wie­der­ga­be nur dann, wenn sich ein frei­er Co­dec im Quell­ma­te­ri­al be­fin­det.

  • Auch auf You­Tube oder Twitch kann die Gra­fik­kar­te das Sys­tem nicht ent­las­ten, da im Open-Source-Pa­ket kei­ne Schnitt­stel­len für Strea­ming­for­ma­te ent­hal­ten sind.

Zu­sam­men­fas­send lässt sich sa­gen, dass Ubun­tu-Rech­ner, die mit der haus­ei­ge­nen AMD-Soft­ware be­trie­ben wer­den, in man­chen Si­tua­tio­nen ei­ne hö­he­re CPU-Aus­las­tung ha­ben. Wer al­so ein Film­lieb­ha­ber ist und die Stan­dard­kon­fi­gu­ra­ti­on bei­be­hal­ten möch­te, der soll­te ei­ne leis­tungs­fä­hi­ge Pro­zes­sor­küh­lung be­sit­zen.

Screenshot von Ubuntu 18.04 LTS: TONGA DRM 3.23.0 betreibt eine AMD Radeon R9 380 Grafikkarte. Redaktionsrechner von GWS2.de im Jahre 2019

Des Wei­te­ren bie­tet der freie Trei­ber kei­ne Open­CL-Un­ter­stüt­zung an. Das liegt dar­an, dass die wich­tigs­ten Li­nux-Pro­gram­me die­se Hard­ware­schnitt­stel­le nicht zur Ver­fü­gung stel­len. Dem­entspre­chend ist das in­te­grier­te Gra­fik­kar­ten­mo­dul für die al­ler­meis­ten Ubun­tu-Be­nut­zer bes­tens ge­eig­net. Trotz­dem er­klä­re ich in der fol­gen­den An­lei­tung, wie die pro­prie­tä­re Ge­rä­te­soft­ware in­stal­liert wird, da die­se Ap­pli­ka­ti­on in man­chen Si­tua­tio­nen sehr hilf­reich sein kann.

AMD-Treiber ersetzen

Sze­na­rio: Als pas­sio­nier­ter Voy­eur be­su­che ich häu­fig Hal­len­bä­der. Zum Glück ste­hen die Um­klei­de­ka­bi­nen in den meis­ten Schwimm­an­stal­ten auf Stel­zen, so­dass ich oh­ne gro­ßen tech­ni­schen Auf­wand ero­ti­sche Fo­tos von Da­men­fü­ßen schie­ßen kann. Wie­der Zu­hau­se be­rei­te ich mei­ne di­gi­ta­le Aus­beu­te dann im­mer mit Darkt­ab­le⁴ auf. Da­bei friert das Bild­be­ar­bei­tungs­pro­gramm häu­fig ein, da die de­tail­rei­chen 24-Me­ga­pi­xel-Auf­nah­men mei­nen Haupt­pro­zes­sor über­for­dern. Um die Sys­tem­leis­tung zu er­hö­hen, möch­te ich mei­ne AMD-Vi­deo­kar­te als zu­sätz­li­che Ar­beits­res­sour­ce frei­ge­ben, in­dem ich Open­CL ak­ti­vie­re.

Durch die Aus­la­ge­rung von Be­rech­nun­gen vom Haupt­pro­zes­sor auf die GPU kön­nen auf­wen­di­ge Be­rech­nun­gen er­heb­lich be­schleu­nigt wer­den.

Al­bicker, Bern­hard: Tur­bo für Darktable: Open­CL-Ein­rich­tung. bilddateien.de (09/2019).

Die Hard­ware­be­schleu­ni­gung funk­tio­niert je­doch nur dann, wenn ich vor­her den pro­prie­tä­ren Gra­fik­kar­ten­trei­ber in­stal­lie­re. Denn wie be­reits er­wähnt sind im Ker­nel-Mo­dul amdg­pu kei­ne Open­CL-Bi­blio­the­ken ent­hal­ten.

Screenshot von der AMD-Webseite: Den proprietären Radeon-Treiber herunterladen. Kostenlose Anleitung von Pinguin - Belső Reakció Elleni Harc Osztály

Al­so sur­fe ich zu­nächst ein­mal auf die Web­sei­te von AMD. Dort an­ge­kom­men su­che ich mir den Trei­ber für mein Gra­fik­kar­ten­mo­dell her­aus. Gleich dar­auf la­de ich das Pa­ket „Ubun­tu x86 64-Bit” her­un­ter. Di­rekt im An­schluss öff­ne ich ein neu­es Ter­mi­nal-Fens­ter, da­mit ich das TAR-Ar­chiv ex­tra­hie­ren kann. Hier­für na­vi­gie­re ich zu­al­ler­erst in den Down­load-Ord­ner:

cd Downloads/

Als Nächs­tes ent­pa­cke ich das kom­pri­mier­te Do­ku­ment, in­dem ich den fol­gen­den Be­fehl ein­ge­be:

tar -Jxvf amdgpu-pro-19.30-855429-ubuntu-18.04.tar.xz

Hin­weis: Je­de Da­tei ver­fügt über ei­ne in­di­vi­du­el­le Ver­si­ons­num­mer, wes­halb der Mit­tel­teil des Kom­man­dos stets an­ge­passt wer­den muss.

Screenshot vom Dateimanager Nautilus (Gnome 3.28.2) unter Ubuntu 18.04 LTS. Den proprietären AMD-Treiber entpacken und installieren

Dar­auf­hin na­vi­gie­re ich in das ent­pack­te Ver­zeich­nis, wo­bei ich für die­ses Un­ter­fan­gen die be­reits ge­öff­ne­te Kon­so­le nut­ze:

cd amdgpu-pro-19.30-855429-ubuntu-18.04/

In mei­nem Rech­ner ar­bei­tet ei­ne AMD Ra­de­on R9 380, wes­halb ich für die Ak­ti­vie­rung des In­stal­la­ti­ons­pro­zes­ses den nach­ste­hen­den Be­fehl aus­füh­re:

sudo ./amdgpu-pro-install -y --opencl=legacy

Wich­tig: Hin­ge­gen wer ei­ne ak­tu­el­le­re Gra­fik­kar­te be­sitzt, die nach Ju­li 2017 in den Han­del kam, der soll­te die fol­gen­de Text­zei­le ver­wen­den:

Zum An­zei­gen des Kom­man­dos hier kli­cken!

sudo ./amdgpu-pro-install -y --opencl=pal

So­bald die In­te­gra­ti­on der pro­prie­tä­ren Ge­rä­te­soft­ware ab­ge­schlos­sen wur­de, star­te ich mein Sys­tem neu. Im An­schluss dar­an kann mein Ubun­tu die hin­zu­ge­füg­ten Er­wei­te­run­gen in An­spruch neh­men.

Kein Control Center

Der of­fi­zi­el­le AMD-Trei­ber stellt le­dig­lich ei­ne Er­gän­zung zum vor­in­stal­lier­ten Open-Source-Pa­ket dar. Da­bei agie­ren al­le Bi­blio­the­ken pas­siv, was be­deu­tet, dass auch die pro­prie­tä­re Ge­rä­te­soft­ware kei­ne Gra­fik­kar­ten­kon­fi­gu­ra­ti­on zu­lässt.

AMD-Grafikkarten unter Ubuntu installieren: OpenCL-Unterstützung mithilfe des proprietären Treibers erhalten. Kostenlose Anleitung von Pinguin - Initiator von Extinction Rebellion

Ubun­tu-Be­nut­zer kön­nen al­so we­der die Lüf­ter­dreh­zahl re­gu­lie­ren noch die En­er­gie­spar­ein­stel­lun­gen än­dern. Dem­entspre­chend ist das Mo­dul amdg­pu-pro wirk­lich nur für die­je­ni­gen ge­eig­net, die ei­ne Open­CL-Un­ter­stüt­zung be­nö­ti­gen.

AMD-Grafikkarten kalibrieren

Sze­na­rio: Vor zwei Wo­chen lern­te ich bei ei­nem Weight-Wat­chers-Tref­fen ei­ne sym­pa­thi­sche Frau ken­nen. Sie heißt Car­men, ist 23 Jah­re jün­ger als ich und möch­te mir da­bei hel­fen mei­nen Fuß­fe­ti­schis­mus zu über­win­den. Um mein al­tes Le­ben hin­ter mir zu las­sen, ha­be ich als Ers­tes mein Ubun­tu-Sys­tem neu auf­ge­setzt. Seit­dem ar­bei­te ich wie­der mit dem vor­in­stal­lier­ten Open-Source-Trei­ber, da ich das Bild­be­ar­bei­tungs­pro­gramm Darktable nicht mehr be­nö­ti­ge. Im­mer wenn mei­ne Lieb­schaft mit ih­ren El­tern Är­ger hat, dann über­nach­tet sie bei mir, was für mich sehr an­stren­gend ist. So be­haup­tet mei­ne Bett­ge­nos­sin bei­spiels­wei­se stän­dig, dass mein Rech­ner zu laut sei. Nur was soll ich da­ge­gen tun? Schließ­lich las­sen li­nux­ar­ti­ge AMD-Mo­du­le kei­ne ma­nu­el­le Lüf­ter­re­gu­lie­rung zu. Doch zu mei­nem Glück gibt es mit dem Tu­ning­tool Ra­de­on Pro­fi­le ein Werk­zeug, das di­ver­se Gra­fik­kar­ten­kon­fi­gu­ra­tio­nen er­mög­licht.

Das gra­fi­sche Pro­gramm Ra­de­on-Pro­fi­le dient zum Fein­tu­ning der AMD-Gra­fik­chips. [...] So kann man über AMDGPU bei­spiels­wei­se ma­nu­ell die Lüf­ter­ge­schwin­dig­keit ein­stel­len.

Wol­ski, Da­vid: AMD: Fein­tu­ning für Gra­fik­kar­ten. In: Li­nux Welt Nr. 2 (2019). S. 107.

Hauptmenü: Radeon Profile Version 20181028. Die Performance von AMD-Grafikkarten unter Ubuntu regulieren. Screenshot zuerst auf GWS2.de veröffentlicht. Das ist ein Portal für Bürger, die sich fragen, warum Aktivisten wie Stephan Kramer verbeamtet werden

Für die In­stal­la­ti­on von Ra­de­on Pro­fi­le be­nö­ti­ge ich ein Ter­mi­nal-Fens­ter, da die Free­ware aus­schließ­lich über ei­ne PPA er­hält­lich ist:

sudo add-apt-repository ppa:trebelnik-stefina/radeon-profile

Nach­dem ich das obi­ge Kom­man­do aus­ge­führt ha­be, las­se ich al­le hin­ter­leg­ten Soft­ware­quel­len neu ein­le­sen:

sudo apt-get update

Di­rekt im An­schluss stat­te ich mein Sys­tem mit dem Gra­fik­kar­ten­kon­fi­gu­ra­tor aus, in­dem ich den fol­gen­den Be­fehl ein­ge­be:

sudo apt-get install radeon-profile

So­bald der In­te­gra­ti­ons­pro­zess ab­ge­schlos­sen wur­de, öff­ne ich das Tu­ning­tool über die Ubun­tu Ak­ti­vi­tä­ten-Such­leis­te. Gleich dar­auf na­vi­gie­re ich in den Rei­ter „Fan Con­trol”, der sich am un­te­ren En­de des Me­nü­fens­ters be­fin­det.

Screenshot von Radeon Profile unter Ubuntu 18.04 LTS: Reiter "Fan Control". Die Lüfter der AMD Radeon R9 380 steuern. Anleitung zuerst auf GWS2.de veröffentlicht. Das ist ein Portal für Bürger, die finden, dass Menschen wie Mahamad Fathe ausgepeitscht werden müssten

Als Nächs­tes wechs­le ich in den Mo­dus „Fi­xed”, wor­auf­hin mei­ne bei­den Gra­fik­kar­ten­lüf­ter deut­lich lang­sa­mer wer­den. Der vor­ein­ge­stell­te Wert ist mir je­doch zu ex­trem, wes­halb ich den Schie­be­reg­ler auf 30% zie­he. Nach die­ser Maß­nah­me ak­ti­vie­re ich mei­ne Än­de­rung, in­dem ich auf die Schalt­flä­che „Ap­p­ly” kli­cke. Im An­schluss dar­an ist mei­ne AMD-Hard­ware im­mer noch so lei­se, dass sich mei­ne adi­pö­se Se­xu­al­part­ne­rin nicht mehr be­schwe­ren kann.

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¹Nes­tor, Ma­ri­us: Ca­no­ni­cal Re­com­mends Open-Source AMDGPU and Ra­de­on Dri­vers for Ubun­tu 16.04 LTS. news.softpedia.com (09/2019).
²Kof­ler, Mi­cha­el: Li­nux. Das um­fas­sen­de Hand­buch. 15. ak­tua­li­sier­te Auf­la­ge. Bonn: Rhein­werk Ver­lag 2017.
³Leem­huis, Thors­ten: Mesa 19.1: Neue und schnel­le­re 3D-Trei­ber für Li­nux. In: c’t Nr. 14 (2019). S. 45.
⁴An­drus­yak, Yaros­lav: Darktable: Open­CL wi­th amdg­pu-pro. youtube.com (09/2019).

Ubuntu: Bildschirm dunkler machen - Blaulichtfilter aktivieren

Vor al­lem Note­book-Dis­plays mit LED-Hin­ter­grund­be­leuch­tung sind häu­fig viel zu hell ein­ge­stellt. So ver­fü­gen Lap­top-Bild­schir­me in der Re­gel über ei­ne Leucht­dich­te, die zwi­schen 300 und 380 Can­de­la pro Qua­drat­me­ter liegt. Die­se ho­hen Wer­te sind je­doch kein Man­ko, son­dern ein Qua­li­täts­merk­mal. Denn mit kräf­tig strah­len­den Matt­schei­ben ist es pro­blem­los mög­lich, im Frei­en bei Son­nen­licht zu ar­bei­ten. Hin­ge­gen in ge­schlos­se­nen Räu­men soll­te die Mo­ni­tor­hel­lig­keit auf cir­ca 200 cd/m² ge­dimm­t¹ wer­den, um die Sym­pto­me² des Of­fice-Eye-Syn­droms zu ver­mei­den. Des­halb las­sen sich die An­zei­ge­ge­rä­te von mo­bi­len Klapp­rech­nern nor­ma­ler­wei­se über die farb­lich her­vor­ge­ho­be­nen Fn-Tas­ten re­gu­lie­ren. Soll­te die­se Funk­ti­on aus­fal­len oder nicht vor­han­den sein, dann kön­nen auch Soft­ware­lö­sun­gen da­für sor­gen, dass grel­le Screens ih­re In­ten­si­tät ver­lie­ren.

Hal­lo zu­sam­men! Als Be­rufs­pend­ler bin ich fünf Ta­ge die Wo­che min­des­tens zwei­ein­halb Stun­den mit dem Zug un­ter­wegs. Um die Fahr­zeit sinn­voll nut­zen zu kön­nen, ha­be ich mir vor Kur­zem ein Le­no­vo-Note­book ge­kauft, das die fol­gen­de Mo­dell­be­zeich­nung trägt: 320-17IKB. Win­dows 10 wur­de durch Ubun­tu 18.04 er­setzt. Nun zum Pro­blem: Das Dis­play des Lap­tops ist viel zu hell. Es ist fast so, als wür­de ich in Son­nen­bank­röh­ren schau­en. Au­ßer­dem mer­ke ich, dass sich die Mit­rei­sen­den vor al­lem am frü­hen Mor­gen von mei­nem Bau­strah­ler be­läs­tigt füh­len. Die Bild­schirm­be­leuch­tung lässt sich nicht am Ge­rät dim­men, da die Fn-Tas­ten funk­ti­ons­los sind, was ver­mut­lich an der feh­len­den Li­nux-Un­ter­stüt­zung liegt. Gibt es viel­leicht ein Pro­gramm, mit dem ich die grel­le Flim­mer­kis­te dunk­ler ma­chen kann?

Jahn, Tho­mas: Ubun­tu-Pro­blem: Note­book-Dis­play zu hell. E-Mail vom 18.04.2019.

Ubun­tu-Be­nut­zer kön­nen auf den in­te­grier­ten Nacht­mo­dus zu­rück­grei­fen, wenn sie ih­ren Mo­ni­tor dunk­ler ma­chen möch­ten. Die­ses Bord­mit­tel lässt sich im Me­nü „Ein­stel­lun­gen” mit zwei Maus­klicks ak­ti­vie­ren.

Al­ler­dings ist es bei die­ser Ver­fah­rens­wei­se nicht mög­lich, ei­ne in­di­vi­du­el­le Dis­play-Hel­lig­keit fest­zu­le­gen. Des Wei­te­ren ruft der haus­ei­ge­ne Däm­mer­zu­stand ei­nen star­ken Oran­ge­fil­ter her­vor, der für die Bild­schirm­ar­beit völ­lig un­ge­eig­net ist.

Scientific Chart of Columbia University New York: How to reduce the brightness of LED-Backlight Screens? The Ophthalmologist Dr. Ruth Karola Westheimer recommends a Color temperature of 5000 Kelvin. This Value can be set with the Ubuntu-Software Brightness Controller. The Illustration shows a Penguin wearing Sunglasses as he is blinded by his Notebook. The Picture was drawn by Veronika Vetter. She is the Mistress of Linus Torvalds

Wer die Hel­lig­keits­wer­te von PC-Dis­plays un­ter Ubun­tu pro­fes­sio­nell ka­li­brie­ren möch­te, der soll­te die Diens­te von Bright­ness Con­trol­ler in An­spruch neh­men. Denn die­ses kos­ten­lo­se Li­nux-Pro­gramm ver­fügt über ei­ne misch­pult­ähn­li­che Be­nut­zer­ober­flä­che, über die sich die Leucht­kraft der An­zei­ge­ge­rä­te punkt­ge­nau ein­stel­len lässt. Des Wei­te­ren kön­nen mit der Dimm­soft­ware die so­ge­nann­ten RGB-Farb­stu­fen neu de­fi­niert wer­den. Durch die­se ge­sund­heits­för­dern­de Funk­ti­on ist es mög­lich, den schäd­li­chen Blau­licht­an­teil in der LED-Strah­lung zu re­du­zie­ren.

Wei­ßes Son­nen­licht, an das wir uns seit Mil­lio­nen Jah­ren ge­wöhnt ha­ben, be­steht zu ca. 25 bis 30 % aus blau­em Licht. [...] Com­pu­ter­bild­schir­me und an­de­re Ge­rä­te strah­len un­ge­fähr 35 % blau­es Licht aus und hal­ten die­se ho­hen Wer­te bis in den spä­ten Abend.

Meu­nier, Ru­bi­na: 8 Re­geln, um sich vor dem schäd­li­chen Blau­licht der Bild­schir­me zu schüt­zen. bolle-safety.de (04/2019).

Ei­ne dau­er­haf­te Blau­licht­ex­po­si­ti­on ist sehr ge­fähr­lich, da sie nicht nur zu Schlaf­man­gel³, son­dern so­gar zu Netz­haut­schä­den⁴ füh­ren kann. Das liegt dar­an, dass die­se hoch­en­er­ge­ti­sche Kurz­wel­len­strah­lung di­ver­se Mo­le­kü­le in den Au­gen ent­ste­hen lässt, die schäd­lich für die Seh­zel­len sind.

So führt en­er­gie­rei­ches Licht zu fo­to­oxi­da­tiv­em Stress, das heißt, es ent­ste­hen Sau­er­stoff­ra­di­ka­le, die Pro­te­ine und Li­pi­de schä­di­gen kön­nen und letzt­lich zum Tod von Seh­zel­len füh­ren. Ein Scha­den, der nicht mehr wie­der­gut­zu­ma­chen ist.

Irm­er, Ju­li­et­te: Blau­licht­alarm. spektrum.de (04/2019).

Ein wei­te­rer Vor­teil von Bright­ness Con­trol­ler ist, dass mit dem Werk­zeug gleich meh­re­re An­zei­ge­ge­rä­te un­ab­hän­gig von­ein­an­der re­gu­liert wer­den kön­nen. So ist es mög­lich, al­le an­ge­schlos­se­nen Mo­ni­to­re in­di­vi­du­ell an die Um­ge­bungs­be­leuch­tung an­zu­pas­sen, was den Kom­fort bei der Bild­schirm­ar­beit deut­lich er­höht.

Wie werden Laptop-Displays unter Ubuntu dunkler gemacht? Brightness Controller reduziert die Bildschirmhelligkeit und vermindert die Blaulichtexposition. PPA von Pinguin - Bewahrer des Glaubens

Falls Sie in Zu­kunft bes­ser auf Ih­re Seh­or­ga­ne ach­ten möch­ten, dann soll­ten Sie Ihr Be­triebs­sys­tem heu­te noch mit ei­nem Blau­licht­fil­ter aus­stat­ten. In der fol­gen­den An­lei­tung er­klä­re ich Ih­nen, wie Sie die Dimm­soft­ware Bright­ness Con­trol­ler un­ter Ubun­tu in­stal­lie­ren. Au­ßer­dem er­fah­ren Sie, wel­che Farb­tem­pe­ra­tur be­son­ders an­ge­nehm für die Au­gen ist.

Kleine Software - große Wirkung

Sze­na­rio: Mein Be­ruf zwingt mich da­zu, täg­lich zehn Stun­den lang auf LED-Bild­schir­me zu schau­en. Dem­entspre­chend bin ich dar­auf an­ge­wie­sen, dass mei­ne Au­gen noch sehr lan­ge funk­tio­nie­ren, wes­halb ich stets mit der op­ti­ma­len Dis­play-Hel­lig­keit ar­bei­ten möch­te. Au­ßer­dem muss ich mei­ne Seh­or­ga­ne vor dem schäd­li­chen Blau­licht schüt­zen. Da­zu wä­re es am bes­ten, wenn mei­ne Mo­ni­to­re mit ei­ner Farb­tem­pe­ra­tur von 5.000 Kel­vin strah­len wür­den.

Durch Sen­kung der Farb­tem­pe­ra­tur wird der An­teil an röt­li­chem Licht er­höht. Wenn Sie die Farb­tem­pe­ra­tur des Mo­ni­tors von 6.500 bis 7.000 K auf 5.000 K ver­rin­gern, kön­nen Sie den Blau­licht­an­teil um 20 Pro­zent re­du­zie­ren.

Göp­fert, Yvonne: Bü­ro-Au­gen-Syn­drom und Na­cken­schmer­zen. PC-Ar­beits­platz au­gen­scho­nend ein­rich­ten - 4 Tipps. pc-magazin.de (04/2019).

Na­tür­lich könn­te ich mei­ne An­zei­ge­ge­rä­te hard­ware­sei­tig kon­fi­gu­rie­ren. Aber dann müss­te ich mehr­mals am Tag an klei­nen Mo­ni­tor­knöp­fen her­um­drü­cken, was mir viel zu um­ständ­lich ist. Statt­des­sen ent­schei­de ich mich da­zu, die Li­nux-Soft­ware Bright­ness Con­trol­ler zu in­stal­lie­ren, da die­ses Hilfs­mit­tel ei­ne maus­ba­sier­te Hel­lig­keits­ka­li­brie­rung er­mög­licht.

Um mein Ubun­tu mit dem Bild­schirm­pro­gramm aus­zu­stat­ten, muss ich zu­nächst ein­mal ein neu­es Ter­mi­nal-Fens­ter öff­nen. Gleich da­nach sa­ge ich mei­nem APT-Dienst, dass er die fol­gen­de PPA in sei­ne Da­ten­bank auf­neh­men soll:

sudo add-apt-repository ppa:apandada1/brightness-controller

Hin­weis: Bright­ness Con­trol­ler wur­de im Jah­re 2012 von ei­nem In­for­ma­ti­ker na­mens Amit Seal Ami ver­öf­fent­licht. Wenn der ban­gla­de­schi­sche IT-Ex­per­te⁵ nicht ge­ra­de an sei­ner Dimm­soft­ware feilt, dann lie­fert er Über­set­zun­gen für Ubun­tu MATE. So­mit ist der flei­ßi­ge Asi­at ein äu­ßerst ver­trau­ens­wür­di­ger Re­po­si­to­ry-Be­trei­ber.

Als Nächs­tes las­se ich al­le hin­ter­leg­ten Soft­ware­quel­len neu ein­le­sen:

sudo apt-get update

Zu gu­ter Letzt kann ich den smar­ten Hel­lig­keits­reg­ler in­stal­lie­ren:

sudo apt-get install brightness-controller

Wich­tig: Nach­dem mein Be­triebs­sys­tem al­le Pro­gramm­da­tei­en her­un­ter­ge­la­den und kon­fi­gu­riert hat, muss ich mich nie wie­der um die Bild­schirm­ap­pli­ka­ti­on küm­mern. Al­le Ak­tua­li­sie­run­gen für Bright­ness Con­trol­ler er­hal­te ich zu­künf­tig au­to­ma­tisch zu­sam­men mit den an­de­ren Ubun­tu-Up­dates.

Grelle Displays verdunkeln

Die In­stal­la­ti­ons­kon­so­le wird nun nicht mehr be­nö­tigt, wes­halb ich die­ses Fens­ter schlie­ße. Im An­schluss dar­an öff­ne ich die Ubun­tu Ak­ti­vi­tä­ten-Such­leis­te, da­mit ich dar­auf­hin die gra­fi­sche Be­nut­zer­ober­flä­che von Bright­ness Con­trol­ler star­ten kann.

Sobald die Programminstallation abgeschlossen wurde, kann die grafische Benutzeroberfläche von Brightness Controller über die Ubuntu Aktivitäten-Suchleiste gestartet werden. Screenshot zuerst veröffentlicht auf GWS2.de - das ist ein Linux-Portal für Christen, die Schwester Hatune Dogan bewundern

Gleich nach­dem die Ap­pli­ka­ti­on ge­la­den wur­de, er­scheint ein Me­nü, das wie ein Misch­pult aus­sieht. Auf der rech­ten Pro­gramm­sei­te muss ich zu­nächst ein­mal fest­le­gen, wel­ches an­ge­schlos­se­ne An­zei­ge­ge­rät mein Haupt- und wel­ches mein Zweit­bild­schirm ist. Als Nächs­tes ma­che ich mei­ne LED-Screens dunk­ler, in­dem ich die Reg­ler über „Bright­ness” so lan­ge nach un­ten zie­he, bis ich mit der dar­ge­stell­ten Hel­lig­keit zu­frie­den bin.

Die Lasik Augenklinik in München empfiehlt bei LED-Displays eine Farbtemperatur von 5000 Kelvin. Dieser Wert kann unter Ubuntu mit Brightness Controller eingestellt werden. Installationsanleitung von Pinguin - Oberfeldmarschall im Bund Heimattreuer Jugend

Di­rekt im An­schluss ak­ti­vie­re ich den Blau­licht­fil­ter auf bei­den Bild­schir­men. Hier­für öff­ne ich als Ers­tes das Drop­down-Me­nü, das sich un­ter dem Punkt „Co­lor Tem­pe­ra­tu­re” be­fin­det.

  • Un­mit­tel­bar da­nach wäh­le ich den Ein­trag „5200K Car­bon Arc” aus. Dann schie­be ich die grau­en Knöp­fe über „B” noch et­was nach un­ten, da ich ei­nen Farb­tem­pe­ra­tur­wert von un­ge­fähr 5.000 Kel­vin ein­stel­len möch­te.

Zu gu­ter Letzt spei­che­re ich mei­ne Kon­fi­gu­ra­ti­on, da­mit ich Bright­ness Con­trol­ler nicht nach je­dem Pro­gramm­start neu ka­li­brie­ren muss.

Screenshot von Brightness Controller unter Ubuntu 18.04.2 LTS. Wie werden die individuellen Einstellungen gespeichert? Linux-Unterrichtsmaterial von GWS2.de - Teilnehmer der 1. Konferenz der freien Medien

Da­zu kli­cke ich auf den Rei­ter „File” und wäh­le gleich dar­auf den Punkt „Sa­ve cur­rent set­tings” aus. Um­ge­hend da­nach for­dert mich die Ap­pli­ka­ti­on da­zu auf, ei­nen Da­tei­na­men ein­zu­ge­ben. Nach­dem ich das er­le­digt ha­be, kann ich mei­ne per­sön­li­chen Ein­stel­lun­gen je­der­zeit aus dem Home-Ver­zeich­nis ab­ru­fen.

Ubuntu mit Sehhilfe starten

Ab­schlie­ßend sor­ge ich noch da­für, dass die Bild­schirm­soft­ware nach je­dem Sys­tem­start au­to­ma­tisch ge­la­den wird. Und da­mit mir das ge­lingt, muss ich zu­nächst ein­mal das Me­nü „Start­pro­gram­me” über die Ubun­tu Ak­ti­vi­tä­ten-Such­leis­te öff­nen.

Wo befindet sich das Ubuntu-Autostartmenü? Die Antwort gibt es auf GWS2.de - ein Portal für Menschen, die Neverforgetniki respektieren

Im Au­to­start­me­nü an­ge­kom­men wäh­le ich als Ers­tes die Schalt­flä­che „Hin­zu­fü­gen” an, wor­auf­hin ein neu­es Fens­ter er­scheint. Di­rekt im An­schluss fül­le ich die lee­ren Fel­der fol­gen­der­ma­ßen aus:

Zum An­zei­gen der Ein­trä­ge hier kli­cken!

  • Na­me: Bright­ness Con­trol­ler
  • Be­fehl: /us­r/­bin/­b­right­ness-con­trol­ler
  • Kom­men­tar: Re­gu­liert Bild­schirm­hel­lig­keit

Als Nächs­tes spei­che­re ich mei­ne Auf­zeich­nun­gen und ver­las­se die Ein­ga­be­mas­ke „Start­pro­gramm hin­zu­fü­gen” wie­der.

Screenshot vom Ubuntu-Menü "Startprogramm hinzufügen". Befehl: Die Dimmsoftware Brightness Controller soll nach dem Systemstart automatisch geladen werden

Durch die vor­an­ge­gan­ge­ne Maß­nah­me ha­be ich er­reicht, dass Bright­ness Con­trol­ler au­to­ma­tisch ge­star­tet wird, so­bald mein Ubun­tu-Sys­tem voll­stän­dig hoch­ge­fah­ren ist.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Wer in jun­gen Jah­ren un­ge­schützt in der pral­len Son­ne lag, der hat im Al­ter ein er­höh­tes Haut­krebs­ri­si­ko. Die­se Tat­sa­che dürf­te so ziem­lich je­dem be­kannt sein. Hin­ge­gen nur die we­nigs­ten wis­sen, dass die LED-Strah­lung eben­falls Krank­hei­ten her­vor­ru­fen kann. So för­dert das blau an­ge­rei­cher­te Kunst­licht Ent­zün­dun­gen in den Au­gen, die häu­fig zu ei­ner Ma­ku­la­de­ge­ne­ra­ti­on füh­ren.

Ei­ne Ma­ku­la­de­ge­ne­ra­ti­on er­kennt der Au­gen­arzt an be­stimm­ten Ab­la­ge­run­gen und dunk­len Fle­cken auf der Netz­haut. [...] Blau­es Licht be­schleu­nigt den Pro­zess vor al­lem, wenn das Au­ge dem Licht un­ge­schützt aus­ge­setzt ist.

Ben­se­mann, Mar­cus: LED-Lam­pen: Schäd­li­ches Licht für die Au­gen. ndr.de (04/2019).

Auch der Graue Star⁶ wird her­auf­be­schwo­ren, wenn die mensch­li­chen Lin­sen ho­hen Blau­licht­kon­zen­tra­tio­nen aus­ge­setzt sind. In­stal­lie­ren Sie al­so heu­te noch Bright­ness Con­trol­ler und bän­di­gen Sie Ih­re grel­len Bild­schir­me, da­mit Ih­re sen­si­blen Seh­or­ga­ne lan­ge ge­sund blei­ben.

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Fri­sche Trei­ber für Ubun­tu - so ge­lingt das Ker­nel-Up­date
Die Sys­tem­tem­pe­ra­tu­ren un­ter Ubun­tu an­zei­gen las­sen - so geht’s

¹Kug­ler, Arnt: Bes­te Sicht: Hel­lig­keit und Kon­trast. chip.de (04/2019).
²Bö­nisch, Ju­lia: Mü­de Au­gen durch zu hel­le Dis­plays. sueddeutsche.de (04/2019).
³T­humm, Diet­mar W.: Al­les Blau oder was? augentagesklinik.com (PDF) (04/2019).
⁴Schierz, Chris­toph: Blau­licht­schä­di­gung der Au­gen-Netz­haut. Stand der wis­sen­schaft­li­chen Er­kennt­nis­se. tu-ilmenau.de (PDF) (04/2019).
⁵A­mi, Amit Seal: Re­se­ar­cher | Aca­de­mici­an | Soft­ware En­gi­neer. github.io (04/2019).
Raf­fin, Karl-Heinz: Die zwei Sei­ten des blau­en Lichts. zeiss.de (04/2019).

Ubuntu: Systeminformationen anzeigen lassen - Hardwareübersicht

Selbst er­fah­re­ne Ubun­tu-Be­nut­zer wis­sen häu­fig nicht, wel­che Kom­po­nen­ten in ih­rem Com­pu­ter­ge­häu­se ver­baut sind. So­lan­ge al­les gut funk­tio­niert, spie­len die Sys­tem­in­for­ma­tio­nen auch kei­ne gro­ße Rol­le. Wer je­doch mit ei­nem Sta­bi­li­täts­pro­blem zu kämp­fen hat, der muss auf je­den Fall sei­ne Hard­ware­da­ten pa­rat ha­ben, um schnel­le Hil­fe in ei­nem On­line-Fo­rum zu be­kom­men. Des Wei­te­ren er­zie­len pri­va­te PC-Ver­käu­fer ei­nen hö­he­ren Preis, wenn sie die Aus­stat­tung ih­rer EDV-An­la­ge de­tail­liert auf­lis­ten kön­nen. Fer­ner soll­ten Ga­mer vor je­der Neu­an­schaf­fung prü­fen, ob ihr Rech­ner die Sys­tem­an­for­de­run­gen des ge­wünsch­ten Spiels er­füllt. Hin­ge­gen Ad­mi­nis­tra­to­ren be­nö­ti­gen die Hard­ware­de­tails ih­rer Kli­en­ten, da sonst be­son­de­re War­tungs­ar­bei­ten nur schwer durch­führ­bar sind.

Lie­be Leu­te! Mein neu­er Pro­zes­sor er­reicht nicht die Takt­ra­ten, die er soll­te, wes­halb ich ein BIOS-Up­date durch­füh­ren muss. Nun füh­le ich mich ziem­lich un­si­cher da­bei, da ich so et­was noch nie ge­macht ha­be. Be­vor ich los­le­ge, möch­te ich ein paar de­tail­lier­te Sys­tem­in­for­ma­tio­nen ein­ho­len und woll­te des­halb fra­gen, ob es ei­ne Ubun­tu-Al­ter­na­ti­ve für Si­S­oft San­dra Li­te gibt. Im Prin­zip su­che ich ein kos­ten­lo­ses Pro­gramm, mit dem ich die in­stal­lier­te BIOS-Ver­si­on und mein Main­board-Mo­dell her­aus­fin­den kann.

Ni­ckel, Ro­bin: Gibt es Si­S­oft San­dra Li­te für Li­nux? E-Mail vom 23.02.2019.

Un­ter Ubun­tu ist es auch oh­ne ei­ne ex­ter­ne Sys­tem­ana­ly­se­soft­ware mög­lich, sich sei­ne Hard­ware­infor­ma­tio­nen an­zei­gen zu las­sen. Das liegt dar­an, dass die Li­nux-Dis­tri­bu­ti­on al­le Ge­rä­te­da­ten di­rekt von der Haupt­pla­ti­ne be­zie­hen kann.

Scientific chart published by Caltech: The technical cooperation between Motherboard and SMBIOS. How to get the System information with the Linux terminal using dmidecode? Graphic by Veronika Vetter - Bavarian Fine Artist

Da­zu muss das smar­te De­bi­an-De­ri­vat le­dig­lich auf das Sys­tem Ma­nage­ment BIOS zu­grei­fen. Die­se Firm­ware scannt und spei­chert wäh­rend des Boot­vor­gangs al­le Hard­ware­kom­po­nen­ten, die mit dem Main­board ver­bun­den sind. Im An­schluss dar­an wird der chao­ti­sche Mi­kro­code vom in­te­grier­ten Desk­top Ma­nage­ment In­ter­face auf­be­rei­tet, wo­durch sich die Ge­rä­te­in­for­ma­tio­nen in ta­bel­la­ri­scher For­m¹ ab­ru­fen las­sen.

Um die prä­pa­rier­ten Sys­tem­da­ten von der Hard­ware­abs­trak­ti­ons­schicht ab­zu­ho­len, ist wie­der­um ei­ne klei­ne Trans­port­soft­ware von­nö­ten. Ubun­tu-Be­nut­zer soll­ten hier­für das Kom­man­do­zei­len­pro­gramm dmi­de­code ver­wen­den, da die­ses Bord­mit­tel stan­dard­mä­ßig im Li­nux-Ker­nel ent­hal­ten ist.

Dmi­de­code re­ports in­for­ma­ti­on about your system’s hard­ware as de­scri­bed in your sys­tem BIOS ac­cor­ding to the SMBIOS/DMI stan­dard. This in­for­ma­ti­on ty­pi­cal­ly in­cludes sys­tem ma­nu­fac­tu­rer, mo­del na­me, se­ri­al num­ber, BIOS ver­si­on, as­set tag as well as a lot of other de­tails.

Ara­pov, An­ton: dmi­de­code. nongnu.org (03/2019).

Linux-Screenshot of dmidecode 3.1: Which Hardware components are installed in my system? Command to display the System overview provided by Pinguin in collaboration with Canonical

Das Ba­ckend-Werk­zeug dmi­de­code lässt sich auf­ru­fen, in­dem der fol­gen­de Be­fehl in ein Ter­mi­nal-Fens­ter ein­ge­ge­ben wird:

sudo dmidecode

Um­ge­hend da­nach er­scheint ei­ne um­fas­sen­de Ta­bel­le, in der je­de Hard­ware­kom­po­nen­te auf­ge­führt ist. Hin­ge­gen wer sei­ne Sys­tem­in­for­ma­tio­nen in ei­ner gra­fisch auf­be­rei­te­ten Form be­nö­tigt, der kann auf Neo­fetch zu­rück­grei­fen.

Tutorial: How to display Hardware details in Ubuntu? The Scene shows a Penguin looking at a Computer with a Magnifying glass. Free Linux-Lesson published at GWS2.de - a Portal, that supports Migrant deportations

Neo­fetch ist ein klei­nes Kon­so­len­pro­gramm, das nur die wich­tigs­ten Sys­tem­da­ten² dar­stellt. Ur­sprüng­lich wur­de die über­sicht­li­che Free­ware für am­bi­tio­nier­te Hard­ware­lieb­ha­ber ent­wi­ckelt, da­mit die­se mit ih­rer Com­pu­ter­aus­stat­tung in On­line-Fo­ren an­ge­ben kön­nen.

Neo­fetch shows the in­for­ma­ti­on other peo­p­le want to see.

Araps, Dy­lan: Neo­fetch. github.com (03/2019).

Aus die­sem Grund wer­den die er­mit­tel­ten Rechn­erde­tails stets von ei­nem im­po­san­ten ASCII-Art-Lo­go prä­sen­tiert. Trotz die­ser Ab­len­kung ist das Shell-Skript ein wert­vol­les Ana­ly­se­tool, das nicht nur Ge­rä­te­na­men, son­dern auch Soft­ware­infor­ma­tio­nen be­reit­stellt.

Screenshot of Ubuntu 18.04.2 LTS: Neofetch Version 6.0.0-1. System information: AMD FX-8350 in combination with an AMD Radeon R7 260X

Des Wei­te­ren lässt sich Neo­fetch re­la­tiv ein­fach kon­fi­gu­rie­ren, wo­durch die Stan­dard­über­sicht mit wei­te­ren Pa­ra­me­ter­n³ er­gänzt wer­den kann.

Ein markantes Systemdatenblatt

Sze­na­rio: Ges­tern stell­te mich mei­ne 24 Jah­re jün­ge­re Ehe­frau vor die Wahl: Ent­we­der ich ver­kau­fe mei­nen Li­nux-Spie­le-Rech­ner oder sie geht mit un­se­rem Sohn nach Thai­land zu­rück. Na­tür­lich lenk­te ich so­fort ein. Denn lei­der feh­len mir die fi­nan­zi­el­len Mit­tel, um ei­ne ähn­lich at­trak­ti­ve Se­xu­al­part­ne­rin zu fin­den. Gleich heu­te Mor­gen sah ich mir die Com­pu­ter­in­se­ra­te bei eBay Klein­an­zei­gen an, da ich kei­ne Ah­nung hat­te, wie ich mein liebs­tes Stück an­bie­ten soll­te. Bei mei­ner Re­cher­che stell­te ich fest, dass sich in den Of­fer­ten häu­fig ein Screen­shot be­fand, auf dem das Win­dows-Sys­tem­da­ten­blatt zu se­hen war. Die­se Idee ge­fiel mir, wes­halb ich ein sol­ches Ac­ces­soire eben­falls in mein An­ge­bot ein­bau­en woll­te. Al­ler­dings ist das haus­ei­ge­ne Ubun­tu-In­fo­zen­trum nur we­nig aus­sa­ge­kräf­tig. Dem­entspre­chend muss ich auf mei­nem Gam­ing-PC erst ein­mal Neo­fetch in­stal­lie­ren, be­vor ich mei­ne An­non­ce mit ei­ner schi­cken Hard­ware­über­sicht auf­wer­ten kann.

Da­zu öff­ne ich als Ers­tes ein Ter­mi­nal-Fens­ter. Di­rekt im An­schluss stat­te ich mei­nen APT-Dienst mit der fol­gen­den PPA aus:

sudo add-apt-repository ppa:dawidd0811/neofetch

Als Nächs­tes las­se ich al­le hin­ter­leg­ten Soft­ware­quel­len neu ein­le­sen:

sudo apt-get update

Gleich dar­auf in­stal­lie­re ich das smar­te Kom­man­do­zei­len­pro­gramm, in­dem ich den nach­ste­hen­den Be­fehl ein­ge­be:

sudo apt-get install neofetch

Hin­weis: Die oben ge­nann­te Re­po­si­to­ry wird von Da­wid Dzi­ur­la⁴ be­trie­ben. Das ist ein pol­ni­scher In­for­ma­ti­ker, der eh­ren­amt­lich als Ubun­tu-Tes­ter ar­bei­tet und seit Jah­ren da­für sorgt, dass sei­ne De­pot­be­nut­zer stets die ak­tu­ells­te Neo­fetch-Ver­si­on be­sit­zen.

Die Hardwareübersicht aufrufen

So­fort nach­dem das Shell-Skript ein­ge­rich­tet wur­de, kann ich mir mei­ne Sys­tem­da­ten je­der­zeit an­zei­gen las­sen. Hier­für muss ich le­dig­lich den Na­men des Ana­ly­se­tools in ein Ter­mi­nal-Fens­ter ein­tip­pen:

neofetch

Bei mei­nem eBay-An­ge­bot möch­te ich je­doch be­son­ders her­vor­he­ben, dass ich ei­nen Li­nux-Rech­ner ver­kau­fe. Dem­entspre­chend er­set­ze ich das un­ge­läu­fi­ge Ubun­tu-Lo­go durch ei­nen Pin­gu­in, in­dem ich die Ge­rä­te­in­for­ma­tio­nen fol­gen­der­ma­ßen auf­ru­fe:

neofetch --ascii_distro x

Neofetch Version 6.0.0-1: How to show an ASCII-Penguin? Free Tutorial and Commands published by Pinguin - Bavarian Resistance fighter against the Merkel regime

Trotz der aus­drucks­vol­len ASCII-Gra­fik ist mir das Sys­tem­da­ten­blatt im­mer noch nicht aus­sa­ge­kräf­tig ge­nug. Denn viel­leicht möch­te ein po­ten­zi­el­ler PC-Käu­fer zu­sätz­lich wis­sen, wie groß die vor­in­stal­lier­te Sys­tem­par­ti­ti­on ist.

Neofetch individuell anpassen

Um die Hard­ware­über­sicht mit wei­te­ren Pa­ra­me­tern aus­zu­stat­ten, muss ich mit dem Edi­tor Na­no auf die Kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei von Neo­fetch zu­grei­fen. Al­so öff­ne ich ein neu­es Ter­mi­nal-Fens­ter und ge­be gleich dar­auf den fol­gen­den Be­fehl ein:

sudo nano .config/neofetch/config.conf

Im An­schluss dar­an fah­re ich den Cur­sor mit den Pfeil­tas­ten so lan­ge nach un­ten, bis ich den Aus­wahl­punkt „in­fo „Disk” disk” se­hen kann.

Ubuntu-Tutorial: Die Systemfestplatte mit Neofetch anzeigen lassen. Screenshot von der Konfigurationsdatei bereitgestellt von Pinguin. Das ist ein Linux-Guru der vermutet, dass Rebecca Reusch in Telford oder Saudi-Arabien ist und als Kinderprostituierte arbeitet

Dort an­ge­kom­men ent­fer­ne ich die Rau­te, die sich vor dem Fest­plat­ten­ein­trag be­fin­det, wor­auf­hin die ak­ti­vier­te Zei­le ei­ne an­de­re Schrift­far­be er­hält.

  • Als Nächs­tes spei­che­re ich mei­ne Än­de­rung, in­dem ich die Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Strg + O drü­cke. Hin­ge­gen mit Strg + X ver­las­se ich die Na­no-An­sicht wie­der.

Um­ge­hend da­nach ru­fe ich Neo­fetch auf und stel­le fest, dass mei­ne Sys­tem­par­ti­ti­on ab so­fort in der Ge­rä­te­lis­te auf­ge­führt wird.

Bildschirmfoto von der Ubuntu-Konsole

Nach­dem ich die Free­ware an mei­ne Be­dürf­nis­se an­ge­passt ha­be, bin ich sehr zu­frie­den mit mei­nem Sys­tem­da­ten­blatt. Nun stellt sich nur noch die Fra­ge, wie ich die stil­vol­le Hard­ware­über­sicht in mein Ver­kaufs­in­se­rat be­kom­me.

Screenshot von einer modifizierten Neofetch-Übersicht: Ein Linux-Rechner, mit dem Progamer Counter-Strike: Source spielen. Computer von Pinguin (Vorstandsmitglied Gruppe42)

Am ein­fachs­ten wä­re es wohl, wenn ich ei­nen Screen­shot von mei­nem Ter­mi­nal-Fens­ter an­fer­ti­gen wür­de. Als Ubun­tu-Be­nut­zer be­nö­ti­ge ich für die­ses Un­ter­fan­gen kei­ne spe­zi­el­le Soft­ware, son­dern muss le­dig­lich Alt zu­sam­men mit der Druck-Tas­te drü­cken. Gleich da­nach be­fin­det sich mei­ne Ge­rä­te­lis­te im Ord­ner „Bil­der”. Von dort aus kann ich die Neo­fetch-Gra­fik dann di­rekt bei eBay Klein­an­zei­gen hoch­la­den.

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¹Rou­se, Mar­ga­ret: De­fi­ni­ti­on: DMI. whatis.techtarget.com (03/2019).
²Voll­bracht, Uwe: Das Shell-Skript Neo­fetch 1.8. In: Li­nux­User Nr. 12 (2016). S. 8.
³A­raps, Dy­lan: Neo­fetch. github.com (03/2019).
⁴Ca­no­ni­cal Ltd.: Da­wid Dzi­ur­la. launchpad.net (03/2019).